Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Jorge Martin (2.): Tester auf der Long-Lap-Schleife

Von Thomas Kuttruf
Mit drei Punkten Vorsprung war Pramac-Ducati-Pilot Jorge Martin von der Pole-Position in den Sprint von Spielberg gestartet – 20 Minuten später war er Zweiter auf der Rennstrecke und punktgleich mit Pecco Bagnaia.

In den ersten beiden Runden erlebten die Fans auf dem Red Bull Ring einen gewaltigen Schlagabtausch zwischen den beiden dominierenden Piloten der MotoGP-Saison 2024. Nach mehreren Führungswechseln unterlief dem Tabellenführer ein kleiner Fehler. Für den falschen Weg durch die Schikane wurde Jorge Martin auf die kleine Strafrunde in Kurve 1 geschickt.

Die Long-Lap auf der Piste in Spielberg ist in der MotoGP mit einem Zeitverlust von rund 3,5 Sekunden gleichzusetzen. Für den Spanier ging es um viel: «Bereits in der Vergangenheit bin ich hier in die Long-Lap gegangen. Das richtige Timing ist wichtig. Als ich wusste, dass ich die Strafe hatte, bin ich davon ausgegangen, dass ich im besten Fall Platz 3 schaffen kann. Ich wusste auch, dass Aleix in der Nähe ist – ich habe zunächst sichergestellt, dass ich vor ihm wieder auf die Piste komme, noch eine Runde angehangen – und das hat geklappt.»

Zu der Strafe selbst sagte der «Martinator»: «Ich dachte eigentlich nicht, dass ich bestraft werde. Denn als ich die Schikane verpasst habe, war ich ihn Front, als ich zurückkam, war ich Zweiter. Ich hatte also einen Nachteil.»

Doch der war nicht massiv genug. Denn das komplexe Regelwerk besagt, dass der Pilot in diesem Fall mindestens eine Sekunde in dem entsprechenden Sektor verlieren muss. Ist dies nicht der Fall, folgt die Strafe.

Klagen war dennoch nicht zu hören aus dem Mund der #89: «Es ist Ordnung. Es gibt diese Regeln für alle Piloten. Am Ende ist es fair. Was ich nicht mag ist es, wenn man sich auf der Strecke zurückfallen lassen muss. Das ist gegen jeden Rennfahrerinstinkt. Es killt deine Motivation. Also ist es gut, dass es die Regel so gibt, wenn man einen Fehler macht. Ich habe das maximale aus der Situation gemacht.»

Auch die Durchfahrt der «Long-Lap» selbst kommentierte der Spanier, der dank des Sturzes von Marc Márquez am Ende doch wieder neben Pecco Bagnaia als Zweiter auf dem Podest stand. «Ich musste hier schon früher in die Long-Lap. Damals war der Zustand des Abschnitts sehr schlecht, super holprig, mit anderem Asphalt und sogar mit Drainagen. Nun ist es besser und es ist gut zu sehen, dass es auch in diesem Bereich die richtigen Entwicklungen gibt.»

Trotz der Strafe war Martin in der Lage, den Weltmeister zu studieren und eine Prognose für den GP zu leisten: «Wir haben uns am Anfang nicht viel geschenkt. Die Pace war wie immer sehr hoch. Ich konnte sehen, dass es ein paar Stellen gab, an denen Pecco kleine Vorteile hatte, aber ich konnte das über die Runde auch wieder kompensieren. Es ist eng. Und ich bin auf jeden Fall sehr optimistisch für den GP am Sonntag.»

Eine spannende Ausgangslage: Vor dem Großen Preis von Österreich haben Jorge Martin und Pecco Bagnaia – beide auf Ducati GP24 – jeweils 250 WM-Punkte. Morgen wird in jedem Fall wieder nur ein Pilot die Steiermark als MotoGP-Spitzenreiter verlassen.

 

Ergebnisse MotoGP Spielberg, Sprint (17. August):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 14 Runden in 20:59,768 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +4,673 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +7,584
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +9,685
5. Jack Miller (AUS), KTM, +10,421
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,523
7. Brad Binder (ZA), KTM, +10,941
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +11,932
9. Pol Espargaro, (E), KTM, +15,101
10. Pedro Acosta (E), KTM, +16,611
11. Maverick Viñales (E), Aprilia, +16,759
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +17,943
13. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +18,304
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,185
15. Johann Zarco (F), Honda, +21,330
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +22,940
17. Luca Marini (I), Honda, +25,830
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +26,622
19. Joan Mir (E), Honda, +27,458
20. Alex Márquez (E), Ducati, +37,870
– Augusto Fernández (E), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 4 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Stefan Bradl (D), Honda, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 21 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 250 Punkte. 2. Martin 250. 3. Bastianini 198. 4. Marc Marquez 179. 5. Vinales 130. 6. Acosta 122. 7. Binder 117. 8. Aleix Espargaro 106. 9. Di Giannantonio 104. 10. Alex Marquez 92. 11. Morbidelli 65. 12. Bezzecchi 63. 13. Oliveira 51. 14. Quartararo 49. 15. Miller 47. 16. Raul Fernandez 46. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Zarco 14. 19. Mir 13. 20. Nakagami 11. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Pol Espargaro 1. 24. Marini 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 364 Punkte. 2. Aprilia 199. 3. KTM 183. 4. Yamaha 53. 5. Honda 26.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 448 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 315. 3. Gresini Racing MotoGP 271. 4. Aprilia Racing 236. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 167. 6. Red Bull KTM Factory Racing 167. 7. Red Bull GASGAS Tech3 137. 8. Trackhouse Racing 97. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 57. 10. LCR Honda 25. 11. Repsol Honda 14.

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