Valentino Rossi sucht das Glück

Die besten Spezial-Designs 2020: Anruf aus Hollywood

Von Nora Lantschner
Zum Abschluss des Jahres blicken wir auf drei kreative Hingucker der MotoGP-Saison 2020 zurück – angefangen mit Franco Morbidellis Helm für mehr Gleichberechtigung, der ihm einen Anruf von Spike Lee einbrachte.

Franco Morbidelli fiel 2020 nicht nur dank drei Siegen, insgesamt fünf Podestplätzen und den ersten zwei Pole-Positions seiner MotoGP-Karriere auf. Bei seinem Premierensieg in Misano trug er einen echten Hingucker: Einen Spezialhelm im farbenfrohen Comic-Design, das aus den Händen von Aldo Drudi stammte. Damit wollte der 26-jährige Italiener mit brasilianischen Wurzeln (seine Mutter stammt aus Brasilien) im Jahr, in dem die «Black Lives Matter»-Bewegung nicht zuletzt nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd auch im Sport vermehrt sichtbar wurde, ein Zeichen gegen Rassismus und für Gleichberechtigung setzen.

Als Inspiration diente Drudi und dem späteren MotoGP-Vizeweltmeister der Spielfilm «Do The Right Thing» aus dem Jahr 1989 von Shelton Jackson «Spike» Lee, US-amerikanischer Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler.

«Ich wollte mit diesem Spezialhelm ein großes Thema behandeln: Rassismus. Ich wollte aber auch das gesamte Jahr 2020 umarmen: Viele ungute Dinge sind in der Welt passiert. Wir versuchten aber, trotzdem eine Show zu bieten und dem Publikum ein gutes Gefühl zu geben. Ich wollte das Thema also mit etwas Leichtigkeit angehen», erklärte «Franky» dazu. «Es gibt einen Film von Spike Lee, der mit diesem Thema großartig umgeht: ‚Do The Right Thing‘, den kann ich allen empfehlen. Dort gibt es einen Charakter, der zu einem gewissen Zeitpunkt sagt: ‚Hört auf mit dem ganzen Mist, hört auf euch zu hassen.‘ Er nennt es ein ‚Time-out‘. Und ich habe mich dazu entschlossen, in seine Rolle zu schlüpfen und mich auf dem Helm abzubilden.»

Komplettiert wurde das Design zudem mit dem Wort «Gleichberechtigung» in mehreren Sprachen auf der Hinterseite des AGV-Helms: «Ich wollte die Botschaft der Gleichberechtigung in verschiedenen Sprachen auf dem Helm tragen, weil ich glaube, dass es eines der wichtigen Dinge überhaupt ist: Wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle gleich sind. Der Virus hat uns auf eine schlimme Weise daran erinnert, aber wir müssen uns auch in den guten Dingen daran erinnern.»

«Es war aus meiner Sicht die beste Botschaft, die ich mit so viel Leichtigkeit wie möglich vermitteln wollte», fasste der Petronas-Yamaha-Pilot zusammen.

Sein Premierensieg beim San Marino-GP rückte Morbidelli und seine Botschaft dann besonders in den Fokus – und der Erfolg blieb auch in Hollywood nicht unbemerkt: «Ich bekam einen Anruf, ging ran – und es war Spike Lee! Ich sagte zuerst: ‚Hi Mister Lee‘, aber er meinte nur: ‚Nenn mich Spike.‘ Also kann ich ihn jetzt Spike nennen», verriet der Italiener. «Ich konnte mich einige Minuten lang mit ihm unterhalten und bekam so die Chance zu verstehen, was für eine wundervolle Person er ist und welche Leidenschaft er für den Sport hat.»

Verfolgt Lee also auch die MotoGP-WM? «Er interessiert sich mehr für Basketball. Ich habe ihn gar nicht gefragt, ob er das Misano-Rennen gesehen hat. Ich habe nur gefragt, ob er den Helm gesehen hat. Und er meinte: ‚Ja, ja, auf Instagram.‘ Ich bin mir also nicht so sicher, ob er die MotoGP so gut kennt. Ich weiß aber, dass er den Helm gesehen hat, und es hat ihn wirklich gefreut, das konnte ich hören», betonte Franky.

Übrigens: Auch der zweite Hingucker der Saison 2020 kam in Misano zum Einsatz. Mehr dazu morgen.

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