MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Pecco Bagnaia (8.): «Es gibt keine Ducati-Stallorder»

Von Nora Lantschner
Enea Bastianini vor Pecco Bagnaia

Enea Bastianini vor Pecco Bagnaia

Pecco Bagnaia erlebte einen frustrierenden Samstag in Mandalika und verlor die WM-Führung an seinen Markenkollegen Jorge Martin. Aus der Sicht des MotoGP-Titelverteidigers kein Grund, Prinzipien in Frage zu stellen.

Erstmals in dieser Saison verpasste Francesco «Pecco» Bagnaia am Samstag in Indonesien das Q2. Startplatz 13 bedeutete für den Titelverteidiger die schlechteste Ausgangslage seit dem Portugal-GP 2022, als er nach einem Sturz im Qualifying vom Ende des Grids losgefahren war.

«Ich habe Mühe mit dem frischen Soft-Reifen, mein Motorrad verhält sich dann zu aggressiv und sehr nervös. Das macht es sehr schwierig, das Gas aufzudrehen. Auf der Bremse bin ich sehr stark, das Problem ist mehr der Kurvenausgang», schilderte der Ducati-Werksfahrer. «Ich habe dennoch das Maximum versucht und war sehr nahe dran, ins Q2 zu kommen. Die Rundenzeit hätte gereicht, um in die zweite Reihe zu fahren, auf Startplatz 5. Es war also auch ein bisschen Pech dabei. Im Rennen ist es dann sehr schwierig, wenn man so weit hinten losfährt. Wenn du sehr aggressiv bist und andere Fahrer von der Linie drängst, kannst du überholen. Das ist aber nicht mein Fahrstil, das war nie mein Stil.»

Begünstigt durch die Stürze von Marc Márquez, Aleix Espargaró und Brad Binder wurde Bagnaia im 13-Runden-Rennen als Achter zumindest in die Punkteränge vorgespült. Sein Titelrivale Jorge Martin übernahm mit dem vierten Sprint-Sieg in Serie aber die WM-Führung und liegt jetzt sieben Punkte voran.

Nach dem misslungenen Arbeitstag auf Lombok sagte der 26-jährige Italiener auf die Frage nach seiner Gefühlslage: «Ich weiß nicht, wie ich es auf Englisch sagen soll, weil ich auf Englisch nie schlimme Worte benutze.» In seiner Muttersprache brachte er aber unmissverständlich zum Ausdruck: «Es geht mir auf die Eier.»

Der Frust bezog sich dabei aber nicht auf seinen Lenovo-Teamkollegen Enea Bastianini, der den Weltmeister zunächst aus den Q2-Plätzen verdrängt hatte und dann auch im Sprint als Siebter vor ihm den Zielstrich kreuzte. «Wir hatten im Vorjahr keine Stallorder und werden jetzt auch keine haben», unterstrich Pecco.

«Wir werden nie so eine Stallorder haben, das ist normal», bekräftigte Bagnaia. «Wir sind acht Fahrer, die alle dieselben Möglichkeiten haben, um Spitzenergebnisse zu kämpfen. Das ist die Strategie von Ducati und ich habe sie von Anfang an akzeptiert. Die einzige Möglichkeit, Enea zu überholen, wäre heute gewesen, ihn nach außen zu drücken. Das ist aber nicht die Art und Weise, auf die ich das Rennfahren verstehe.»

Eine Teamorder im Q1 käme für Pecco noch weniger in Frage, stellte er auf Nachfrage klar: «Warum sollte man einen Fahrer einbremsen, der von einer Verletzung zurückkommt, indem man ihm sagt, dass er seine Zeit nicht verbessern darf, weil Pecco aufsteigen muss? Das mag für euch schwierig zu verstehen sein, aber aus meiner Sicht ist es normal, dass es im Qualifying so läuft.»

Ergebnis MotoGP-Sprint, Mandalika (14.10.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:49,711 min
2. Marini, Ducati, + 1,131 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 2,081
4. Viñales, Aprilia, + 2,720
5. Quartararo, Yamaha, + 3,121
6. Di Giannantonio, Ducati, + 4,203
7. Bastianini, Ducati, + 4,981
8. Bagnaia, Ducati, + 5,465
9. Miller, KTM, + 7,852
10. Oliveira, Aprilia, + 8,942
11. Nakagami, Honda, + 12,034
12. Zarco, Ducati, + 14,015
13. Augusto Fernández, KTM, + 14,823
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,699
15. Morbidelli, Yamaha, + 23,331
16. Mir, Honda, + 24,894
17. Pol Espargaró, KTM, + 27,169
18. Rins, Honda, + 28,980
19. Binder, KTM, + 43,090
– Aleix Espargaró, Aprilia, 6 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, erste Runde nicht beendet

WM-Stand nach 29 von 40 Rennen:

1. Martin, 328 Punkte. 2. Bagnaia 321. 3. Bezzecchi 272. 4. Binder 201. 5. Aleix Espargaró 171. 6. Zarco 162. 7. Viñales 145. 8. Marini 144. 9. Miller 126. 10. Quartararo 116. 11. Alex Márquez 108. 12. Morbidelli 77. 13. Oliveira 69. 14. Augusto Fernández 67. 15. Marc Márquez 64. 16. Di Giannantonio 57. 17. Rins 47. 18. Nakagami 45. 19. Raúl Fernández 36. 20. Pedrosa 32. 21. Bastianini 28. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 502 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 273. 3. Aprilia 246. 4. Honda 142. 5. Yamaha 136.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 490 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 416. 3. Ducati Lenovo Team 359. 4. Red Bull KTM Factory Racing 327. 5. Aprilia Racing 316. 6. Monster Energy Yamaha 193. 7. Gresini Racing 165. 8. CryptoDATA RNF 109. 9. LCR Honda 98. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 10. Repsol Honda 84.

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