Max Verstappen: «Marc Marquez ist der Beste»

Marco Bezzecchi (5.): «Marc ist in großartiger Form!»

Von Gino Bosisio
Marco Bezzecchi

Marco Bezzecchi

VR46-Ducati-Ass Marco Bezzecchi bescherte der Rossi-Truppe am Sonntag im Regen-Poker als Fünfter ein versöhnlichen Ausklang des ersten von zwei MotoGP-Wochenenden in Misano.

Marco Bezzecchi (25) konnte sich in Misano über Platz 5 freuen. Der VR46-Ducati-Fahrer pirschte sich in der chaotischen Anfangsphase von Rang 9 an seine Gegner heran, schnappte sich kurz vor dem Ziel noch Alex Márquez und kämpfte davor zweimal gegen Red Bull-KTM-Fahrer Jack Miller. In der Box wartete dann auch MotoGP-Ikone Valentino Rossi als Gratulant.

Zu den Motorradwechsel einiger Asse wie Jorge Martin sagt Bezzecchi: «Es war für mich ein Gamble. Ich kann die Entscheidung von Jorge Martin aber klar nachvollziehen. Manchmal kommt der Regen leicht und setzt dann voll ein. Es gibt aber Rennen, in denen es dann wieder aufhört zu regnen. Ich will nicht sagen, er hat ein Desaster ausgelöst. Es ist eine Sache, aus der man als Held kommen kann oder eben auch als Idiot. Martin hat gepokert, aber ich verstehe seine Entscheidung.»

Bezzecchi stellt aber auch fest: «Als Leader in der WM sollte man vielleicht auf die Rivalen schauen. Manchmal geht es gut, manchmal nicht. Ich habe die Jungs vor mir beobachtet. Mich haben viele Leute schon nach dem Moto2-Rennen gefragt, wie denn das Wetter wird, da ich ja aus der Gegend hier bin. Ich konnte es aber nicht sagen. In einer Phase im Rennen dachte ich mir dann auf der Strecke, wenn der Regen noch stärker wird, dann wird es kritisch. Aber es war zu managen. Im ersten Abschnitt bis Kurve 8 hat es stark geregnet – in Curvone leicht. Ich dachte mir, ich folge den Jungs einfach.»

Auf die Diskussionen um eine mögliche Funkverbindung zur Box für so hektischen Rennen wie das Kräftemessen in Misano angsprochen, sagt Bezzecchi: «Es könnte schwierig sein, auf die Messages zu hören. Man bewegt sich viel auf dem Bike, der Körper arbeitet viel. Im Auto sitzt man zumindest, ohne den Jungs da was von ihrer Leistung wegnehmen zu wollen. Ich habe die Ohrstöpsel selbst verwendet, konnte aber nichts hören – auch wegen des Lärms. Wir können das alles nicht so verwenden wie die Formel-1-Fahrer, denn bei uns ist das Ohr für die Balance sehr wichtig. Über den Funk können sie uns vielleicht das Wetter sagen, aber wir müssen das Gefühl auf dem Bike dann deuten.»

Den Sieg von Marc Márquez kommentierte Bezzecchi folgendermassen: «Wir nutzen die Piste hier zum Training – es ist nur physisches Training mit anderen Motorrädern – aber das ist ein großes Glück. Ich denke, dass Marc im Moment einfach in einer großartigen Form ist. Er hat zudem verstanden, wie man das Bike zum Einlenken bringt, was unser Schwachpunkt ist. Er kann das Motorrad ein wenig schneller einlenken als ich, wie die Daten zeigen. Unser Ziel ist es, ebenfalls auf dieses Level zu kommen.»

Und mit Blick auf die Situation bei seinem künftigen Arbeitgeber Aprilia erklärt Bezzecchi: «Ich schaue in dieser Phase nicht darauf, was um mich herum passiert, sondern nur auf mich selbst. Hoffentlich wird die Aprilia am Dienstag nach Valencia gut sein. Bis zu diesem Zeitpunkt ist sie das Problem von Aleix und Maverick.»

 

 

Ergebnisse MotoGP Rennen Misano (8. September):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 27 Runden in 41:52,083 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,102 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +5,428
4. Brad Binder (ZA), KTM, +14,185
5. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +16,725
6. Alex Márquez (E), Ducati, +17,582
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +17,642
8. Jack Miller (AUS), KTM, +19,327
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +27,946
10. Pol Espargaró (E), KTM, +38,781
11. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +46,386
12. Johann Zarco (F), Honda, +1:02,637
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1:10,717
14. Stefan Bradl (D), Honda, +1:17,547
15. Jorge Martín (E), Ducati, eine Runde zurück
16. Maverick Viñales (E), Aprilia, eine Runde zurück
17. Pedro Acosta (E), KTM, eine Runde zurück
18. Raúl Fernández (E), Aprilia, + eine Runde zurück
19. Alex Rins (E), Yamaha, + eine Runde zurück
– Aleix Espargaró (E), Aprilia, 13 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), KTM, 21 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 21 Runden zurück

WM-Stand nach 26 von 42 Rennen:

1. Martin, 312 Punkte. 2. Bagnaia 305. 3. Marc Márquez 259. 4. Bastianini 250. 5. Binder 161. 6. Acosta 152. 7. Viñales 139.. 8. Di Giannantonio 119. 9. Aleix Espargaró 119. 10. Alex Márquez 114. 11. Bezzecchi 93. 12. Morbidelli 90. 13. Oliveira 65. 14. Quartararo 61. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 46. 17. Nakagami 21.  18. Zarco 17. 19. A. Fernández 20. 20. Rins 15. 21. Mir 15. 22. Pol Espargaró 12. 23. Pedrosa 7. 23. 24. Bradl 2. Marini 1. 25. 26. Gardner 0. 27. Lorenzo Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 463 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 224. 4. Yamaha 72. Honda 37.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team, 555 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 402. 3. Gresini Racing 373. 4. Aprilia Racing 258. 5. Red Bull KTM Factory Racing 219. 6. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 212. 7. Red Bull GASGAS Tech3 172. 8. Trackhouse Racing 111. 9. Monster Energy Yamaha 74. 10. LCR Honda 42. 11. Repsol Honda Team 16.

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