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Jack Miller (KTM): «Das lässt uns jünger aussehen»

Von Nora Lantschner
Jack Miller (28)

Jack Miller (28)

Red Bull-KTM-Werksfahrer Jack Miller äußerte sich vor dem Britischen Grand Prix in Silverstone zu den Änderungen, mit denen die MotoGP-Asse beim ersten Rennwochenende nach der langen Sommerpause konfrontiert werden.

Jack Miller hatte einen fantastischen Sommer, wie er am Donnerstag in Silverstone erzählte. «Es war gut, nach Hause zu kommen und die Familie zu sehen. Ich war auch gut beschäftigt zu Hause, ich habe zu Beginn zweieinhalb Wochen lang ordentlich gearbeitet – da weiß man es zu schätzen, ein MotoGP-Pilot zu sein, unser Job ist gar nicht schlecht», schob er grinsend nach.

Tatsächlich arbeitete «JackAss» in Australien an seiner eigenen Motocross-Strecke. «Das Projekt hat großen Spaß gemacht. Die Strecke ist großartig, viel besser, als ich es mir je hätte vorstellen können. Ich freue mich schon darauf, euch das Video zeigen zu können, sobald es fertig ist. Auf den Social-Media-Kanälen war es ja ziemlich ruhig, auch wenn ich auf meinem Smartphone viele coole Videos habe, die ich eigentlich gerne zeigen würde.»

Zurück zu Millers eigentlicher Hauptbeschäftigung, die MotoGP-WM: Am GP-Format wurde nachjustiert, ab diesem Wochenende zählt das erste Training der Königsklasse nicht mehr für den direkten Q2-Einzug, darüber wird ab sofort nur noch das 60-minütige zweite Training am Freitagnachmittag entscheiden.

Dass es am Freitag also mit einem echten «Free Practice» ohne Zeitdruck losgeht, begrüßt der 28-Jährige. «Wir werden sehen, ob das so einen massiven Unterschied machen wird. Mit Sicherheit kann uns das ein bisschen jünger aussehen lassen, auf jeden Fall weniger gestresst», scherzte Miller.

«Generell war das zweite Training ohnehin immer schneller. Vor allem auf Strecken wie hier in Silverstone, wo es auch nass sein kann, sorgt es aber dafür, dass der Freitag viel weniger stressig ist – vor allem, wenn man fünf Wochen nicht mehr auf dem Motorrad gesessen ist. Das beruhigt, du kannst die erste Session mit einer anderen Mentalität angehen», ergänzte der Red Bull-KTM-Werksfahrer.

Dazu kommt: Ab dem Britischen Grand Prix wird das ständige Unterschreiten des Mindest-Luftdrucks im Vorderreifen geahndet, nachdem das Inkrafttreten der Strafen zuvor mehrmals aufgeschoben worden war. Das bereitet Miller nach einem Austausch mit den KTM-Ingenieuren wenig Kopfzerbrechen. «Als ich von den Strafen gehört habe, war ich natürlich ein bisschen besorgt, man weiß ja nie… Was ich von unseren Ingenieuren höre, scheint es für KTM aber kein allzu großes Problem zu sein.»

«Ich weiß, dass wir in der Vergangenheit mit anderen Herstellern etwas mehr Probleme mit dem Reifendruck hatten – und mit den Schwankungen des Drucks», verriet der ehemalige Ducati-Werksfahrer, im Vorjahr auf der Desmosedici übrigens Dritter in Silverstone. «Mit der KTM scheint es ziemlich konstant zu sein. Es ist nicht allzu schlimm im Windschatten und auch nicht allzu schlimm, wenn man alleine fährt. Die Jungs haben mich beruhigt, dass wir kein Problem damit haben sollten. Dann werden wir sehen, man weiß nie, aber sie waren ziemlich zuversichtlich im Hinblick auf die Strategie – und das gibt mir wiederum Zuversicht.»

«Mit der Ducati war es definitiv kritischer», fügte Miller auf Nachfrage an. «Es ist ein schmales Fenster, weil du keinen zu niedrigen Druck haben willst, weil das nicht gut ist, aber natürlich soll der Druck auch nicht zu hoch sein, weil das auch nicht gut ist. Ich weiß, dass die Ducati mit niedrigem Reifendruck sehr gut funktioniert hat. Mit unserem Motorrad ist das nicht der Fall, die KTM nutzt den Vorderreifen auf eine andere Weise als die anderen Motorräder. Ein niedriger Druck gibt uns nicht wirklich den Nutzen wie dem anderen Bike. Wir werden aber abwarten müssen, um zu sehen, wie es sich auf die anderen Motorräder auswirkt.»

Ebenfalls noch ungewohnt für die MotoGP-Piloten in Silverstone: Start-Ziel liegt erstmals seit 2012 wieder auf der «Hamilton Straight». Für Miller ist diese Änderung – und die damit einhergehende neue Nummerierung der Kurven – wenig relevant. «Ich weiß ehrlich gesagt sowieso nie, welche Kurve welche ist, bis ich auf den Streckenplan schaue. Ich weiß natürlich, welche Kurve es ist, aber die Nummerierung macht für mich keinen Unterschied.»

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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