MotoGP: Das Geständnis von Jack Miller

Schuld am Massencrash: Jack Miller mit Geständnis

Von Toni Schmidt
Frühes Rennchaos: KTM-Pilot Jack Miller mittendrin

Frühes Rennchaos: KTM-Pilot Jack Miller mittendrin

Das MotoGP-Rennen in Mandalika war für KTM-Pilot Jack Miller nach knapp einem Kilometer bereits vorbei. Er war in einem Massensturz involviert. Als sich der Staub gelegt hatte, gestand der Aussie einen Fehler ein.

Während Jorge Martin (Ducati) beim Grand Prix von Indonesien seinen dritten Saisonsieg feiern konnte, erlebte Jack Miller im KTM-Werksteam ein weiteres frustrierendes Rennen. Der Australier stürzte bereits in der ersten Runde und zog dabei Aleix Espargaro (Aprilia), Luca Marini (Honda) und Alex Marquez (Ducati) mit in das Chaos, als die vier Piloten gemeinsam über den Asphalt rutschten.

«Wenn du von Position 16 aus startest, weißt du, dass dich in der ersten Runde Chaos erwartet», erklärte Miller im Gespräch mit den Journalisten nach dem Rennen. «Ich bin gut gestartet und bin Seite an Seite mit Aleix Espargaro in die zweite Kurve eingebogen. Ich habe versucht, den Speed für die dritte Kurve mitzunehmen, aber Marini fuhr eine enge Linie.»

Miller versicherte, dass es keinen Kontakt mit einem anderen Fahrer gegeben habe, der den Sturz ausgelöst hätte. «Ich hatte meinen Fokus auf die Kämpfe vor mir gerichtet. Als Marini dann die Linie dicht machte, musste ich bremsen – und sofort stürzte ich.»

Warum genau er so schnell zu Boden ging, konnte der Australier nicht präzise erklären. «Ich war nicht über dem Limit. Das Motorrad hat sich leicht aufgebäumt beim Richtungswechsel, und als ich in die dritte Kurve einbog, zog Marini die Linie enger als ich erwartet hatte. Ich betätigte die Bremse – und dann lag ich auch schon am Boden.»

Dass bei diesem Vorfall drei weitere Fahrer stürzten, sieht Miller als unglücklichen Rennunfall an. «Das war nicht geplant und ich entschuldige mich dafür», zeigte sich der Australier einsichtig und übernahm die Verantwortung. «Es war ein Rennunfall, kein absichtlicher Fehler. Ich bin bereits gestürzt, bevor ich überhaupt jemanden berühren konnte.»

Miller rechnet nicht mit Konsequenzen von der Rennleitung, da er nicht der alleinige Auslöser für die Kollision war. «Nach dem Rennen gab es keine Untersuchung, was ich als fair empfinde. Es war mein Fehler, aber ich habe niemanden absichtlich beeinträchtigt.»

Mit dem Null-Punkte-Wochenende in Mandalika setzt sich Millers schwierige Phase in der MotoGP fort. Beim zweiten Rennen in Misano holte er keine Punkte, auch in Indonesien gelang es ihm nicht, in die Wertung zu kommen. In der Gesamtwertung belegt der Australier mit nur 58 gesammelten Punkten den 15. Platz – eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr, als er zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als doppelt so viele Punkte auf seinem Konto hatte.

Es war Millers letzter Ausritt in Mandalika. Im kommenden Jahr wird «Thriller Miller» sein Gück mit Pramac-Yamaha suchen.

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Rennen (29. September):

1. Jorge Martin (E), Ducati, 27 Runden in 41:04,389 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +1,404 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +5,595
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +6,507
5. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +6,772
6. Maverick Vinales (E), Aprilia, +11,330
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +13,203
8. Brad Binder (ZA), KTM, +14,862
9. Johann Zarco (F), Honda, +15,151
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,079
11. Alex Rins (E), Yamaha, +33,633
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +43,696
– Enea Bastianini (I), Ducati, 7 Runden zurück
– Augusto Fernandez (E), KTM, 8 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 15 Runden zurück
– Marc Marquez (E), Ducati, 15 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 18 Runden zurück
– Alex Marquez (E), Ducati, 27 Runden zurück
– Aleix Espargaro (E), Aprilia, 27 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 27 Runden zurück
– Luca Marini (I), Honda, 27 Runden zurück
DNS: Miguel Oliveira (P), Aprilia

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Sprint (28. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden in 19:41,354 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,107 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +1,701
4. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +3,072
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,967
6. Pedro Acosta (E), KTM, +6,210
7. Maverick Vinales (E), Aprilia,+6,664
8. Johann Zarco (F), Honda, +6,938
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,706
10. Jorge Martin (E), Ducati, +9,104
11. Jack Miller (AUS), KTM, +9,618
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +9,843
13. Brad Binder (ZA), KTM, +11,118
14. Alex Marquez (E), Ducati, +12,418
15. Alex Rins (E), Yamaha, +12,579
16. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +12,952
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +13,351
18. Luca Marini (I), Honda, +15,496
19. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,895
– Augusto Fernandez (E), KTM, 2 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 11 Runden zurück
DNS: Miguel Oliveira (P), Aprilia

WM-Stand nach 30 von 40 Rennen:

1. Martin 366 Punkte. 2. Bagnaia 345. 3. Bastianini 291. 4. Marc Márquez 288. 5. Acosta 181. 6. Binder 173. 7. Viñales 162. 8. Aleix Espargaro 127. 9. Bezzecchi 125. 10. Di Giannantonio 122. 11. Alex Márquez 121. 12. Morbidelli 120. 13. Quartararo 82. 14. Oliveira 71. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 55. 17. Zarco 31. 18. Nakagami 25. 19. Mir 20. 20. A. Fernández 20. 21. Rins 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 537 Punkte. 2. KTM 263. 3. Aprilia 247. 4. Yamaha 93. 5. Honda 51.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 636 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 486. 3. Gresini Racing 409. 4. Aprilia Racing 289. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 247. 6. Red Bull KTM Factory Racing 231. 7. Red Bull GASGAS Tech3 201. 8. Trackhouse Racing 126. 9. Monster Energy Yamaha 102. 10. LCR Honda 57. 11. Repsol Honda Team 25.

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