MotoGP: Pecco Bagnaia ist der große Verlierer

Martin (2.) über MotoGP-Level: «Das ist verrückt»

Von Stephan Moosbrugger
Jorge Martin

Jorge Martin

Pramac-Pilot Jorge Martin musste sich im MotoGP-Sprintrennen in Misano Pecco Bagnaia geschlagen geben. Mit seiner Pace war er zufrieden und er weiß jetzt, welchen Fehler er beim Grand Prix nicht mehr machen wird.

Jorge Martin (Pramac Ducati) ist nach seinem verpatzten Misano-GP vor zwei Wochen auf Revanche aus. Schon bei den Trainings und im Qualifying zeigte er mit seinem Speed, dass mit ihm am zweiten MotoGP-Wochenende auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli zu rechnen sein wird.

Dementsprechend legte er im Sprintrennen am Samstag los. Beim Start schnappte er sich in Kurve 1 Pole-Setter und WM-Rivale Pecco Bagnaia. Der Lokalmatador wiederum ließ sich nicht abschütteln und klebte Martin am Hinterrad. In Runde 8 war es dann so weit – als Jorge Martin in Kurve 12 von der Ideallinie abkam, schlüpfte der Weltmeister durch und gab Platz 1 bis zum Ende des Rennens nicht mehr ab. Martin wurde Zweiter und querte nur 0,285 sec hinter Bagnaia die Ziellinie.

«Ich habe einen kleinen Fehler gemacht und habe dafür bezahlt», haderte Martin. «Ich war nicht ganz konzentriert, weil ich in einem ungünstigen Moment Track-Limits-Warnungen erhielt – ich sah auf mein Dashboard und habe die Ideallinie dann um zwei Meter verpasst. Dann musste ich Pecco vorbeilassen. Danach war ich in einer guten Position und hatte eine gute Pace. Ich hoffe, dass ich mich morgen ein wenig verbessern kann und keine Fehler mehr mache.»

Trotz verpasstem Sieg hielt sich die Enttäuschung beim 26-Jährigen in Grenzen. «Als mich Pecco überholte, habe ich etwa eine Sekunde verloren. Ich war danach aber in der Lage die Lücke zu schließen. Wenn das Rennen 2, 3 Runden länger gedauert hätte, hätte ich ihn attackieren können», meinte der Spanier. «Das gibt mir Zuversicht für morgen – im Fall, dass er mich überholt, kann ich kontern. Auf anderen Strecken hatte ich es sehr schwer, ihm zu folgen. Hier kann ich mit ihm mithalten. Wir werden morgen mehr einen Kampf sehen und es wird nicht so sein, dass ein Fahrer vorneweg fahren kann.»

Ich Gegensatz zum ersten Misano-Wochenende fühlt sich Martin jetzt in einer besseren Position. «Mit dem Medium-Reifen fühle ich mich viel besser, wenn es um die Balance meines Bikes geht. Pecco war mit dem weichen Reifen stärker als ich, es war schwer ihn zu schlagen, aber für morgen bin ich zuversichtlicher. Und ich werde versuchen, mich mehr auf mich selbst zu konzentrieren und nicht zu viel auf das Dashboard oder die Boxentafel zu schauen. Wenn ich 100 Prozent gebe, wird es für die anderen schwer sein, meine Pace mitzugehen», so Martin.

Abgesehen von Enea Bastianini konnte Bagnaia und Martin niemand folgen – die Lücke wurde größer und größer. «Das war sehr gut, weil ich erwartete, dass viele schnell sein würden», war der Pramac-Pilot überrascht. «Aber der Unterschied ist größer als noch vor zwei Wochen. Ich dachte nicht, dass die schnelleren Fahrer so einen Schritt machen könnten. Ich bin sechs Runden unter 1:31 min gefahren, das ist verrückt. Vor 2, 3 Jahren war das noch die Rundenzeit bei der Pole-Position. Das ist großartig und eine neue Ära – ich versuche es zu genießen, ein Teil davon zu sein.»

Ergebnisse MotoGP Misano 2, Sprint (21. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden in 19:50,237 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +0,285 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,319
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,386
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,580
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,143
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,405
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +8,965
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,271
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +9,538
11. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +11,542
12. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +12,049
13. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +14,819
14. Alex Márquez (E), Ducati, +16,566
15. Raúl Fernández (E), Aprilia, +17,742
16. Jack Miller (AUS), KTM, +19,411
17. Luca Marini (I), Honda, +20,101
18. Johann Zarco (F), Honda, +20,598
19. Takaaki Nakagami (J), Honda, +25,394
20. Augusto Fernández (E), KTM, +25,431
21. Joan Mir (E), Honda, +27,208

WM-Stand nach 27 von 40 Rennen:

1. Martin, 321 Punkte. 2. Bagnaia 317. 3. Marc Márquez 265. 4. Bastianini 257. 5. Binder 165. 6. Acosta 157. 7. Viñales 139. 8. Di Giannantonio 119. 9. Aleix Espargaró 119. 10. Alex Márquez 114. 11. Bezzecchi 95. 12. Morbidelli 91. 13. Oliveira 65. 14. Quartararo 64. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 46. 17. Nakagami 21. 18. Zarco 21. 19. A. Fernández 20. 20. Rins 15. 21. Mir 15. 22. Pol Espargaró 12. 23. Pedrosa 7. 24. Bradl 2. 25. Marini 1. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 475 Punkte. 2. KTM 239. 3. Aprilia 224. 4. Yamaha 75. Honda 37.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 574 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 412. 3. Gresini Racing 379. 4. Aprilia Racing 258. 5. Red Bull KTM Factory Racing 223. 6. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 214. 7. Red Bull GASGAS Tech3 177. 8. Trackhouse Racing 111. 9. Monster Energy Yamaha 79. 10. LCR Honda 42. 11. Repsol Honda Team 16.

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