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Wechselt das Gresini-Team 2019 von Aprilia zu Suzuki?

Von Günther Wiesinger
Fausto Gresini: Von Aprilia zu Suzuki?

Fausto Gresini: Von Aprilia zu Suzuki?

Tech3 wechselt von Yamaha zu KTM, Marc VDS steigt wohl von Honda auf Yamaha um. Dazu könnte sich eine weitere Sensation anbahnen: Aprilia-Teamchef Fausto Gresini liebäugelt mit Suzuki!

Die Wunschvorstellung von Dorna-Sports-CEO Carmelo Ezpeleta lautet seit zwei Jahren, dass jeder MotoGP-Hersteller auch ein Kundenteam ausrüsten soll, dass also die sechs Hersteller Honda, Yamaha, Suzuki, Ducati, Aprilia und KTM im im besten Fall neben dem Werksteam noch ein Kundenteam betreiben und so die 24 Plätze gleichmäßig auf sechs Werke verteilt werden.

Aber selbst im Jahr 2018 sind die Karten ungleich verteilt.

So sind die Fabrikate aktuell 2018 aufgestellt:
Ducati 8
Honda 6
Yamaha 4
Suzuki 2
Aprilia 2
KTM 2.

Doch für die Saison 2019 kommt Bewegung und neue Dynamik in die MotoGP-Material-Szene.

KTM hat als erster Hersteller reagiert und sich mit dem bisherigen Yamaha-Team Tech3 (Zarco, Syahrin) verbündet.

KTM wird also in den nächsten drei Jahren (2019 bis 2021) vier Fahrer mit RC16-Maschinen in die WM schicken.

Yamaha wird sich aller Voraussicht nach neu mit dem belgischen Marc-VDS-Rennstall einigen – für drei Jahre. Dort fahren jetzt Morbidelli und Lüthi auf Honda.

Suzuki sucht definitiv ein Kundenteam für die GSX-RR, ist aber bisher nicht fündig geworden. Ursprünglich sah das Avintia-Team wie der beste Partner aus, nachdem LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello schon im Frühjahr 2016 dankend abgewinkt hatte. Im Vorjahr streckte Marc VDS die Fühler zu Suzuki aus – aber es kam nie ein Deal zustande.

Doch wenn jetzt jemand vermutet, dass Suzuki auch für 2019 keinen Partner finden könnte, der könnte sich täuschen, auch wenn Avintia (Rabat, Siméon) und das Ángel Nieto-Team von Jorge Martinez (Bautista, Abraham) am liebsten mit Ducati weitermachen würden.

Denn Suzuki-Ecstar-Teammanager hat einen anderen potenziellen Partner ausgekundschaftet: Fausto Gresini.

Der zweifache 125-ccm-Weltmeister, dessen Moto3-Pilot Jorge Martin am Sonntag den Moto3-Auftakt in Katar gewann, hat seine beiden MotoGP-Startplätze nach dem Ausstieg von Sponsor Go & Fun für vier Jahre mit einem Joint-Venture an Aprilia Racing vermietet. Dieser Deal läuft nach der Saison 2018 aus.

Das könnte Aprilia in die Zwickmühle bringen.

Denn als einziger Hersteller hat die Piaggio Group als Aprilia-Besitzer bei der Dorna keinen fixen Startplatz beantragt, sondern man wohnt sozusagen zur Untermiete bei Gresini.

Schlitzohr Gresini liebäugelt jetzt mit einem Wechsel zu Suzuki.

Das ist verständlich, denn die Zukunft bei Aprilia ist ungewiss, auch im vierten Jahr lässt die RS-GP18-Werksmaschine mit Aleix Espargaró und Scott Redding einiges zu wünschen übrig. In Katar blieb das Duo punktelos – der neue Motor verbraucht zu viel Sprit, die Power musste für das 22-Runden-Rennen zu stark reduziert werden.

Beim wankelmütigen Piaggio-Präsident Roberto Colaninno gibt es bisher keine fixe Zusage für die MotoGP-Zeit nach 2018. Deshalb sichert sich Gresini mit einer zweiten Option ab.

Obwohl Pramac als Ducati-Team gesetzt ist und auch Avintia und das Nieto-Team das Desmosedici-Projekt fortführen wollen, könnte sich auf dem Materialsektor einiges tun.

Eine denkbare Möglichkeit für 2019:
Ducati 8
Honda 4
Yamaha 4
KTM 4
Suzuki 4.

Die Reale Avintia-Teamverantwortlichen haben auch mit Yamaha gesprochen und mit Aprilia. «Aber momentan ist vorgesehen, dass wir mit Ducati weitermachen», sagt Communications Director José Maroto.

Wenn sich Gresini wieder mit Aprilia einig werden sollte, muss sich Suzuki ein Ducati-Kundenteam anlachen. Mit Pramac wird es aussichtslos sein, Jorge Martinez wäre dann wohl die erste Adresse.

Honda wird die Anzahl der Bikes aller Voraussicht nach auf vier reduzieren – und nach 2018 nur mit Repsol und LCR fahren.

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