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Maverick Vinales: «Sollten die RS-GP weiß lackieren»

Von Thomas Kuttruf
Maverick Vinales war im GP von Österreich bester Aprilia-Pilot

Maverick Vinales war im GP von Österreich bester Aprilia-Pilot

Maverick Vinales erlebte ein hartes GP-Wochenende in Österreich. Der Aprilia-Fahrer ging im Sprint unter, während Aleix Espargaro Dritter wurde. Am Sonntag hatte «Top Gun» seinen Teamkollegen im Griff.

«Top Gun» Maverick Vinales trat den Medien im großzügigen Pressenzentrum am Red Bull Ring mit gemischten Gefühlen gegenüber. Es war eines jener Rennen, das weder Anlass zum Jubeln – noch zu Frustanfällen gab.

Zunächst zählte der Aprilia-Werkspilot zu dem Verlieren des Starts. Die sehr gute Ausgangslage von Platz sechs aus der zweiten Reihe war nach dem Tumult der ersten Kurve dahin. Die hinter Vinales gestarten Konkurrenten Binder und Bezzecchi lagen schnell vor der Aprilia mit der #12. Beide konnte der Spanier über die gesamte Distanz nicht wieder einfangen.

In 28 Runden reichte es für ein Überholmanöver, welches Vinales den siebten Platz beim Österreich-GP bescherte. Die Attacke setzte er gegen Landsmann und Teamkollege Aleix Espargaro. «Das mit dem Überholen ist nicht einfach mit der Aprilia. Wenn ich damit aber eine andere Aprilia schnappen muss, ist es berechenbarer. Eine Ducati oder KTM zu überholen ist schwerer und auf einer Piste wie dem Red Bull Ring fast unmöglich – sie sind auf den Geraden deutlich stärker», so Vinales.

Was für die Beschleunigung gelten mag, trifft weniger auf die Höchstgeschwindigkeit zu. In Spielberg lagen die Bikes von Vinales und Espargaro mit rund 4 km/h Rückstand im vorderen Mittelfeld. Angeführt wurde das Feld in Österreich von vier Ducati Desmosedici.

Als gravierenderes Problem beschrieb Vinales, der ab 2025 auf der KTM RC16 sitzen wird, die ungenügende Leistung der RS-GP in den langen Anbremsphasen. «Unser Bike verträgt sich von der Charakteristik nicht gut mit der Strecke. Wir sind durch die Konstruktion nicht in der Lage, die gleiche Dynamik beim Bremsen aufzubauen wie andere Bikes.»

Die Aussage des erfahrenen Vinales ist nicht von der Hand zu weisen. In Spielberg verlor der RS-GP-Pilot sowohl im Qualifying als auch in der schnellsten Runde 0,8 Sekunden auf Pecco Bagnaia. In Assen etwa, einer gleichlangen Piste mit gänzlich anderer Charakteristik und wenig aggressiven Bremsvorgängen, betrug der Abstand auf den Pole-Mann und Rennsieger Bagnaia mit 0,4 Sekunden die Hälfte. Was wenig klingt, hat hohe Relevanz. In Spielberg kam Vinales mit 24 Sekunden Abstand auf den Weltmeister ins Ziel.

Maverick Vinales weiter: «Was wir auch wissen, wir hatten im Motorrad in Österreich extreme Temperaturen. Durch die Bremse selbst und den Anpressdruck war die Front thermisch sehr kritisch.

Der Spanier schloss mit einem ernstgemeinten Vorschlag ab: «Ein Ansatz könnte es sein, das Bike von schwarz auf weiß zu lackieren. So wie es jetzt ist, sind wir auch ein absoluter Hitzemagnet.»

Mit Platz sieben behauptete Vinales den guten fünften Platz in der WM-Tabelle und seinen Rang als Anführer des Aprilia-Quartetts. Gleichzeitig wuchs der Abstand zur WM-Spitze weiter stark an. Nach elf Sprints und elf GP-Rennen hat Vinales nur halb so viele Zähler auf dem Konto wie die Startnummer 1 aus Bologna.

Ergebnisse MotoGP Spielberg, Rennen (18. August):

1. Francesco Bagnaia, (I) Ducati, 28 Runden in 42:11,173 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +3,232 sec
3. Enea Bastianini (I) Ducati +7,357
4. Marc Márquez (E), Ducati, +13,836
5. Brad Binder (ZA), KTM, +18,620
6. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +21,206
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +24,322
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +27,677
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +28,829
10. Alex Márquez (E), Ducati +30,268
11. Pol Espargaró (E), KTM +30,526
12. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +30,702
13. Pedro Acosta (E), KTM, +33,736
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +36,310
15. Augusto Fernandez (E), KTM, +36,522
16. Alex Rins (E), Yamaha, +37,571
17. Joan Mir (E), Honda, +40,432
18. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 43,788
19. Jack Miller (AUS), KTM, +44,134
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +44,576
21. Johann Zarco (F),Honda, +54,126
22. Stefan Bradl (D), Honda, +54,923
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 1 Runde zurück
– Luca Marini (I), Honda, 23 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Spielberg, Sprint (17. August):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 14 Runden in 20:59,768 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +4,673 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +7,584
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +9,685
5. Jack Miller (AUS), KTM, +10,421
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,523
7. Brad Binder (ZA), KTM, +10,941
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +11,932
9. Pol Espargaró, (E), KTM, +15,101
10. Pedro Acosta (E), KTM, +16,611
11. Maverick Viñales (E), Aprilia, +16,759
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +17,943
13. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +18,304
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,185
15. Johann Zarco (F), Honda, +21,330
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +22,940
17. Luca Marini (I), Honda, +25,830
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +26,622
19. Joan Mir (E), Honda, +27,458
20. Alex Márquez (E), Ducati, +37,870
– Augusto Fernández (E), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 4 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Stefan Bradl (D), Honda, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 22 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 275 Punkte. 2. Martin 270. 3. Bastianini 214. 4. Marc Marquez 192. 5. Vinales 139. 6. Binder 128. 7. Acosta 125. 8. Aleix Espargaro 113. 9. Di Giannantonio 104. 10. Alex Marquez 98. 11. Bezzecchi 73. 12. Morbidelli 73. 13. Oliveira 55. 14. Quartararo 49. 15. Miller 47. 16. Raul Fernandez 46. 17. Augusto Fernandez 16. 18. Zarco 14. 19. Mir 13. 20. Nakagami 13. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Pol Espargaro 6. 24. Marini 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 389 Punkte. 2. Aprilia 208. 3. KTM 194. 4. Yamaha 53. 5. Honda 28.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 489 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 343. 3. Gresini Racing MotoGP 290. 4. Aprilia Racing 252. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 177. 6. Red Bull KTM Factory Racing 175. 7. Red Bull GASGAS Tech3 141. 8. Trackhouse Racing 101. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 57. 10. LCR Honda 27. 11. Repsol Honda 14.

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