MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Martin würde Daten im WM-Kampf lieber nicht zeigen

Von Nora Lantschner
Jorge Martin und Pecco Bagnaia: Handshake der WM-Rivalen

Jorge Martin und Pecco Bagnaia: Handshake der WM-Rivalen

Der MotoGP-Titelkampf 2023 entwickelte sich zu einem Ducati-internen Duell zwischen Pecco Bagnaia und Jorge Martin. Der Herausforderer aus dem Pramac-Kundenteam gibt sich in Sepang selbstbewusst.

Nach seinem zweiten Platz im Sprint am Samstag geht Jorge Martin mit elf Punkten Rückstand auf Titelverteidiger und Pole-Setter Francesco «Pecco» Bagnaia in den Rennsonntag des Malaysia-GP. Zu seinen Erwartungen für das 20-Runden-Rennen sagte der Madrilene mit einem Schmunzeln: «Die Pace wird langsamer sein als am Samstag, mit Sicherheit. Die Jungs, die mit der Pace des Sprints loslegen, werden am Ende des Rennens vielleicht auf P7 sein. Allein schon vom Körperlichen her, weil wir keine 20 Runden am Stück im Zeitenjagd-Modus fahren können, aber auch wegen der Reifen.»

«Die Reifen waren schon im Sprint am Limit. Einige Fahrer wie Pecco hatten am Ende Schwierigkeiten. Ich hatte sowohl mit dem Vorder- als auch dem Hinterreifen Mühe, wir werden also mit den Reifen haushalten müssen – ein bisschen wie in Thailand», ergänzte der «Martinator», der sich vor zwei Wochen in Buriram nach einem taktisch klugen Rennen gegen Brad Binder und vor allem auch Bagnaia durchgesetzt hatte.

In Malaysia macht mit Sprintsieger Alex Márquez aber auch ein weiterer Ducati-Pilot einen starken Eindruck. Die entschlossenen Manöver des Gresini-Stars brachten Martin schon im Sprint zum Kopfschütteln, macht sich der WM-Zweite im Hinblick auf das Hauptrennen deshalb Sorgen?

«Ich glaube, dass wir am Sonntag ein komplett anderes Rennen haben werden», entgegnete Martin. «Ich habe gesehen, dass er beim Fahren ziemlich starkes Spinning hatte. Er macht Zeit gut, aber ich glaube, ab Runde 12 ist es unmöglich, so zu fahren. Wir werden sehen. Wenn Alex diese Pace für fünf oder sechs Runden mehr halten kann, wird er zu 100 Prozent gewinnen. Hoffentlich können wir beim Set-up einen Schritt machen, um näher dran und schneller zu sein.»

Zum Vergleich mit seinem Titelrivalen Pecco Bagnaia verriet der Pramac-Ducati-Pilot: «Ich schaue mir schon das ganze Wochenende lang die Daten an und wir sind so eng beisammen, wir fahren super ähnlich. Wenn man sich die Daten anschaut, möchte man meinen, dass es derselbe Fahrer ist. Es ist kompliziert zu verstehen, wo wir uns noch verbessern können.»

Der Hersteller aus Borgo Panigale will den üblichen Datenaustausch zwischen dem Lenovo-Werksteam und den drei Kundenteams auch in der finalen Phase des WM-Fights nicht einschränken. Hält das Martin für fair? «Ich glaube, dass die Strategie von Ducati wirklich gut ist, weil jeder Fahrer auf ein wirklich gutes Level kommen kann», schickte er voraus.

Danach räumte der Spanier aber auch ein: «Mir wäre es lieber, wenn ich keine Daten sehen würde und die anderen dadurch meine Daten auch nicht sehen könnten. Mit Sicherheit hat mir der Datenaustausch manchmal ein bisschen geholfen, aber das sind vielleicht 10 Prozent. Die restliche Zeit mache ich meine Sache und ich habe das Gefühl, dass ich so schnell ans Limit komme, und die anderen dann aufholen. Es ist aber fair und wir wussten das schon, als wir den Vertrag mit Ducati unterschrieben haben. Deswegen ist es so, wie es ist.»

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sepang/MAL (11. November):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 34 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 396 Punkte. 2. Martin 385. 3. Bezzecchi 313. 4. Binder 254. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 196. 7. Viñales 170. 8. Marini 165. 9. Miller 148. 10. Quartararo 145. 11. Alex Márquez 129. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 51. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 601 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 326. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 581 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 478. 3. Ducati Lenovo Team 457. 4. Red Bull KTM Factory Racing 402. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 222. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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