MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Dovizioso würde auch auf das Rear-Device verzichten

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso: Beschleunigung in Austin

Andrea Dovizioso: Beschleunigung in Austin

Dass Ducatis neues Front-Device ab 2023 aus der MotoGP-WM verbannt wird, sorgt für Gesprächsstoff. Andrea Dovizioso sieht auch das mittlerweile von allen Herstellern verwendete «Rear Ride Height Device» kritisch.

Ducati entwickelte in den vergangenen Jahren immer wieder technischen Innovationen, so mussten alle anderen MotoGP-Hersteller etwa beim «Ride Height Adjuster» nachziehen, der das Heck während der Fahrt absenkt. 2022 wartete die italienische Truppe um Technik-Fuchs Gigi Dall’Igna sogar mit einem «Front Ride Height Device» auf. Mittlerweile ist aber klar: Zumindest diese Vorrichtung ist ab 2023 verboten.

Erledigt hat sich die Diskussion deshalb aber noch lange nicht – und der Standpunkt von Andrea Dovizioso ist als langjähriger Ducati-Werksfahrer, der im September des Vorjahres zu Yamaha zurückkehrte, natürlich besonders gefragt.

«Es gibt zwei Überlegungen, die man dazu anstellen muss», erklärte «Dovi», als er auf das Ride-Height-Device angesprochen wurde. «Einmal ist es so, dass eine Sache, die innerhalb des Reglements gemacht wird, immer richtig ist. Denn du bewegst dich innerhalb der Regeln und hast eine Sache vor den anderen gemacht – dann ist es richtig, dass du es weiter verwendest, weil du etwas geschafft hast, das dir einen Vorteil bringt. Die anderen müssen sich erst anpassen, also kannst du für eine gewisse Zeit einen Vorteil daraus schlagen.»

«Aus dem Blickwinkel eines Fahrers dagegen ist meine Meinung, dass das, was du tun muss, um den Ride-Height-Adjuster zu verwenden, etwas ist, dass man besser nicht machen sollte», gab der 36-jährige Routinier zu bedenken. «Klar, man gewöhnt sich an alles – wir verwenden das Rear-Device ja alle, es ist also möglich. Aber: Alle Dinge, die du machst, während du fährst, und die zusätzlich zum ‚klassischen‘ Fahren dazukommen, werden meiner Meinung nach ein bisschen grenzwertig.»

«Du musst das Motorrad ja mit den Händen kontrollieren, während du mit deinen Fingern Bewegungen ausführst», erläuterte der 15-fache MotoGP-Sieger und dreifache Vizeweltmeister. «Es ist wirklich schwierig, das alles zu tun. Wie gesagt: Mit dem Training gewöhnt man sich und passt sich an alles an. Könnte ich entscheiden, würde ich es aber nicht verwenden», machte er deutlich.

«Als das Device noch ganz neu war, war ich ja bei Ducati. Ich war also der Erste, der es im Rennen verwendet hat», erinnerte Dovi. «Ich war aber mit Sicherheit nicht entspannt dabei, das hat eine Weile gebraucht. Es ist aber logisch – wenn du es probierst, abstimmst und verbesserst und du einen Vorteil siehst und dich an den gesamten Ablauf gewöhnst, dann setzt du die Vorrichtung ein. Denn ein Vorteil ist ein Vorteil.»

«Es sind zwei Blickwinkel und zwei unterschiedliche Dinge. Ich spreche natürlich aber nur vom Rear-Device, weil die Vorrichtung an der Front nur sie haben», fasste der Italiener mit Blick auf seinen ehemaligen Arbeitgeber Ducati zusammen.

WM-Stand nach 4 von 21 Grand Prix:

1. Bastianini 61 Punkte. 2. Rins 56. 3. Aleix Espargaró 50. 4. Mir 46. 5. Quartararo 44. 6. Brad Binder 42. 7. Miller 31. 8. Zarco 31. 9. Oliveira 28. 10. Martin 28. 11. Pol Espargaró 23. 12. Bagnaia 23. 13. Marc Márquez 21. 14. Viñales 19. 15. Morbidelli 14. 16. Nakagami 12. 17. Marini 10. 18. Bezzecchi 7. 19. Darryn Binder 6. 20. Alex Márquez 4. 21. Dovizioso 3. 22. Gardner 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 86 Punkte. 2. KTM 59. 3. Suzuki 57. 4. Aprilia 51. 5. Yamaha 44. 6. Honda 34.

Team-WM:

1. Suzuki Ecstar 102 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 70. 3. Aprilia Racing 69. 4. Gresini Racing MotoGP 61. 5. Pramac Racing 59. 6. Monster Energy Yamaha 58. 7. Ducati Lenovo 54. 8. Repsol Honda 44. 9. Mooney VR46 Racing 17. 10. LCR Honda 16. 11. WithU Yamaha RNF 9. 12. Tech3 KTM Factory 1.

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