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Viñales (Yamaha): «Hoffentlich kein zerstörter Motor»

Von Nora Lantschner
Bei Yamaha waren die Triebwerke schon vor dem Steiermark-GP knapp. Dass die M1 von Maverick Viñales dann Feuer fing, bereitete Sorgen. Ein Blick auf die aktuelle Motorensituation in der MotoGP-Klasse.

Als die M1 von Maverick Viñales am Sonntag auf dem Red Bull Ring in der 17. Runde des MotoGP-Rennens ungebremst in die Airfences in Turn 1 krachte, war die Erleichterung groß, dass der 25-jährige Spanier noch rechtzeitig abgesprungen war und dabei glücklicherweise unverletzt blieb. Sein Motorrad wurde allerdings arg beschädigt und ging in Flammen auf, was bei Yamaha die Sorgenfalten noch einmal verstärkt haben dürfte. Denn schon zuvor waren die Triebwerke bekanntlich knapp.

«Ich hoffe, ich habe den Motor nicht zerstört, mit dem ich heute gefahren bin. Sonst ist es ein Problem», war sich auch der Yamaha-Werksfahrer kurz nach dem erschreckenden Zwischenfall am Sonntag bewusst. Laut jüngsten Informationen von SPEEDWEEK.com wurde das besagte Triebwerk bisher nicht zurückgezogen.

Zur Erinnerung: Viñales hatte genauso wie sein Markenkollege Franco Morbidelli schon vor dem Steiermark-GP keinen frischen Motor mehr in Reserve.

Ein Großteil der MotoGP-Fahrer muss die verkürzte Corona-Saison 2020 mit maximal fünf Motoren bestreiten, nur die sogenannten «concession teams» – Aprilia und bis zum Saisonende KTM – dürfen pro Fahrer sieben Triebwerke einsetzen.

Falls ein MotoGP-Pilot nicht mit den erlaubten fünf beziehungsweise sieben Triebwerken über die 14 Grand Prix kommt, werden empfindliche Strafen fällig: Es droht für jeden zusätzlichen Motor wahlweise ein Start aus der Boxengasse (5 Sekunden nach dem Erlöschen der Startampel) oder ein «ride through»-Penalty, also eine Boxengasse-Durchfahrtsstrafe.

Pro Grand Prix werden im Schnitt 500 km zurückgelegt, die Motoren werden normalerweise nach 2500 bis 3000 km aus der «Allocation» genommen und revidiert.

Vorläufig lässt sich schwer einschätzen, ob Yamaha trotz der Motorschäden in Spanien mit je fünf Motoren pro Fahrer durch die Saison kommen wird. Denn auch bei Stürzen kann es zu irreparablen Motorschäden kommen – eben durch Feuer oder angesaugten Dreck.

Klar ist seit Spielberg nur: Yamaha hat bei der Hersteller-Vereinigung den Wunsch zurückgezogen, die bisher versiegelten Motoren öffnen und die Ventile ersetzen zu dürfen. Die Yamaha-Ingenieure sind offensichtlich überzeugt davon, dass die Motoren in Jerez nur wegen der extremen Hitze (bis 42 Grad) den Geist aufgaben.

Im Fahrerlager wird außerdem vermutet, dass Yamaha die Drehzahl für die vier M1-Piloten zumindest in den ersten zwei freien Trainings-Sessions sowie im Warm-up reduziere, um die Lebensdauer der Triebwerke zu verlängern.

Hersteller ohne Privilegien

Honda:
Alex Márquez (Repsol Honda): 2 verplombt, 0 zurückgezogen
Marc Márquez/Stefan Bradl (Repsol Honda): 2 verplombt, 0 zurückgezogen
Takaaki Nakagami (LCR Honda): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Cal Crutchlow (LCR Honda): 2 verplombt, 0 zurückgezogen

Ducati:
Andrea Dovizioso (Ducati Team): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Danilo Petrucci (Ducati Team): 4 verplombt, 0 zurückgezogen
Jack Miller (Pramac Ducati): 4 verplombt, 0 zurückgezogen
Francesco Bagnaia/Michele Pirro (Pramac Ducati): 2 verplombt, 1 zurückgezogen
Johann Zarco (Esponsorama Ducati): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Tito Rabat (Esponsorama Ducati): 3 verplombt, 0 zurückgezogen

Yamaha:
Maverick Viñales (Monster Energy Yamaha): 4 verplombt, 1 zurückgezogen
Valentino Rossi (Monster Energy Yamaha): 3 verplombt, 1 zurückgezogen
Fabio Quartararo (Petronas SRT Yamaha): 4 verplombt, 0 zurückgezogen
Franco Morbidelli (Petronas SRT Yamaha): 4 verplombt, 1 zurückgezogen

Suzuki:
Joan Mir (Suzuki Ecstar): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Alex Rins (Suzuki Ecstar): 2 verplombt, 1 zurückgezogen

Hersteller mit «concessions»

KTM:
Brad Binder (Red Bull KTM): 4 verplombt, 0 zurückgezogen
Pol Espargaró (Red Bull KTM): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Iker Lecuona (Tech3 KTM): 2 verplombt, 1 zurückgezogen
Miguel Oliveira (Tech 3 KTM): 3 verplombt, 0 zurückgezogen

Aprilia:
Bradley Smith (Aprilia Racing Gresini): 3 verplombt, 0 zurückgezogen
Aleix Espargaró (Aprilia Racing Gresini): 3 verplombt, 0 zurückgezogen

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