So beurteilt Joan Mir (Suzuki) den ersten Matchball
Joan Mir kann am Sonntag Weltmeister werden
Joan Mir hat seinen ersten GP-Sieg in der Königsklasse eingefahren und dadurch sein Selbstvertrauen noch einmal gesteigert. Vor dem zweiten Rennen in Valencia sagt der WM-Führende: «Wir haben die Saison über großartig gearbeitet und ich kann am Sonntag den ersten Matchball verwandeln.»
Der Vorsprung auf seinen Suzuki-Teamkollegen Alex Rins und Yamaha-Pilot Fabio Quartararo beträgt 37 Punkte. «Das ist ein gutes Polster», findet Mir. «Aber ich habe noch nichts erreicht. Es liegt immer noch eine Menge Arbeit vor uns.»
Der Spanier geht davon aus, dass sich alle Fahrer im Vergleich zur Vorwoche auf dem Circuit Ricardo Tormo steigern werden. Mir weiter: «Ich hoffe, dass wir uns aber auch verbessern können. Wir sind noch nicht am Maximum angelangt. Wir werden sehen.»
In der bisherigen Saison war die einzige Schwäche der Suzuki GSX-RR der Nachteil am Samstag in der Qualifikation. Aber selbst dieses Manko scheinen Mir und Rins in den Griff bekommen zu haben. Rins startete beim Europa-GP von P2 und auch Mir stand in der zweiten Startreihe. «Die Ergebnisse sind nicht das Resultat einer Saison. Die vergangenen Jahre tragen ihren Teil dazu bei. Ein konkurrenzfähiges MotoGP-Bike ist nicht in einem Jahr gebaut. Da steckt eine Menge Arbeit drin», sagt Mir.
Nun gibt es mehrere Szenarien, bei denen Mir Weltmeister werden könnte: Wenn er auf dem Podium stehen sollte, ist die Entscheidung gefallen. Außerdem kann er Vierter, Fünfter oder Sechster werden, dann dürften Quartararo und Rins jedoch nicht gewinnen. Sollte er Siebter werden, dann dürfte das Verfolgerduo, aber auch Maverick Vinales nicht gewinnen. So gehen die Rechenspiele sogar so weit, dass er keine Punkte holen könnte und sich trotzdem Weltmeister nennen dürfte, wenn Franco Morbidelli und Andrea Dovizioso nicht besser abschneiden als auf dem dritten Platz, Vinales gleichzeitig nicht auf dem Podium stehen sollte und Quartararo und Rins nicht besser als auf P5 über die Ziellinie kommen.
Bedeutet: Mir, der in bisher zehn von zwölf Saisonrennen Punkte holte, hat alle Trümpfe in der eigenen Hand. Mit den Rechenspielen möchte er sich aber nicht beschäftigen, wobei Mir von dieser guten Ausgangslage durchaus überrascht ist: «Ich habe damit nicht gerechnet. Ich dachte, wir würden einen schwierigen Auftakt haben und dann im Verlauf der Saison um ein paar Podiumsplätze kämpfen. Diesen Erfolg und diese Konstanz habe ich nicht erwartet. Aber wir haben es gut hinbekommen und so möchte ich auch weitermachen.»
Sollte ihm das gelingen, dann sollte der MotoGP-Titel 2020 am Sonntag vergeben sein. Los geht es am Freitag mit dem FP1 um 10.55 Uhr.
Stand Fahrer-WM nach 12 von 14 Rennen:
1. Mir, 162 Punkte. 2. Quartararo 125. 3. Rins 125. 4. Viñales 121. 5. Morbidelli 117. 6. Dovizioso 117. 7. Pol Espargaró 106. 8. Nakagami 105. 9. Miller 92. 10. Oliveira 90. 11. Petrucci 77. 12. Binder 76. 13. Zarco 71. 14. Alex Márquez 67. 15. Rossi 58. 16. Bagnaia 42. 17. Lecuona 27. 18. Aleix Espargaró 27. 19. Crutchlow 26. 20. Bradl 16. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM nach 12 von 14 Rennen:
1. Suzuki 188. 2. Ducati 181 Punkte. 3. Yamaha 163. 4. KTM 159. 5. Honda 130. 6. Aprilia 36.
Team-WM nach 12 von 14 Rennen:
1. Team Suzuki Ecstar, 287 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 205. 3. Ducati Team 194. 4. Red Bull KTM Factory Racing 182. 5. Monster Energy Yamaha MotoGP 159. 6. Pramac Racing 138. 7. LCR Honda 131. 8. Red Bull KTM Tech3, 117. 9. Repsol Honda Team 83. 10. Esponsorama Racing 81. 11. Aprilia Racing Team Gresini 39.