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ServusTV: 420.000 Zuschauer beim MotoGP in Katar

Von Günther Wiesinger
Das OnAir-Team mit Eve Scheer, Alex Hofmann, Stefan Bradl, Andrea Schlager, Gustl Auinger und Christian Brugger

Das OnAir-Team mit Eve Scheer, Alex Hofmann, Stefan Bradl, Andrea Schlager, Gustl Auinger und Christian Brugger

Das Sendekonzept von ServusTV wurde auf dem deutschen TV-Markt auf Anhieb tadellos angenommen. Der Privatsender aus Salzburg erreichte aus dem Stand die Quoten von Eurosport 2018.

Mit Neugier und Spannung warteten die deutschen und Schweizer Motorrad-GP-Fans auf das neue Sendekonzept des österreichischen Privatsenders ServusTV, der von der Dorna von 2019 bis inklusive 2013 für fünf Jahre die deutschen MotoGP-Live-Rechte erworben hat und alle Qualifyings und Grand Prix live im Free-TV und auf Full-HD mit großen Aufwand zeigen wird. Beim Katar-GP war die Servus-Mannschaft mit mehr als 20 Mitarbeitern vor Ort, allein das OnAir-Team umfasste sechs Personen.

Vier Jahre lang hatte zuletzt Eurosport die deutschen exklusiven Live-TV-Rechte besessen. Vielen Fans war es aber übel aufgestoßen, weil man nie wirklich rechtzeitig wusste, welche Grand Prix im Free-TV und welche im Pay-TV laufen würden. Und der Eurosportplayer gab immer wieder Anlass zur Kritik.

Bei ServusTV wird von den Hardcore-Fans bemängelt, dass die drei freien Trainings am Freitag und Samstagvormittag nicht gezeigt werden, in Österreich laufen sie immerhin im Online-Stream mit englischem Kommentar. Aber der deutsche Stream war im Rechtepaket der Dorna nicht enthalten. Diese Rechte hat kurzfristig der britische Online-Streamingdienst DAZN gekauft.

Übrigens: RTL zeigt die freien Formel-1-Trainings am Freitag auch nie, man verschiebt sie im besten Fall zu ntv. ServusTV hat aber keinen Sportkanal wie ORF oder SRF, deshalb wird das Freitag-Programm nicht für einen überschaubaren harten Kern von Zuschauern mit MotoGP blockiert.

ServusTV hat mit Rücksicht auf den riesigen deutschen Markt im OnAir-Team mit Presenterin Eve Scheer, mit Stefan Bradl und Alex Hofmann drei deutsche Fachleute im Aufgebot, dazu kommen zur Verstärkung Andrea Schlager, Christian Brugger und Ex-GP-Sieger Gustl Auinger aus Österreich.

Wie ist das Angebot aus Österreich bei den deutschen Fans angenommen worden? Die Sende-Verantwortlichen aus Salzburg wollten vor der ersten Standortbestimmung bei diesem wertvollen TV-Recht (Sport1 bezahlte 2014 noch 1,5 Millionen Euro im Jahr) keine Prognosen wagen, aber bei den Anstrengungen und Vorbereitungen wurden weder Kosten noch Mühen gescheut.

Das Format von ServusTV fand tatsächlich auf Anhieb einen enormen Anklang: Das Online-Medien-Portal DWDL berichtet von 420.000 Zuschauern während des MotoGP-Rennens, das entspricht einem erstaunlichen Marktanteil von 1,8 Prozent. «Das ist wirklich große Klasse. Vor allem die 2,5 Prozent Markanteil bei den 14- bis 49-jährigen, der wichtigsten Zielgruppe, kann sich sehen lassen», lobte ein neutraler TV-Experte.

Denn der mit einer besseren Marktdurchdringung gesegnete Sportkanal Eurosport erreichte 2018 beim Katar-GP im MotoGP-Rennen 440.000 Besucher bei einem Marktanteil von 2,10 Prozent.

Natürlich lief beim ersten Event in diesem Jahr noch nicht alles wie geschmiert. Ein Nacht-GP ist sowieso für alle Beteiligten wegen des ungewohnten Zeitplans eine enorme Herausforderung. Die Media Debriefs dauern bis Mitternacht, man fährt bis zu 1 h zurück ins Hotel in Doha, kommt kaum vor 2 oder 3 Uhr früh ins Bett und trifft trotzdem um 10 oder 11 Uhr schon wieder im Paddock ein.

Die aktuellen Quoten von Katar werden bei ServusTV für ein erleichtertes Aufatmen sorgen. «Wir wollen die Zuseher begeistern und das beste Produkt für den Motorsport bieten. Für uns ist wichtig, dass wir ein verlässliches Programm haben und die Fans wissen: ‚ServusTV is Home of MotoGP. Da schalte ich ein‘», stellte ServusTV-Projektleiter Benny Boldt fest.

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