MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Texas-GP: Wegen hoher Infektionsraten undurchführbar

Von Günther Wiesinger
COTA in Austin: 2020 darf man nicht mit einem US-GP rechnen

COTA in Austin: 2020 darf man nicht mit einem US-GP rechnen

Wegen der hoher Infektionsraten in den USA gilt der Grand Prix auf dem Circuit of the Americas (COTA) als undurchführbar. Deshalb wird auch der Argentinien-GP geopfert werden müssen.

Die Dorna Sports S.L. plant ab 19. Juli noch zehn Grand Prix in Europa. Die MotoGP-Saison soll in Jerez beginnen, dann in Brünn (9. August) und Spielberg (16. August) fortgesetzt werden. Nachher werden Rennstrecken wie Misano, Aragón und Valencia in Betracht gezogen. Sachsenring und Assen werden 2020 nicht nachgeholt, das steht fest. Auch die WM-Läufe in Le Mans (könnte im Oktober nachgeholt werden) und in Silverstone (man muss die Abflachung der Kurve bei den Briten abwarten) stehen momentan noch auf wackligen Beinen.

Bei etwaigen Übersee-GP-Rennen will die Dorna in diesem Jahr nur antreten, wenn der Veranstalter Zuschauertickets verkaufen und die vereinbarte Austragungsgebühr überweisen kann. Bisher kommen dafür in erster Linie Buri Ram/Thailand und Sepang/Malaysia in Frage, nicht zuletzt weil dort die Regierungen das finanzielle Risiko für die GP-Events tragen und keine unabhängigen Promoter.

In Australien befindet sich die Australian Grand Prix Corporation (AGPC) wegen des Flops mit dem Formel-1-GP (erst Freitagmorgen vor dem 1. Training abgesagt) noch im Schockzustand, sie will offenbar 2020 nichts von einem MotoGP-Event unter Corona-Vorzeichen und dauernden Virustests wissen. Auch vom Twin Ring Motegi sind bisher keine positiven Signale zu hören. Die Japaner gelten seit dem Tsunami in Fukushima bei Naturkatastrophen als übervorsichtig.

Auch mit dem Zustandekommen des für November vorgesehenen Grand Prix of the Americas in Austin/Texas darf nicht gerechnet werden. Denn Dr. Christopher Murray von der University of Washington hat gestern neue Berechnungen für die Vereinigten Staaten vorgelegt. Ab 1. Juni wird jetzt in den USA mit täglich 3000 Toten gerechnet, bis 5. August soll dann in Amerika 134.000 Menschen dem SARS-CoV-2-Virus zum Opfer gefallen sein. Unter diesem Umständen werden die europäischen Staaten ihre Reisewarnungen für die USA nicht rechtzeitig für eine Kalenderplanung der Dorna aufheben.

Momentan beklagen die USA bereits 70.000 Tote. Das sind mehr Opfer als der 20 Jahre dauernde Vietnamkrieg gefordert hat.

Der Grund für die immer weiter steigenden Todeszahlen in Amerika: In 42 von 50 Bundesstaaten wurden die «stay at home»-Maßnahmen gelockert, obwohl dort noch nicht einmal die staatlichen Phase 1-Vorgaben (von insgesamt vier Phasen) erreicht wurden.

Präsident Donald Trump wollte den Lockdown landesweit bereits zu Ostern beenden, um die Wirtschaft nicht weiter in die Rezession zu treiben und seine Wiederwahl nicht zu gefährden.

Das Ergebnis dieses leichtsinnigen und waghalsigen Konzepts in den USA: Mehr als 24 Millionen neue Arbeitslose seit Mitte März.

Da der Bundesstaat Texas mit seinen riesigen Erdölvorkommen wegen des Ölpreisverfalls wirtschaftlich extrem schlimm betroffen ist und der Texas-GP in den letzten Jahren von den Besucherzahlen her sowieso nie lukrativ war, gilt der US-GP 2020 als Problemfall erster Güte.

Da sich ein Überseetrip für den GP-Tross nach Argentinien nur in Verbindung mit dem WM-Lauf in Austin lohnen würde, wird voraussichtlich auch der MotoGP-Event in Termas de Río Honda in dieser Saison erstmals seit 2013 nicht stattfinden.

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