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Pablo Nieto: «VR46-Racing bleibt der Vision treu»

Von Thomas Kuttruf
2014 trat ein gewisser Francesco Bagnaia im neuen Team seines Förderers und Freundes Valentino Rossi in der WM an. Zehn Jahre später haben sich auch andere VR46-Piloten und das Team selbst in der MotoGP etabliert.

Seit bereits einem Jahrzehnt steht das Kürzel VR46 nicht für den populärsten Piloten der MotoGP-Geschichte, sondern auch für ein eigenes Team. Zu einer Zeit, als der Großmeister Valentino Rossi noch in bester Form um die WM kämpfte – 2014 holte der Schlaks aus Urbino die Vizeweltmeisterschaft hinter Marc Márquez – etablierte Rossi die erste eigene Team-Präsenz im Fahrerlager.

Mit KTM-Bikes ging es zunächst ausschließlich in der Moto3-Klasse los. Der Einstieg verlief nach Rossis Geschmack. Mit dem Italiener Romano Fenati holte die neue Mannschaft bereits im dritten Rennen den ersten GP-Sieg. Teamkollege damals, Francesco Bagnaia. Obwohl in den folgenden sieben Jahren die Academy-Talente wie Andrea Migno, Nicolo Bulega, Marco Bezzecchi oder Luca Marini gute Leistungen zeigten, gelang es der von Sky mitfinanzierten Mannschaft in der kleinsten Klasse nie den WM-Titel zu holen.

2017 bereits der nächste Schritt in die Moto2-WM. Ausgerüstet mit Kalex-Chassis bot die VR46-Struktur ihren Piloten nun eine erste interne Aufstiegstmöglichkeit. Ab 2021 fokussierte sich das bereits damals vom spanischen Ex-GP-Pilot Pablo Nieto gemanagte Team nur noch auf die mittlere Moto2-Klasse. Bereits 2020 wurde in VR46-Hauptquartier ausgelassen gefeiert: Die Teamweltmeisterschaft ging überlegen an «Sky VR46-Racing». Die Ressourcen der Moto3 wurden dann gebraucht, um sich bereits auf die nächste Beförderung in die MotoGP-Königsklasse vorzubereiten.

Der Sprung auf die ganz große Bühne als MotoGP, den vollzog das Italienische Team in zwei Schritten. Für 2021 brauste zunächst nur Rossis Halbbruder Luca Marini unter VR46-Nennung in der Topliga mit. Marini steuerte als Untermieter im Avintia-Team eine Ducati Desmosedici. Die Verbindung zu Ducati war gegeben. Kein anderer Hersteller war in der Lage, ein Kundenteam mit siegfähiger Ware auszurüsten und so entschied sich das Team Management mit «Uccio» Salucci, Pablo Nieto und Inhaber Valentino nach dessen Rückzug als MotoGP-Pilot für den endgültigen Einstieg der Academy – mit Ducati.

An Bord waren ab 2022 mit Luca Marini und Marco Bezzecchi zwei Piloten aus der hauseigenen Academy des neunfachen Weltmeisters. Als die Prophezeiung eingetreten war, die VR46 als eigenes Team in der MotoGP und mit Eigengewächsen an den Lenkern erreicht hat, wurde auch die Struktur in der Moto2 wieder abgebaut.

Pablo Nieto, Team-Manager von Rossis MotoGP-Struktur, erzählt auch mit Stolz gegenüber SPEEDWEEK.com von der Reise vom Rookie-Team zum unabhängigen MotoGP-Team: «Was bei uns in relativ kurzer Zeit passiert ist, das zeigt unsere enorme Begeisterung, aber auch die Unterstützung unseres Umfelds. Jeder Schritt fand immer mit voller Rückendeckung unserer Partner statt und waren allein einem Ziel untergeordnet: Damals wie heute wollen wir jungen Piloten zeigen, was alles möglich ist, ihnen die Chance geben, sich zu entwickeln – diesen Traum mit einem ganzen MotoGP-Team zu teilen.»

Der Spanier weiter: «Man muss verstehen, Valentinos Vision war es immer, andere Piloten, Freunde, Teil der Ranch-Familie auch bis in die MotoGP zu begleiten. Und das haben wir zu einem großen Teil geschafft. Die Jungs, die mit uns, als die Möglichkeiten anders waren, in der Moto3 am Start standen, die sind den Weg mit nach ganz oben gegangen.»

Pablo Nieto unterstreicht dabei, dass die Mission von VR46 noch nicht abgeschlossen ist. Abgesehen davon, dass es auch noch Jungs wie Moto2-Pilot Celestino Vietti gibt, die wir weiter fördern, weil wir an sie glauben, ist die Idee immer noch die Gleiche. Der große Unterschied ist der, heute können wir mit dem MotoGP-Team aufzeigen, was alles möglich ist. Die Helden von morgen blicken nicht nur mehr auf Valentino allein, sondern auf ein ganzes MotoGP-Team, das den Gedanken der Academy lebt.»

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