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Silverstone: Entschuldigung des Geschäftsführers

Von Frank Aday
Stuart Pringle, Geschäftsführer des Silverstone Circuit

Stuart Pringle, Geschäftsführer des Silverstone Circuit

Stuart Pringle, Geschäftsführer des Silverstone Circuit, entschuldigte sich nach der Absage der GP-Rennen am Sonntag. Trotzdem ist er zuversichtlich für die Zukunft der MotoGP-WM in Silverstone..

In Silverstone wurden am Sonntag keine Rennen der MotoGP-WM ausgetragen. Die Streckenbedingungen waren bei anhaltendem Regen zu gefährlich, es stand zu viel Wasser auf dem Asphalt. Grund dafür ist wohl der neue Asphalt, selbst mit frischen Drainagen, die in der Nacht auf Sonntag angelegt wurde, konnte das Wasser nicht ausreichend abfließen. Nun äußerte sich Stuart Pringle, Geschäftsführer des Silverstone Circuit, zu den Problemen mit dem neuen Asphalt.

«Bevor die Fragen gestellt werden, möchte ich sagen, dass es mir wirklich sehr Leid tut für alle die Fans, die am Sonntag hierherkamen, um die MotoGP-WM zu sehen und über Stunden im schlechtesten englischen Wetter saßen und auf die Show warteten. Sie haben gutes Geld bezahlt, aber keine Show bekommen. Das ist das Letzte, was alle Verantwortlichen und ich wollten. Wir haben den Zeitplan für den Sonntag geändert, damit das MotoGP-Rennen um 11:30 Uhr [12:30 Uhr MESZ] gestartet werden kann, denn zu diesem Zeitpunkt hatten wir laut den Vorhersagen die beste Chance. Für den Sonntag wurde das schlechteste Wetter im gesamten Sommer vorhergesagt. Dieses Zeitfenster ohne Regen für das MotoGP-Rennen kam aber nicht zustande. Obwohl wir unser Bestes taten, waren die Fahrer der Meinung, dass sie so kein Rennen fahren können. Wir verschoben den Start. Wenn ich früher gewusst hätte, was ich jetzt weiß, dann hätte ich die Rennen schon an diesem Punkt absagen lassen», versicherte Pringle.

«Zusammen mit unseren Partnern, der Dorna, der FIM und den Fahrern haben wir geglaubt, dass wir fahren können. Wir warteten auf ein Update des offiziellen Wetterdiensts von Großbritannien, mit dem wir am Wochenende ständig in Kontakt standen. Zudem beobachteten wir einen Wetterradar eines selbstständigen Instituts. Wir dachten, dass wir ein Zeitfenster erhalten, um nicht nur das MotoGP-Rennen, sondern auch die anderen beiden Rennen, starten zu können. Ich dachte, dass um 16 Uhr [17 Uhr MESZ] eine weitere Prüfung der Streckenverhältnisse durchgeführt wird, aber es stellte sich heraus, dass zuvor ein Meeting mit den Fahrern abgehalten wurde, die sich dann gegen einen Rennstart entschieden. Ich bin extrem enttäuscht. Es tut mir sehr, sehr leid für die Fans. Das war ein schlechter Tag für den Silverstone Circuit», gestand Pringle ein.

Am Samstagabend erklärte Pringle noch, dass kein Problem mit den Drainagen besteht, obwohl schon bei leichterem Regen als am Sonntag Schwierigkeiten auftraten. «Ich kenne die Zahlen nicht, wie viel Regen am jeweiligen Tag gefallen ist. Ich denke, es war mehr als nur leichter Regen. Die Moto2-Piloten lagen am Samstag nur 8,5 Prozent über der Rundenzeiten im Trockenen. In der MotoGP-Klasse waren es 7 Prozent. Alles deutete darauf hin, dass alles in Ordnung ist. Jetzt darüber zu spekulieren, wie viel Regen wann gefallen ist, ist ohne die Daten sinnlos. Es ist schwierig, nach einem so emotionalen Tag, mit vielen unterschiedlichen Ansichten, eine genau Analyse zu treffen. Wir brauchen Daten. Auch von der Strecke.»

«Ich weiß, dass alle etwas über die Strecke wissen wollen. Ich erkläre ihnen meine Sicht. Wenn es um die Leute geht, die von der Performance der Strecke am Sonntag enttäuscht waren, dann stehe ich an der ersten Stelle in dieser Reihe. Wir richten diesen Grand Prix nicht aus, um unsere Fans sechs Stunden lang im Regen warten zu lassen. Das ist nicht das, was wir wollten. Wir müssen eine tiefgreifende Untersuchung durchführen, um zu erfahren, was hier los war. Ich kann keine direkten Antworten geben. Ich weiß, dass Aggregate Industries, die den neuen Asphalt auftrugen, das machten, weil sie stolz auf ihre Arbeit und die Qualität ihrer Produkte sind. Sie machten das, um Pluspunkte zu sammeln und wegen der Vorteile, die es ihnen bringen würde. Sie wollten hier nicht am Ende eines langen Tages sitzen und die Fragezeichen betrachten, die nun hinter die Qualität ihrer Arbeit gestellt werden. Es wäre unfair, sie nun zu beschuldigen, obwohl wir noch keine Daten haben», betonte der Geschäftsführer des Silverstone Circuit.

«Wir brauchen Daten. Ich habe Daten von den Scans vor der Neuasphaltierung, nach der Arbeit und einen nach dem Formel 1-GP, denn es gab danach einige Fragezeichen. Wir werden nun einen weiteren Scan durchführen und so die Fragen beantworten, die von den Sicherheitsbeauftragten in ihrer Pressekonferenz noch nicht beantwortet werden konnten. Wir werden auch die Augen einer unabhängigen Firma einbeziehen. Wir müssen die Ursache finden. Dafür brauchen wir etwas Zeit. Ihr könnt sicher sein, dass wir euch alle informieren werden. Wir werden Statements veröffentlichen, denn das ist wichtig und eine ernste Angelegenheit für die MotoGP-WM und Silverstone. Wir müssen Antworten liefern, damit wir wissen, was in Zukunft nötig ist. Ich bin nicht hier, um das Handtuch zu werfen», versicherte Pringle.

Wie geht es weiter? «Ich bin zuversichtlich für die Zukunft der MotoGP-WM in Silverstone, denn wir nehmen unseren Einsatz sehr ernst. Sogar nach sechs Stunden meiner Karriere, die wohl die schwierigsten waren, haben wir noch eine sehr gute Beziehung zu Dorna und FIM. Wir hatten keinen guten Tag, aber wir sind eine Rennstrecke auf höchstem Level. Wir wissen, was wir tun und werden die Ursache finden.»

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