MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Katar-GP, FP2: Miller vor Bagnaia und Quartararo

Von Nora Lantschner
Jack Miller

Jack Miller

Unter Flutlicht setzte sich im FP2 des Katar-GP Jack Miller durch, drei Ducati landeten in den Top-4. Valentino Rossi schaffte es in die Top-10, Márquez-Ersatz Stefan Bradl landete auf Platz 18.

«FP2 ist das erste Qualifying», hatte Red Bull-KTM-Werksfahrer Miguel Oliveira angekündigt. Denn in der Abend-Session fallen auf dem von 3679 LED-Lichtquellen beleuchteten Losail International Circuit die Rundenzeiten üblicherweise, was eine Vorentscheidung im Kampf um den direkten Q2-Aufstieg bedeuten dürfte.

«Ab FP2 werden wir alle so eng beieinander sein», prognostizierte Pramac-Neuzugang Johann Zarco. «Wir werden so schnell wie möglich sein, um es ins Q2 zu schaffen.» Zur Erinnerung: Nur die Top-10 der kombinierten Zeitenliste aus den drei freien Trainings ersparen sich den Umweg über Q1.

Los ging es um 20:00 Uhr Ortszeit (MotoGP-Startzeit am Sonntag) bei 25 Grad Luft- und 26 Grad Asphalttemperatur – und die MotoGP-Asse ließen sich nicht lange bitten: Schon im dritten Umlauf blieben mit Miller, Bagnaia, Aleix Espargaró, Rins, Zarco und Viñales sechs Fahrer unter 1:55 min.

Zur Erinnerung: Die FP1-Bestzeit von Petronas-Yamaha-Pilot Franco Morbidelli war eine 1:54,921 min. Ducati-Werksfahrer Jack Miller blieb beim Katar-Test in 1:53,183 min unter dem All-Time-Lap-Record von Marc Márquez aus dem Jahr 2019 (1:53,380 min).

Es waren noch keine acht Minuten vergangen, als das FP2 mit roter Flagge unterbrochen wurde, weil die Start-Ziel-Gerade von Trümmerteilen befreit werden mussten, die offenbar vom Tower der Boxenanlage gefallen waren. 37 Minuten und 37 Sekunden standen noch auf der Uhr, als es nach einer rund fünfminütigen Pause weiterging, Miller lag mit einer 1:54,571 min an der Spitze der Zeitenliste.

Miller und Co. griffen gleich wieder an: Der Australier auf der Werks-Ducati schraubte seine Bestzeit auf eine 1:54,557 min nach unten. Hinter Bagnaia schob sich Zarco auf Platz 3 – damit lagen drei Ducati in Front.

Es war dann aber Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró, der als Erster des Wochenendes unter 1:54 min blieb, mit einer 1:53,789 min war er fast acht Zehntel schneller als Miller. Damit lag er eine halbe Stunde vor Schluss 0,478 sec vor Alex Rins und 0,614 sec vor Pecco Bagnaia.

Fünf Minuten später schob sich Miller auf Platz 2 nach vorne, er war aber noch 0,436 sec langsamer als Aleix Espargaró. Repsol-Honda-Neuzugang Pol Espargaró machte dann einen Sprung auf Rang 5.

Die Top-10 zur Halbzeit des FP2: Aleix Espargaró, Miller, Rins, Bagnaia, Pol Espargaró, Mir, Zarco, Quartararo, Viñales, Morbidelli. Rossi auf P13, Bradl auf P18.

Als noch 18 Minuten auf der Uhr standen, schob sich Oliveira als Neunter in die Top-10, Alex Márquez zog nach und übernahm Rang 7. In seiner LCR-Box war übrigens vorläufig Hondas MotoGP-Projektleiter Takeo Yokoyama als Ersatz für seinen Crew-Chief «Beefy» im Einsatz, der nach einem unklaren und einem negativen PCR-Testergebnis noch in Quarantäne sitzt.

Rookie Enea Bastianini schaffte es dann kurzzeitig in die Top-10, ehe Quartararo als Zweiter des Tages unter 1:54 min blieb und Rang 2 übernahm. Damit nicht genug: «El Diablo» setzte sich in 1:53,697 min an die Spitze. Rins und Rossi waren kurz zuvor in die Top-5 gestoßen.

Zwölf Minuten standen aber noch auf der Uhr – und eine persönliche Bestzeit folgte auf die andere: Zarco schob sich auf 5, Viñales auf 3 – und Rookie Martin auf 9.

Dann drehte Bagnaia auf – neue Bestzeit in 1:53,422 min. Morbidelli, sein Kumpel aus der VR46 Riders Academy, zog nach und machte einen Sprung von Platz 17 auf 5 (+ 0,591 sec).

Die finalen fünf Minuten versprachen Spannung pur, als noch einmal alle auf weichen Reifen auf Zeitenjagd gingen – und das Klassement auf den Kopf stellten: Miller war in 1:53,387 min gerade einmal 0,035 sec schneller als sein Teamkollege und schob sich auf Platz 1. Dahinter komplettierte Zarco die Top-3 für Ducati.

In letzter Minute schnappte Quartararo seinem Landsmann den dritten Rang aber noch weg. Morbidelli war im dritten Sektor noch auf Bestzeitkurs, reihte sich dann aber auf Platz 7 ein. Bagnaia war ebenfalls auf Angriff, brach die Runde aber ab. Denn Pol Espargaró verzeichnete in Turn 15 seinen zweiten Crash des Tages.

Trotzdem hielt sich der Spanier auf der Repsol-Honda als Zehnter in den Top-10, die Titelverteidiger Joan Mir als Elfter verpasste. Dabei büßte der Suzuki-Werksfahrer nur 0,527 sec auf die Bestzeit ein. Die Top-15 lagen auch nur in 0,841 sec.

Für KTM erwies sich der Losail International Circuit einmal mehr als schwieriges Pflaster: Die erste RC16 fand sich mit Brad Binder auf Platz 16 wieder.

Stefan Bradl beendete den Freitag auf Rang 18 (+ 1,247 sec).

Katar-GP, MotoGP-Klassement nach FP2, 26. März:

1. Miller, Ducati, 1:53,387 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,035 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,188
4. Zarco, Ducati, + 0,199
5. Rins, Suzuki, + 0,236
6. Viñales, Yamaha, + 0,252
7. Morbidelli, Yamaha, + 0,289
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,340
9. Rossi, Yamaha, + 0,487
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,514
11. Mir, Suzuki, + 0,527
12. Alex Márquez, Honda, + 0,728
13. Martin, Ducati, + 0,791
14. Nakagami, Honda, + 0,812
15. Bastianini, Ducati, + 0,841
16. Binder, KTM, + 0,984
17. Marini, Ducati, + 1,045
18. Bradl, Honda, + 1,247
19. Oliveira, KTM, + 1,369
20. Petrucci, KTM, + 1,387
21. Lecuona, KTM, + 1,711
22. Savadori, Aprilia, + 2,287

Katar-GP, MotoGP, FP1:

1. Morbidelli, Yamaha, 1:54,921 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,125 sec
3. Miller, Ducati, + 0,191
4. Quartararo, Yamaha, + 0,292
5. Mir, Suzuki, + 0,334
6. Viñales, Yamaha, + 0,388
7. Rins, Suzuki, + 0,432
8. Bagnaia, Ducati, + 0,444
9. Rossi, Yamaha, + 0,498
10. Oliveira, KTM, + 0,824
11. Alex Márquez, Honda, + 0,827
12. Nakagami, Honda, + 0,833
13. Zarco, Ducati, + 0,950
14. Bradl, Honda, + 1,021
15. Pol Espargaró, Honda, + 1,125
16. Binder, KTM, + 1,136
17. Marini, Ducati, + 1,148
18. Bastianini, Ducati, + 1,277
19. Petrucci, KTM, + 1,309
20. Martin, Ducati, + 1,620
21. Savadori, Aprilia, + 1,638
22. Lecuona, KTM, + 2,022

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