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Brembo in Motegi: 340-mm-Bremsscheiben obligatorisch

Von Günther Wiesinger
Auch Marc Márquez fuhr heute in Japan mit 340-mm-Bremscheiben vorne

Auch Marc Márquez fuhr heute in Japan mit 340-mm-Bremscheiben vorne

Auf keiner anderen Rennstrecke werden die Bremsen so heftig beansprucht wie auf dem Twin Ring Motegi. Der italienische Hersteller Brembo schreibt deshalb vorne die 340-mm-Discs vor.

Für die MotoGP-Fahrer ist der Twin Ring Motegi in gewisser Hinsicht mit dem Red Bull Ring in Spielberg/Österreich vergleichbar, wo die Piloten ihre 290-PS-Raketen dreimal aus hoher Geschwindigkeit stark abbremsen müssen und wo dann beim Beschleunigen viel Power gefragt ist, was den Ducati Desmosedici entgegenkommt. In Motegi stemmen sich den MotoGP-Fahrern sogar fünf Haarnadeln entgegen.

Deshalb gilt Motegi für Bremsenhersteller Brembo als anspruchsvolle Rennstrecke. «Hier sind die Belastungen für die Bremsen enorm», gab Brembo-Techniker Roberto Pellegrino zu. «Wir klassifizieren die GP-Pisten mit Kategorien zwischen 1 und 5. Motegi gehört zur Kategorie 5, also zu den anspruchsvollsten Circuits. Nur noch Spielberg in Österreich gehört zur Kategorie 5. Es gibt keine andere Piste, auf denen pro Runde so viel Energie vernichtet werden muss. Motegi ist für einen Bremsenhersteller immer die größte Herausforderung.»

«Brembo ist deshalb wie immer mit 340-mm-Heavy-Duty-Bremsscheiben nach Japan gekommen. Wir haben sie für alle Teams und Fahrer zwingend vorgeschrieben», ergänzte Roberto Pellegrino. «Die Teams kümmern sich hier üblicherweise auch um eine spezielle Kühlung für die Bremsen, um die Temperatur der Bremszangen in einem erträglichen Bereich zu halten. Die meisten MotoGP-Teams testen ja nie hier in Motegi, nur die japanischen Werke machen das regelmäßig. Deshalb haben wir viel Erfahrung auf dieser Piste und bewegen uns in einem sicheren Bereich, was die Beanspruchung der Bremsen betrifft.»

Am 28. Oktober findet der Australien-GP in Phillip Island statt, diese Rennstrecke gilt als flüssiger Kurs mit viel High-Speed-Kurven. In welche Brembo-Kategorie fällt Phillip Island.

Die Antwort von Pellegrino kommt wie aus der Pistole geschossen: «Phillip Island fällt in die Kategorie 1. Dort ist es sehr einfach für uns, die Bremsen werden nicht so stark benutzt. Aber die Kontrolle und das Feeling für den Fahrer ist dann umso wichtiger, wenn sie den Bremshebel in den Kurven nur leicht ziehen.»

In Motegi sind die 340-mm-Bremsscheiben seit einigen Jahren obligatorisch. «Die Grand Prix Commission will kein Risiko eingehen, deshalb sind hier die 340-mm-Discs im Reglement vorgeschrieben», erläuterte Pellegrino. «Eine größere Bremsschreibe mit größerer Masse kann natürlich viel mehr Energie aufnehmen und vernichten. Das wirkt sich auf die Rundenzeiten und auf die Performance über die gesamte Renndistanz positiv aus.»

Freitagfrüh im FP1 lagen die Temperaturen der vorderen Bremsscheiben im Red Bull KTM-Team zum Beispiel bei 750 Grad – das klappt aber nur bei maximaler Kühlung.

Als noch mit 320-mm-Discs gefahren wurde, lagen die Temperaturen oft bei 1000 Grad.

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