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Früher als erwartet: MotoGP kehrt nach Brünn zurück!

Von Jiri Miksik und Ivo Schützbach
Am Mittwochnachmittag gab es in Brünn eine vielbeachtete Pressekonferenz, bei der sogar der tschechische Ministerpräsident dabei war. Jetzt steht fest: Die MotoGP wird ab 2025 für fünf Jahre auf dem Masaryk Ring fahren.

Schneller als erwartet sind sich die spanische Sportagentur Dorna, Masaryk-Ring-Eigentümer Karel Hubacek sowie die Behörden der Stadt Brünn und der Region Südmähren einig geworden: Die MotoGP-WM kehrt 2025 nach Tschechien zurück!

Am späteren Nachmittag des 28. August gab es in Brünn eine große Pressekonferenz. Während die Dorna-Manager Carmelo und Carlos Ezpeleta per Video zugeschaltet wurden, waren die folgenden Entscheidungsträger vor Ort:

Petr Fiala, Ministerpräsident der Tschechischen Republik
Jan Grolich, Landeshauptmann von Südmähren
Marketa Vankova, Bürgermeisterin der Stadt Brünn
Jan Stovicek, CEO Autoklub Tschechische Republik
Karel Hubacek, CEO Automotodrom Brünn
Jiri Hrouda, CEO Creditas
Filip Salac, Moto2-WM-Pilot

Stovicek bestätigte, dass die Austragung des sportlichen Großereignisses ohne die Unterstützung der öffentlichen Hand nicht möglich wäre. «Der Vertrag gilt für fünf Jahre und ab 2025. Die Gebühren kommen grob geschätzt zu 40 Prozent aus privaten und zu 60 Prozent aus öffentlichen Mitteln. Ich habe immer darauf vertraut, dass die MotoGP nach Brünn zurückkehren wird. In all den Jahren wurde ich oft von Fahrern, Teammitgliedern, Dorna- und FIM-Leuten gefragt, was dort passiert und wann wir zurückkommen werden, denn jeder liebt Brünn. Dies wurde durch den Wechsel des Rennstreckeneigentümers möglich, da dieser beschlossen hat, in die Entwicklung dieser legendären Anlage zu investieren. Ein großes Dankeschön an die tschechische Regierung und Ministerpräsident Fiala, die Region Südmähren und ihren Landeshauptmann Grolich, die Stadt Brünn und ihre Bürgermeisterin Vankova sowie Veranstaltungspartner Creditas.»

Während zuletzt ein gemeinsam gegründeter Verein der Stadt und der Region der Veranstalter war, wird nun der Autoclub der Tschechischen Republik, vergleichbar mit dem deutschen ADAC, als Organisator und Ausrichter der MotoGP-WM auftreten. GP-Namensgeber wird die Firma Creditas.

«Motorradrennen haben auf der Brünner Masaryk-Rennstrecke eine Tradition, die bis in die 1950er-Jahre zurückreicht», erzählte Tschechiens Präsident Fiala, ein gebürtiger Brünner und früher Rektor der Masaryk-Universität. «Die MotoGP ist eine prestigeträchtige weltweite Veranstaltung, die Zehntausende von Besuchern in die Tschechische Republik und insbesondere nach Südmähren bringt, von denen viele aus dem Ausland kommen. Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, diese Tradition fortzusetzen und dass das MotoGP-Rennen nach fünf Jahren wieder nach Brünn zurückkehren wird.»

Der letzte Motorrad-GP in Brünn fand am 9. August 2020 während des Lockdowns als Geisterrennen statt. Dann riss den Dorna-Managern der Geduldsfaden, weil sich die Behörden in Prag, Brünn und Südmähren als Veranstalter nie einig waren, immer wieder Gebühren schuldig blieben und dann den Geldhahn ganz zudrehten – offiziell wegen Covid.

SPEEDWEEK.com hat regelmäßig von den Bemühungen berichtet, die in Tschechien unternommen werden, um Brünn zurück in den MotoGP-Kalender zu bringen. Neben den geforderten Investitionen für die Asphaltierung der Rennstrecke sowie der Erweiterung einiger Auslaufzonen und der teilweisen Erneuerung der Infrastruktur, stehen auch noch finanzielle Altlasten im Raum.

Das Gelände des Automotodroms Brünn, einschließlich der Rennstrecke, des Polygons und des GRID-Hotels, wurde am 1. August 2023 von Unternehmer und Investor Karel Hubacek übernommen. Der Chef der Firma Shakai kaufte das gesamte Areal, er verfügt über umfangreiche Erfahrung mit strategischen Investitionen.

Nach und nach lenkte Hubacek die Dinge in Brünn in neue Bahnen. Seit dem 1. August 2024 hat der Masaryk Ring einen neuen Verantwortlichen: Ivana Ulmanova wurde von Miroslav Bartos abgelöst, dem bisherigen Sportdirektor.

«Ich freue mich über den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen, der das Ergebnis einer konstruktiven Herangehensweise aller beteiligten Parteien ist», so Hubacek zum neuen GP-Vertrag. «Ich möchte dem Autoclub der Tschechischen Republik und Dorna Sports für ihre aufrichtige Unterstützung der Idee danken, die Masaryk-Rennstrecke wieder auf die Landkarte der prestigeträchtigsten Motorradmeisterschaft zu bringen. Gleichzeitig schätze ich die positive Haltung der Regierung, der Region Südmähren und der Stadt Brünn sehr. Jetzt konzentrieren wir uns auf die nächsten wichtigen Phasen der Vorbereitungen, um den Fans ein außergewöhnliches Erlebnis zu bieten.»

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