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Spielberg-GP 2020: Tribünenaufbau und neuer 5G-Mast

Von Günther Wiesinger
In Spielberg wurde die KTM-Tribüne 10 aufgebaut, obwohl bisher keine Zuschauer erlaubt sind. Dazu wurde ein neuer Mobilfunkmast errichtet – auf Wunsch der Formel-1-Teams.

Das Red Bull KTM-MotoGP-Werksteam rückte am 27. und 28. Mai auf dem Red Bull-Ring in Spielberg mit dem WM-Elften Pol Espargaró und Testfahrer Dani Pedrosa erstmals seit Beginn der Coronakrise zu Testfahrten mit der 280 PS starken KTM RC16 aus.

Trotz der Reisebeschränkungen wurden insgesamt 22 Techniker zusammengetrommelt, auch aus den Niederlanden, aus Großbritannien, Italien und Spanien. Nur Werkspilot Brad Binder konnte aus Südafrika nicht nach Europa kommen. Abstandsregeln, Maskentragen, Hygienevorschriften, weniger Teammitglieder – KTM konnte sich bei dieser Gelegenheit gleich mit der neuen Normalität im Paddock und in der Box anfreunden.

Für 5. (GP von Östrerreich) und 12. Juli (GP der Steiermark) ist in Spielberg der Formel-1-Saisonauftakt ohne Zuschauer angesetzt. Erstmals seit Bestehen der Formel-1-WM wird Österreich Schauplatz des erstens Saisonrennens sein.

Das Personal des Red Bull-Rings konnte sich bei diesem Test bereits an die Corona-Konzepte gewöhnen. SPEEDWEEK.com-Fotograf Gerhard Schiel traf zum Beispiel Sabine Wölfler – sie agierte beim MotoGP-Test als Streckenposten, natürlich mit Mund-Nasen-Schutz.

SPEEDWEEK.com beobachtete verwundert auch den Aufbau der Tribüne 10, die in der Formel 1 für die Fans von Red Bull-Racing.-Star Jos Verstappen vorgesehen ist. Denn inzwischen steht fest: Beim Formel-1-GP dürfen keine Zuschauertickets verkauft werden. das ist zumindest der heutige Stand der Dinge.

Bundeskanzler Sebastian Kurz hat aber wegen der geringen Coronafallzahlen in Österreich (bisher nur 672 Todesopfer) angekündigt, man denke über «zweitnahe weitere regionale Lockerungsschritte» in jenen Bundesländern nach, die die Virusverbreitung so gut wie ausgelöscht haben. Sie treten inzwischen Schritt für Schritt in Kraft.

Beim MotoGP-GP in Spielberg (16. und 23. August) wird die Tribüne 10 üblicherweise als KTM-Tribüne verkauft, auch bei diesem Event wird sie in Orange gehalten. Im August sind in Österreich inzwischen bereits Veranstaltungen mit bis zu 1500 Zuschauern zugelassen, wenn ein ordentliches Gesundheitskonzept vorliegt.

Aber vorläufig sind keine Ticketverkäufe geplant.

Der Grund für den Aufbau dieser Tribüne ist ein anderer: Das Projekt Spielberg hat die temporären Zuschauer-Tribünen jetzt vom Vermieter gekauft und wird sie künftig dauerhaft an der Strecke stehen lassen, um die jährlichen Errichtungskosten einzusparen.

«Wir machen uns vorläufig keine Gedanken um die Zuschauer und die KTM-Tribüne», sagt KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer. «Bisher müssen wir davon ausgehen, dass vor September keine Zuschauer erlaubt sein werden. Wir hoffen, dass die Formel-1-WM in Spielberg problemlos über die Bühne geht. Dann wird sich zeigen, welche Lockerungsmaßnahmen bis August in Österreich noch möglich sind.»

Noch eine Baumaßnahme stach uns in Spielberg ins Auge. Es wurde ein neuer Funkmast für die Mobilfunkstandards 3G, 4G und 5G errichtet und zwischen den Bäumen vor dem Fahrerlager-Eingang platziert.

Der Hintergrund: Beim Formel-1-GP dürfen die Rennställe nur zwischen 55 bis 80 Teammitglieder ins Fahrerlager einschleusen. Es werden also viele IT-Spezialisten und Elektroniker daheim in England, Italien oder in der Schweiz bleiben müssen. Damit die Teams die Ingenieure daheim in den Teamquartieren in Echtzeit mit den neuesten Daten der Trainings und Qualifyings beliefern können, hat Liberty Media offenbar die Errichtung eines 5G-Masts vorgeschlagen, um eine höhere Brandbreite zu gewährleisten.

Von dieser Einrichtung werden auch die MotoGP-Werksteams profitieren, falls sie wegen der Personal-Beschränkungen einen Teiil der Elektronik-Mannschaft daheim lassen müssen.

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