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Mick Doohan: «Jorge Lorenzo ist stark im Kopf»

Von Colin Young
Jorge Lorenzo vor Marc Márquez: Ein seltenes Bild

Jorge Lorenzo vor Marc Márquez: Ein seltenes Bild

Mick Doohan vergleicht die Honda-Piloten Marc Márquez, Jorge Lorenzo und Cal Crutchlow: «Du brauchst die richtige Mischung.» Die MotoGP-Legende glaubt auch zu wissen, wie Ducati endlich den zweiten Titel holen kann.

Marc Márquez schickt sich an, sein Kindheitsidol Mick Doohan mit der Anzahl der Titel in der «premier class» zu übertreffen. Wenn der 26-jährige Spanier in Buriram zwei Zähler mehr als Ducati-Hoffnungsträger Andrea Dovizioso sammelt, kürt er sich in einer guten Woche zum sechsfachen MotoGP-Weltmeister.

Doohan, der von 1994 bis 1998 fünf 500er-Titel in Folge gewann, weiß um die Stärke von Márquez. Im Interview geht er aber auch auf die Probleme der Honda-Piloten Jorge Lorenzo und Cal Crutchlow ein: Der Neuzugang im Repsol Honda Team liegt nach Anpassungsschwierigkeiten und Verletzungspause nur auf Rang 19 der WM-Wertung, der LCR-Fahrer (aktuell WM-Neunter) klagt seit Saisonbeginn über die RC213V.

Mick, was ist der größte Unterschied zwischen Marc und den anderen Honda-Piloten?

Marc ist aggressiv, aber auf eine smoothe Art. Es scheint, als möchte Jorge Lorenzo, dass das Bike zu smooth ist, wie eine Yamaha, und Cal Crutchlow ist ein bisschen zu aggressiv.

Du brauchst die richtige Mischung – und Marc hat sie. Das Motorrad bewegt sich hin und her, aber er hat es unter Kontrolle. Cal fährt mit Ellbogen und Slides, während Jorge versucht, einen Mittelweg zu finden.

Kann Lorenzo das Ruder noch herumreißen? Seit er zu Honda gekommen ist, musste er einige Stürze und Verletzungen einstecken.

Wenn du pusht und immer wieder stürzt, dann ist das nicht gut. Du hast nicht das richtige Gefühlt und verletzt dich...

Aber Jorge ist stark im Kopf, er hat drei MotoGP-Titel gewonnen. Er ist ehrlich und weiß, dass er einige Mankos hat, an denen er arbeiten muss.

Ich hoffe, dass er wieder stark und schnell wird. Ich würde Jorge gerne auf der Honda an der Spitze sehen, der Sport braucht das.

Auch bei Ducati lief es für Lorenzo anfangs nicht gut, dann hat er drei Grand Prix gewonnen. Ducati wartet allerdings seit 2007 auf einen WM-Titel. Sollten sie für 2021 die Verpflichtung von Marc Márquez anstreben, um sich endlich durchzusetzen?

Bei Ducati sollten sie ihr eigenes Ding machen. Marc ist ein sehr guter Fahrer, du weißt also, was du bekommst. Aber Ducati hat das schon vorher mit anderen Fahrern probiert – und es hat nicht so gut funktioniert.

Schauen wir zurück auf 2007: Ducati holte sich einen jungen Kerl, Casey Stoner, der auf ein Motorrad gesprungen ist, das nicht so großartig war. Das Bike hatte PS und ein bisschen Grip, das war es auch schon. Es ließ sich nicht gut einlenken oder sonst was, aber schau, was Casey damit geschafft hat.

Auch jetzt sieht man junge Burschen wie Fabio Quartararo. Den nächsten jungen Star zu finden, das ist der Weg. Fabio ist ein perfektes Beispiel für einen Fahrer, der in die Königsklasse kommt und einfach alles aus dem Motorrad quetscht.

MotoGP-WM-Stand nach 14 von 19. Rennen: 1. Marc Márquez 300. 2. Dovizioso 202. 3. Rins 156. 4. Petrucci 155. 5. Viñales 147. 6. Rossi 137. 7. Quartararo 123. 8. Miller 117. 9. Crutchlow 98. 10. Morbidelli 80. 11. Pol Espargaró 77. 12. Nakagami 68 . 13. Mir 49. 14. Aleix Espargaró 46. 15. Iannone 32. 16. Bagnaia 29. 17. Oliveira 29. 18. Zarco 27. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16.

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