MotoGP: Pecco Bagnaia ist der große Verlierer

Marc Marquez (4.) wieder der alte Sturzpilot?

Von Stephan Moosbrugger
Marc Marquez

Marc Marquez

Marc Marquez (Ducati) war mit Platz 4 beim MotoGP-Sprint in Misano zufrieden. Seine Siege aus den vergangenen Rennen geben ihm das Selbstvertrauen, in den Qualifyings wieder mehr zu riskieren – so wie im Q2 am Samstag.

Marc Marquez (Gresini Ducati) wurde beim Sprintrennen in Misano Vierter. Er musste das Rennen aus der dritten Reihe von Startplatz 7 in Angriff nehmen, konnte sich aber gleich in der ersten Runde auf Rang 4 verbessern. Auf dieser Position blieb er bis zum Ende, mit den Top-3 konnte er nicht mithalten. Im Ziel hatte Marquez 5,386 sec Rückstand auf Sieger Pecco Bagnaia (Lenovo Ducati).

«Ich bin glücklich mit dem Ergebnis – mit dem Samstagmorgen bin ich nicht happy, aber mit dem Rennen», betonte Marquez, der damit das verpatzte Q2 ansprach, als er stürzte. «Wenn wir aus der ersten Reihe starten, landen wir auf Platz vier, dieses Mal starteten wir von weiter hinten und sind wieder Vierter geworden. Wir haben das Rennen auf unserer momentanen Position beendet – das ist auch das Ziel für morgen.»

Angesprochen auf seinen Abflug im Q2 meinte der 31-Jährige: «Das ist das Leben, Trial-and-Error. Das Problem ist, dass wir das vor Millionen von Leuten machen», schmunzelte Marquez. «Ich fühle mich nicht wohl und ich möchte verstehen, weshalb das so ist. Unglücklicherweise bin ich im Qualifying in Runde 3 gestürzt – im Rennen hatte ich dort auch einen kritischen Moment. Die Siege gaben mir Selbstvertrauen, also werde ich weiter Dinge ausprobieren. Vielleicht werden wir auch in Malaysia im Kiesbett landen, aber ich möchte mich verbessern.»

Worte, die an den Marc Marquez zu Honda-Zeiten erinnern. Hat der achtmalige Weltmeister zu seiner alten Mentalität zurückgefunden? «Wenn du Rennen gewinnst und an der Spitze kämpfts, hast du mehr Selbstvertrauen, um Dinge auszuprobieren», räumte er ein. «Wenn du Sachen versuchst, aber nicht das Gefühl hast weiterzukommen und keine Fortschritte erzielst, dann fängst du an weniger zu probieren. Jetzt haben wir Erfolge und versuchen verschiedene Dinge – dafür ist das Qualifying da. Heute habe ich eine gute Rundenzeit erzielt, danach habe ich etwas mehr gepusht. Am Freitag habe ich eine gute Zeit gefahren und wusste, dass ich im Q2 bin – danach war ich zurückhaltend.»

Was bereitet Marquez momentan am meisten Kopfzerbrechen? «Mit neuen Reifen habe ich mich schon in der ganzen Saison nicht wohl gefühlt», gab er zu. «Wenn die Reifen sechs oder sieben Runden alt sind, bin ich in manchen Kurven schneller als mit neuen Reifen. Wir müssen verstehen, weshalb das so ist und verschiedene Dinge ausprobieren – wir haben angefangen die Elektronik noch mehr an meinen Fahrstil anzupassen. Mit dem unglaublichen Grip am Hinterreifen fühle ich mich nicht wohl. Das hatte ich in meiner gesamten Karriere nicht – mein Konzept bei der Zeitenjagd war komplett anders, und das zu ändern, fällt mir am schwersten.»

Wie haben sich für Marquez die Bedingungen am zweiten Wochenende im Vergleich zu Misano 1 geändert? «Wir haben mehr Grip, man kann das Drehmoment des Motors noch besser nutzen – das sind Bedingungen, bei denen ich mehr zu kämpfen habe. Zum Vergleich: Aragon hatte sehr wenig Grip, genau da liegt meine Stärke.»

Ergebnisse MotoGP Misano 2, Sprint (21. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden in 19:50,237 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +0,285 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,319
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,386
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,580
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,143
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,405
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +8,965
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,271
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +9,538
11. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +11,542
12. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +12,049
13. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +14,819
14. Alex Márquez (E), Ducati, +16,566
15. Raúl Fernández (E), Aprilia, +17,742
16. Jack Miller (AUS), KTM, +19,411
17. Luca Marini (I), Honda, +20,101
18. Johann Zarco (F), Honda, +20,598
19. Takaaki Nakagami (J), Honda, +25,394
20. Augusto Fernández (E), KTM, +25,431
21. Joan Mir (E), Honda, +27,208

WM-Stand nach 27 von 40 Rennen:

1. Martin, 321 Punkte. 2. Bagnaia 317. 3. Marc Márquez 265. 4. Bastianini 257. 5. Binder 165. 6. Acosta 157. 7. Viñales 139. 8. Di Giannantonio 119. 9. Aleix Espargaró 119. 10. Alex Márquez 114. 11. Bezzecchi 95. 12. Morbidelli 91. 13. Oliveira 65. 14. Quartararo 64. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 46. 17. Nakagami 21. 18. Zarco 21. 19. A. Fernández 20. 20. Rins 15. 21. Mir 15. 22. Pol Espargaró 12. 23. Pedrosa 7. 24. Bradl 2. 25. Marini 1. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 475 Punkte. 2. KTM 239. 3. Aprilia 224. 4. Yamaha 75. Honda 37.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 574 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 412. 3. Gresini Racing 379. 4. Aprilia Racing 258. 5. Red Bull KTM Factory Racing 223. 6. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 214. 7. Red Bull GASGAS Tech3 177. 8. Trackhouse Racing 111. 9. Monster Energy Yamaha 79. 10. LCR Honda 42. 11. Repsol Honda Team 16.

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