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Alex Márquez (Honda): «Schmetterlinge im Bauch»

Von Nora Lantschner
Alex Márquez im neuen Outfit für die MotoGP-Saison 2020

Alex Márquez im neuen Outfit für die MotoGP-Saison 2020

MotoGP-Rookie Alex Márquez zeigt sich erstmals in der Teamkleidung von Repsol Honda. Der Moto2-Weltmeister spricht über einen Traum, der wahr wurde, und seinen Bruder und Teamkollegen Marc.

Alex und Marc Márquez sind 2020 das erste Brüderpaar in der Geschichte, das gemeinsam in einem Werksteam der MotoGP-WM fährt: Der Klassen-Neuling und zweifache Weltmeister (2014 in der Moto3 und 2019 in der Moto2) steht in seiner Debüt-Saison bei Repsol Honda vor einer Herausforderung, die er gerne annimmt.

Beim Jerez-Test Ende November nahm Alex erstmals in der Box des Honda-Werksteams Platz, jetzt zeigt sich der 23-Jährige zum ersten Mal auch in den Farben des Rennstalls, mit dem sein älterer Bruder Marc in den vergangenen sieben Jahren sechs MotoGP-Titel einfuhr. Insgesamt blickt das erfolgreiche Gespann aus Repsol und Honda bereits auf 15 WM-Titel und 180 GP-Siege zurück.

Alex, du trägst zum ersten Mal die Repsol-Honda-Farben, was bedeutet das für dich?

Es ist ein Traum, der wahr wird. Es ist eine unglaubliche Ehre, diese Farben zu tragen. Ich bin wirklich glücklich, dass ich diese Chance habe, mit dem Repsol Honda Team in die MotoGP-Klasse zu kommen. Ich bin sehr stolz.

Es ist eine neue Situation für mich: Ich bin es gewohnt, Marc in diesen Farben zu sehen, aber nicht mich! Es ist speziell.

Was bedeutet es für dich, als Rookie in ein Team mit einer Geschichte wie jener von Repsol Honda zu kommen?

Ich glaube, dass es für jeden Rookie ein Traum – oder ein Ziel ist – in einem Werksteam zu sein. Nachdem man die Moto2-WM gewonnen hat, setzt man sich zum Ziel oder wünscht sich, ein Werksfahrer zu werden. Das ist also wirklich ein Traum, der für mich wahr wird.

Im Repsol Honda Team, das Team mit der größten Geschichte im MotoGP-Fahrerlager, zu sein, ist eine Ehre. Ich weiß, dass es eine Herausforderung wird – aber es ist eine schöne Herausforderung. Vom ersten Moment an habe ich gesagt, dass ich diese Gelegenheit nutzen wollte – 100 Prozent – und jetzt versuche ich, es zu genießen.

Welches Ziel setzt du dir für die Saison 2020?

Ich will der beste Rookie des Jahres sein, das ist mein erstes Ziel. Ich will mir aber noch kein Ziel in Form von Platzierungen vornehmen. Jetzt bin ich darauf fokussiert, das Motorrad zu verstehen und das Feeling besser zu finden, um das Vertrauen aufzubauen. Vor dem Rennen in Katar werde ich eine bessere Vorstellung von dem haben, was unserer Position entspricht und was wir im ersten Rennen tun können.

Wie war es, zum ersten Mal in der Repsol-Honda-Box zu sein und zu wissen, dass du ein Werksfahrer bist?

Es ist wirklich speziell. Man hat Schmetterlinge im Bauch, wenn man das Leder anzieht. Man geht in die Box und sieht das Team – und weiß, dass es sein eigenes Team ist. Beide Motorräder warten dort. Es ist ein durchgehend spezielles Gefühl während des ersten Tests.

Ich glaube, dass in Malaysia alles mehr unter Kontrolle sein wird, mit weniger Nervenflattern. Aber das Team hat mir schon in Jerez geholfen, mich zu entspannen.

Mit 1,79 Metern wirst du einer der größeren MotoGP-Piloten sein.

Groß zu sein kann einige Vorteile haben, wie man zum Beispiel den Körper bewegt und das Gewicht einsetzt. Vielleicht ist es im Nassen ein bisschen einfacher, aber es bringt vielleicht auch Nachteile mit sich, manche Dinge können ein bisschen schwieriger sein. Aber man muss damit leben und stark sein, wo man stark sein kann, und da, wo man schwächer ist, so wenig Zeit wie möglich verlieren.

Du bist zwar ein MotoGP-Rookie, aber ein Fahrer von Repsol und Honda zu sein, ist nicht neu für dich – nach deiner Zeit in der Spanischen Meisterschaft und in der Moto3-WM. Hast du dir je ausgemalt, zu Repsol und Honda zurückzukehren?

Wenn du am Anfang stehst, dann stellst du dir vor, dass dies in deinen besten Träumen passieren kann, aber es ist schwierig. Es stecken viele Stunden Training und viele Rennen dahinter – und viele Dinge, die in einer Rennfahrerkarriere passieren können.

Ich habe schon in der Spanischen Meisterschaft mit Repsol angefangen, wo wir 2012 gewonnen haben. Das war besonders. 2014 haben wir mit Honda Moto3 und HRC ein neues Projekt gestartet – und es war unglaublich, im ersten Jahr des Projekts zu gewinnen.

Nach all diesen Jahren zu Honda zurückzukommen, ist ein Traum. Ich freue mich darauf, mit diesen großartigen Leuten, diesem Werk und natürlich Repsol zu arbeiten.

Erstmals in der Geschichte werden zwei Brüder eine Box in der MotoGP-WM teilen.

Es ist ein spezieller Moment, ein spezielles Jahr, aber wir müssen es wie eine normale Situation angehen. Wir wissen, dass wir Brüder sind, aber im Team müssen wir professionell sein. Wir sind unterschiedliche Fahrer. Jeder hat seine eigene Mannschaft, also müssen wir auf unsere Art arbeiten.

Sicher ist es für mich ein Vorteil, einen sechsfachen MotoGP-Weltmeister in der Box zu haben, weil ich viele Daten von ihm sehen kann und dadurch verstehen kann, wie ich die Honda fahren muss. Das hilft die Geheimnisse herauszufinden. Ich werde versuchen, all die Informationen von ihm und allen Honda-Fahrern mitzunehmen und so viel wie möglich daraus zu lernen.

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