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Marc Márquez und seine neue Überrumpelungstaktik

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez in Le Mans

Marc Márquez in Le Mans

Marc Márquez hat bei den letzten drei Grand Prix keinen Gegner führen lassen, solange er selber noch im Sattel saß. «Aber diese Taktik des Davonfahrens klappt nicht bei jedem Rennen», ahnt der Honda-Star.

WM-Spitzenreiter Marc Márquez (26) schaffte am Freitag in Le Mans den zweiten Gesamtrang hinter Landsmann und Yamaha-Star Maverick Viñales. «Wir haben keine neuen Komponenten hier beim Grand Prix, wird sind im FP1 mit derselben Basis wie in Jerez gestartet, aber wir haben kleine Änderungen bei der Elektronik gemacht, die uns jetzt in den Erste-Gang-Kurven helfen», berichtete der Repsol-Honda-Star.

Márquez hat seit der Niederlage gegen Andrea Dovizioso in Doha der MotoGP-WM 2019 wieder aufgegeigt wie zu seiner besten Zeit. Er hat ja zum Beispiel 2014 die ersten zehn Saisonrennen hintereinander alle gewonnen.

Diese beispiellose Überlegenheit spielte er zuletzt auch in Las Termas, Austin und Jerez aus. Dort hat er in jeder einzelnen Rennrunde geführt, auch wenn er in Texas nach der Halbzeit stürzte – und punktelos blieb.

Noch ein Detail aus der Statistik: Marc Márquez bestreitet in Le Mans seinen 113. MotoGP-Einsatz, er debütierte in Katar 2013. Und seither ist er nur dreimal nicht aus der ersten oder zweiten Startreihe losgefahren – nur dreimal musste er sich mit Reihe 3 begnügen.

Ist das rücksichtslose Auf-und-Davon-Fahren die neue Überrumpelungstaktik des Honda-Stars? «Nein, das ist keine geplante Strategie. Aber es ist wahr, seit dem Argentinien-GP habe ich viele Führungsrunden absolviert. Ich bin nicht gewöhnt gewesen, auf solche Art und Weise Rennen zu bestreiten. Aber manchmal muss man auf die Angriffe der Gegner mit einer neuen Strategie antworten. Wenn ich das richtige Motorrad und das richtige Gefühl habe, wenn ich mich stark fühle – warum soll ich dann nicht allen wegfahren? Wenn am Sonntag das Gefühl wieder stimmt – warum soll ich diese Taktik nicht auch hier anwenden? Aber es ist wichtig, dass man bereits in der ersten Runde versteht, ob es möglich ist zu flüchten oder nicht. Man kennt die Strategie von Dovi, von Rossi und Maverick ganz gut. Man hat eine gute Vorstellung davon. Aber wenn jemand eine neue Methode beginnt, wenn jemand gleich in der ersten Runde optimal angreift und auf das Reifenaufwärmen keine Rücksicht nimmt, dann kann man die Gegner überraschen. Aber man muss sich bewusst sein – in jedem Rennen wird das nicht klappen.»

Le Mans, MotoGP, kombinierte Zeitenliste nach FP2:

1. Viñales, Yamaha, 1:31,428 min
2. Márquez, Honda, + 0,190 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,285
4. Lorenzo, Honda, + 0,288
5. Dovizioso, Ducati, + 0,308
6. Petrucci, Ducati, + 0,471
7. Pol Espargaró, KTM, + 0,495
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,704
9. Nakagami, Honda, + 0,775
10. Miller, Ducati, + 0,810
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,811
12. Crutchlow, Honda, + 0,842
13. Bagnaia, Ducati, + 0,857
14. Rossi, Yamaha, + 0,892
15. Mir, Suzuki, + 0,894
16. Rins, Suzuki, + 0,957
17. Zarco, KTM, + 1,146
18. Abraham, Ducati, + 1,571
19. Iannone, Aprilia, + 1,713
20. Oliveira, KTM, + 1,973
21. Rabat, Ducati, + 2,003
22. Syahrin, KTM, + 2,475

WM-Stand nach 4 von 19 Rennen:
1. Márquez 70. 2. Rins 69. 3. Dovizioso 67. 4. Rossi 61. 5. Petrucci 41. 6. Viñales 30. 7. Miller 29. 8. Nakagami 29. 9. Crutchlow 27. 10. Morbidelli 25. 11. Pol Espargaró 21. 12. Aleix Espargaró 18. 13. Quartararo 17. 14. Lorenzo 11. 15. Bagnaia 9.

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