MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Überraschende Wende: Yamaha wählt ... Jack Miller!

Von Manuel Pecino und Ivo Schützbach
Jack Miller wechselt für 2025 zu Pramac Yamaha

Jack Miller wechselt für 2025 zu Pramac Yamaha

Jack Millers Karriere als Profirennfahrer hing am seidenen Faden. Weil Yamaha für sein neues Team Pramac Racing umgedacht hat, bekommt der Australier 2025 eine weitere MotoGP-Chance.

Bei der MotoGP in Silverstone zog Jack Miller ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. «Ich habe kein einziges Angebot auf dem Tisch und damit auch keine Option für 2025», sagte der dreifache MotoGP-Sieger Anfang August in England.

In Portimao wurde an diesem Wochenende offensichtlich, dass es auch in der Superbike-WM keinen reizvollen Platz für ihn gibt, da sämtliche Werksteams für 2025 besetzt sind.

Im MotoGP-Paddock gab es noch eine theoretische Chance für Miller – beim neuen Yamaha-Team Pramac Racing. Die Truppe von Paolo Campinoti war sich bereits in Silverstone mit Miguel Oliveira einig, es wurde vorübergehend in Betracht gezogen, 2025 einen Rookie an der Seite des Portugiesen fahren zu lassen. Um den Richtigen zwischen Tony Arbolino, Alonso Lopez und Sergio Garcia auszuwählen, sollte sogar ein Shootout veranstaltet werden.

Diese Idee wurde verworfen, wie Pramac-Teammanager Gino Borsoi im Gespräch mit SPEEDWEEK.com verriet: «Die beste Formel für Yamaha, um in kürzester Zeit gute Ergebnisse zu erzielen, ist, Fahrer zu haben, welche die MotoGP-Kategorie bereits kennen, die eine Vorstellung davon haben, was ein MotoGP-Wochenende ausmacht, und die verschiedene Motorräder gefahren sind.»

Den Yamaha-Verantwortlichen dämmerte: Erfahrung einzukaufen ist für sie aktuell wichtiger, als einen vielversprechenden Youngster für die Zukunft auszubilden.

In Bälde wird bekanntgegeben: Die Wahl des japanischen Herstellers als Partner von Miguel Oliveira im zukünftigen Team Pramac Yamaha fällt auf Jack Miller! Das kommt angesichts der Äußerungen von Jack in den vergangenen Tagen überraschend, ist auf Grund seiner Historie und Nationalität aber naheliegend.

Der Australier bekommt von Yamaha einen Werksvertrag für ein Jahr, mit einer Option für 2026. Im Alter von 30 Jahren wird es Millers elfte Saison in der MotoGP-Kategorie, Yamaha ist nach Honda, Ducati und KTM sein vierter Hersteller.

Jack wird nach zwei Jahren bei KTM zu Yamaha wechseln, wo er durch seine Erfahrung von Ducati maßgeblich an der Entwicklung des österreichischen MotoGP-Bikes beteiligt war. Nachdem er den Job erledigt hat, wofür er unter Vertrag genommen wurde, wird er seine Koffer packen und Yamaha sein großes Wissen zur Verfügung stellen.

Miller kehrt bei Pramac nicht nur in eine Box zurück, die er gut kennt, sondern wird bei Yamaha auch von Max Bartolini unterstützt. Ein Ingenieur, mit dem Jack während seiner zwei Jahre im Ducati-Werksteam zusammengearbeitet hat. Bartolini steht jetzt an der Spitze der Technikergruppe, die Yamaha zusammengestellt hat, um wieder wettbewerbsfähig zu werden. Der Italiener kennt Millers Potenzial; und Miller weiß, wie Bartolini arbeitet.

Bei Promoter Dorna und deren neuen Eigentümern Liberty Media wird die Yamaha-Entscheidung begrüßt, Miller bringt als Australier Abwechslung ins Feld. Geschäftsführer Carmelo Ezpeleta hatte im Exklusiv-Interview auf SPEEDWEEK.com angekündigt, dass es an der Zeit sei eine Formel zu finden, um die Präsenz von spanischen und italienischen Fahrern zugunsten anderer Nationalitäten zu begrenzen.


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