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Dall’Igna: Ein Reifen entscheidet nicht über die WM

Von Nora Lantschner
Gigi Dall'Igna, General Manager von Ducati Corse

Gigi Dall'Igna, General Manager von Ducati Corse

Jorge Martins Katar-Reifen beschäftigt Beobachter und Beteiligte nach wie vor. Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna will dem Thema keine große Bedeutung beimessen: «Man gewinnt oder verliert keine WM wegen eines Reifens.»

Auch wenn ihnen offene Kritik an Michelin aus vertraglichen Gründen nicht gestattet ist, ist bei den MotoGP-Piloten zwischen den Zeilen ab und an deutlich herauszuhören, dass sich ein Reifen derselben Mischung plötzlich anders verhielt oder die Performance gerade bei mehrfach aufgeheizten Reifen einfach nicht stimmte.

Jorge Martins «steinharter» Hinterreifen beim Katar-GP war demnach kein Einzelfall, sorgte aber aufgrund des Zeitpunkts in der entscheidenden WM-Phase und den – in der ersten Enttäuschung – ungewohnt direkten Aussagen des 25-jährigen Madrilenen besonders für Aufsehen («Sie haben mir den Titel gestohlen»).

Der französische Reifenlieferant wehrt sich gegen die Kritik und schloss Fehler bei der Fertigung aus. Gleichzeitig wartet das Pramac-Ducati-Kundenteam noch immer auf eine vollständige Antwort, wie Teammanager Gino Borsoi im Gespräch mit SPEEDWEEK.com bestätigte. Ein weiteres Treffen mit Michelin ist Anfang 2024 geplant.

Gigi Dall’Igna, General Manager von Ducati Corse, gab sich beim heiklen Thema rund um die Reifen-Qualitätskontrolle diplomatisch und nahm Michelin sogar ein Stück weit in Schutz: «Es ist nicht einfach, Reifen herzustellen, bei denen einer gleich wie der andere ist. Genauso wenig ist es einfach, Motoren zu produzieren, die immer gleich sind. Ich habe dasselbe Problem. Es ist nicht so, dass die Motoren immer genau identisch sind, selbst wenn sie es auf dem Papier sind. Es gibt immer einen Motor, der ein paar PS mehr hat, oder einen Motor, der kaputt geht oder ein bisschen weniger gut funktioniert… Diese Dinge sind Teil des Rennsports.»

«Ein Fahrer muss diese Dinge akzeptieren», fuhr Dall’Igna fort. «Klar, wenn es in der entscheidenden WM-Phase passiert, tut es mehr weh. Man gewinnt oder verliert aber keine Weltmeisterschaft wegen eines Reifens. Man gewinnt oder verliert vor allem wegen der Fehler, die während der Saison passiert sind. Und wenn man sich verbessern will, muss man sich auf diese Fehler konzentrieren und versuchen, einen Schritt nach vorne zu machen und eine WM vielleicht ein Rennen vor Schluss zu gewinnen.»

MotoGP-WM-Endstand 2023 nach 39 Rennen:

1. Bagnaia, 467 Punkte. 2. Martin 428. 3. Bezzecchi 329. 4. Binder 293. 5. Zarco 225. 6. Aleix Espargaró 206. 7. Viñales 204. 8. Marini 201. 9. Alex Márquez 177. 10. Quartararo 172. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 151. 13. Morbidelli 102. 14. Marc Márquez 96. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Nakagami 56. 19. Rins 54. 20. Raúl Fernández 51. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 15. 24. Savadori 12. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 700 Punkte. 2. KTM 373. 3. Aprilia 326. 4. Yamaha 196. 5. Honda 185.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 653 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 561. 3. Mooney VR46 Racing 530. 4. Red Bull KTM Factory Racing 456 5. Aprilia Racing 410. 6. Gresini Racing 328. 7. Monster Energy Yamaha 274. 8. CryptoDATA RNF 134. 9. Repsol Honda 122. 10. LCR Honda 116. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 95.

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