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Brad Binder: «Der Start war heute mein Highlight!»

Von Bernhard M. Höhne
Ungewohnt: KTM-Star Brad Binder lag im Sprint von Misano direkt vor Fabio Quartararo

Ungewohnt: KTM-Star Brad Binder lag im Sprint von Misano direkt vor Fabio Quartararo

KTM-Pilot Brad Binder erlebte im Sprintrennen des zweiten Misano-Events eine durchwachsene Startrunde. Einem Raketenabschuss folgten mehrere brenzlige Situationen. Für das MotoGP-Highlight am Sonntag ist er gut gerüstet.

Das zweite Rennwochenende auf dem Misano World Circuit begann für KTM-Pilot Brad Binder wenig erfolgreich. Er war vor dem Qualifikationstraining auf den Zeitenlisten aller Einheiten hinter seinem künftigen Teamkollegen Pedro Acosta zu finden und musste sich über den ersten Qualifikationsabschnitt weiterarbeiten. 

Die darin eroberte gute Basis fürs Sprintrennen und Grand Prix erstaunte viele Beobachter, nicht jedoch den KTM-Piloten selbst:  «Ich bin im Q1 schon ein paar ziemlich gute Runden gefahren, ich konnte nur keine davon beenden. Deshalb war mein bestmögliche Zeit ein gutes Stück schneller als das, was ich bis zu diesem Zeitpunkt gefahren war. Ich habe dann einfach benutzte Reifen aufziehen lassen, bin sie kurz eingefahren und der Rest kam von allein.»

Vom vierten Startplatz legte er im Sprintrennen einen Raketenstart hin, der den ehemaligen Moto3-Weltmeister kurze Zeit bis auf den zweiten Platz vorspülte. Doch bereits nach wenigen Metern zeigten sich Probleme beim Südafrikaner: «Der Start war das Highlight meines Rennens. Ich bin sehr gut von der Linie weggekommen, aber dann sind die beiden Fahrer vor mir so nah aneinander gefahren, dass ich vom Gas gehen und mein Motorrad kurz rollen lassen musste. Danach habe ich die Höhenverstellung nicht deaktiviert bekommen, was ich zunächst beheben musste, und ein paar Meter später habe ich in Kurve 6 den Rutscher übers Vorderrad gehabt. Das war ein seltsamer erster Sektor.» Dafür verantwortlich gewesen sei sein Vorderreifen, der nicht von Beginn an funktioniert habe: «Der Luftdruck und die Reifentemperatur waren in Ordnung, aber es gibt Reifen, die du erst etwas anfahren musst, besonders die linke Flanke.»

In Folge kam er gleich mehrmals ins Rutschen und wurde dadurch vom zweiten auf den fünften Rang zurückgereicht: «In Kurve 6 hatte ich das Gefühl, dass mein Rennen schon beendet sein könnte. Ich hatte ziemliches Glück, dass ich den Rutscher abfangen konnte. Von diesem Moment an war alles, was kam, eine Zugabe.» Binder musste sich später auch noch seinem GASGAS-Kollegen Acosta geschlagen geben und rollte als Sechster über die Ziellinie.

Der vierte Platz in der Startaufstellung und Erfahrung aus dem Sprintrennen lassen den 29-Jährigen dennoch optimistisch auf den Grand Prix am Sonntag blicken. Es fehle nur an Kleinigkeiten: «Mein Ziel ist, die Lücke auf die beiden Fahrer vor mir zu schließen. Ich weiß, wo ich mich verbessern muss und was ich dafür tun kann. Deshalb freue ich mich auf das Rennen am Sonntag. Mein Ziel ist es morgen 27 perfekte Runden zu fahren.»

Eine Schlüsselrolle wird auch im Grand Prix wieder dem Start zukommen, bei dem die KTM RC16 regelmäßig besonders gut aussehen. Dies wird besonders ausgeklügelten Startvorrichtungen zugeschrieben, die ab 2027 jedoch verboten werden. Binder würde sie vermissen und sang nach dem Sprintrennen ein Loblied auf die Nutzung der «Devices»: «Ich mag sie. Dass die Startvorrichtung dazu führt, dass sich das Motorrad auf dem Weg in Kurve 1 wie ein Dragster anfühlt, das liebe ich. Es wackelt nicht, das Vorderrad geht nicht hoch, es ist einfach überragend! Ich werde sie vermissen.

Zunächst muss sich der KTM-Werksfahrer gegen Markenkollege Acosta durchsetzen. Kommt Binder erneut hinter dem Rookie an, ist der fünfte Platz in der Weltmeisterschaft gefährdet.

Ergebnisse MotoGP Misano 2, Sprint (21. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden in 19:50,237 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +0,285 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,319
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,386
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,580
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,143
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,405
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +8,965
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,271
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +9,538
11. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +11,542
12. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +12,049
13. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +14,819
14. Alex Márquez (E), Ducati, +16,566
15. Raúl Fernández (E), Aprilia, +17,742
16. Jack Miller (AUS), KTM, +19,411
17. Luca Marini (I), Honda, +20,101
18. Johann Zarco (F), Honda, +20,598
19. Takaaki Nakagami (J), Honda, +25,394
20. Augusto Fernández (E), KTM, +25,431
21. Joan Mir (E), Honda, +27,208

WM-Stand nach 27 von 40 Rennen:

1. Martin, 321 Punkte. 2. Bagnaia 317. 3. Marc Márquez 265. 4. Bastianini 257. 5. Binder 165. 6. Acosta 157. 7. Viñales 139. 8. Di Giannantonio 119. 9. Aleix Espargaró 119. 10. Alex Márquez 114. 11. Bezzecchi 95. 12. Morbidelli 91. 13. Oliveira 65. 14. Quartararo 64. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 46. 17. Nakagami 21. 18. Zarco 21. 19. A. Fernández 20. 20. Rins 15. 21. Mir 15. 22. Pol Espargaró 12. 23. Pedrosa 7. 24. Bradl 2. 25. Marini 1. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 475 Punkte. 2. KTM 239. 3. Aprilia 224. 4. Yamaha 75. Honda 37.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 574 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 412. 3. Gresini Racing 379. 4. Aprilia Racing 258. 5. Red Bull KTM Factory Racing 223. 6. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 214. 7. Red Bull GASGAS Tech3 177. 8. Trackhouse Racing 111. 9. Monster Energy Yamaha 79. 10. LCR Honda 42. 11. Repsol Honda Team 16.

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