Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Enea Bastianini (Crash) gab alles – und verlor alles

Von Thomas Kuttruf
Schnellster, aber in Runde 21 am Boden: Ducati-Werksfahrer Enea Bastianini

Schnellster, aber in Runde 21 am Boden: Ducati-Werksfahrer Enea Bastianini

Vor dem Indonesien-GP hatte Ducati-Werksfahrer Enea Bastianini eine Offensiv-Strategie angekündigt. Der Italiener ließ Taten folgen. Doch am Ende schoss «La Bestia» übers Ziel hinaus. Der Traum von der WM scheint vorbei

Auf WM-Rang 3 liegend und mit einer zuletzt ganzen Serie von Podestplätzen im Handgepäck, war der Teamkollege von Francesco Bagnaia selbstbewusst ins Inselparadies Indonesien gereist.

Bastianini war auf einmal wieder im Rennen um die Krone der MotoGP-Weltmeisterschaft, auch weil die beiden Führenden von Fehler zu Fehler brausten. Auch im Sprint von Mandalika war die Titel-Welt der #23 noch in Ordnung. Bastianini fuhr eines seiner typischen Rennen. Nach einem starken Ende hatte er den Sieg nur um eine Bike-Länge oder 0,1 Sekunden verpasst.

Für den GP von Indonesien lief das Drehbuch aus der Sicht des WM-Dritten dann anders als erhofft ab. Diesmal war es Bastianini, der in einen Fehler raste. Die Erfahrung der Bestie von der Adria war eine direkte Replik des Schicksals von Pecco Bagnaia vor sieben Tagen.

Zunächst kam der Italiener nicht richtig ins Rennen und raufte sich mit den Ducati-Kollegen Bezzecchi und Morbidelli lange um Platz 4. Als die Bahn frei war, schmetterte Bastianini mit neuem Streckenrekord in Richtung Spitze – um dann sieben Runden vor Schluss mit hohem Tempo im Kiesbett zu landen.

Aus der Sicht des Werkspiloten gab es keine Diskussionen um die Niederlage. Bastianini mit dünner Stimme: «Ich habe zu diesem Zeitpunkt hart gekämpft, denn ich wollte in jedem Fall noch Pedro einholen. In der Sturzrunde kam ich schneller als zuvor zur ersten Kurve. Ich war schlicht über meinem Limit.»

Die ehrliche Aussage ehrt den Werksfahrer von Ducati Corse, sie zeigt aber auch, dass Bastianini mit der angekündigten Angriffs-Strategie Ernst gemacht hatte. Bastianini weiter: «Der Abstand zu Jorge war bereits früh zu groß – ich denke, der Sieg war heute nicht drin, aber Platz 2 hatte ich im Fokus. Dabei war Pedro lange immer ein bisschen schneller, aber irgendwann war ich es, der wieder näher kam. Und da habe ich alles gegeben.»

Der Werkspilot ergänzte zum Hergang: «Das Problem war, dass ich einfach zu lange gebraucht habe, um den Medium-Reifen perfekt zu nutzen. Mir ging die Zeit aus. Also habe ich noch mehr gepusht. So wie es im Rennsport eben ist!»

In Zahlen ausgedrückt: In der Runde vor seinem Abflug hatte er die schnellste Runde des GP gefahren. Enea Bastianini hält auch nach dem Rennen in Mandalika WM-Position 3. Dank des Ausfalles von Marc Marquez trennen die beiden Ducati-Fahrer weiterhin schlanke 3 Punkte. Auf Teamkollege Pecco Bagnaia nach vorne fehlen jetzt wieder deren 54 – um Jorge Martin einzuholen muss «La Bestia» nochmals 21 Punkte gut machen.

Aus der realen Titelchance vor Mandalika ist für den 26-Jährigen aus Rimini vor der Abreise nach Motegi in Japan wieder eine Vision geworden.

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Rennen (29. September):

1. Jorge Martin (E), Ducati, 27 Runden in 41:04,389 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +1,404 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +5,595
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +6,507
5. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +6,772
6. Maverick Vinales (E), Aprilia, +11,330
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +13,203
8. Brad Binder (ZA), KTM, +14,862
9. Johann Zarco (F), Honda, +15,151
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,079
11. Alex Rins (E), Yamaha, +33,633
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +43,696

– Enea Bastianini (I), Ducati, 7 Runden zurück
– Augusto Fernandez (E), KTM, 8 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 15 Runden zurück
– Marc Marquez (E), Ducati, 15 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 18 Runden zurück
– Alex Marquez (E), Ducati, 27 Runden zurück
– Aleix Espargaro (E), Aprilia, 27 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 27 Runden zurück
– Luca Marini (I), Honda, 27 Runden zurück
DNS: Miguel Oliveira (P), Aprilia

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Sprint (28. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden in 19:41,354 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,107 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +1,701
4. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +3,072
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,967
6. Pedro Acosta (E), KTM, +6,210
7. Maverick Vinales (E), Aprilia,+6,664
8. Johann Zarco (F), Honda, +6,938
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,706
10. Jorge Martin (E), Ducati, +9,104
11. Jack Miller (AUS), KTM, +9,618
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +9,843
13. Brad Binder (ZA), KTM, +11,118
14. Alex Marquez (E), Ducati, +12,418
15. Alex Rins (E), Yamaha, +12,579
16. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +12,952
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +13,351
18. Luca Marini (I), Honda, +15,496
19. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,895
– Augusto Fernandez (E), KTM, 2 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 11 Runden zurück
DNS: Miguel Oliveira (P), Aprilia

WM-Stand nach 30 von 40 Rennen:

1. Martin 366 Punkte. 2. Bagnaia 345. 3. Bastianini 291. 4. Marc Márquez 288. 5. Acosta 181. 6. Binder 173. 7. Viñales 162. 8. Aleix Espargaro 127. 9. Bezzecchi 125. 10. Di Giannantonio 122. 11. Alex Márquez 121. 12. Morbidelli 120. 13. Quartararo 82. 14. Oliveira 71. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 55. 17. Zarco 31. 18. Nakagami 25. 19. Mir 20. 20. A. Fernández 20. 21. Rins 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 537 Punkte. 2. KTM 263. 3. Aprilia 247. 4. Yamaha 93. 5. Honda 51.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 636 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 486. 3. Gresini Racing 409. 4. Aprilia Racing 289. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 247. 6. Red Bull KTM Factory Racing 231. 7. Red Bull GASGAS Tech3 201. 8. Trackhouse Racing 126. 9. Monster Energy Yamaha 102. 10. LCR Honda 56. 11. Repsol Honda Team 25.

[ServusTV Video AAZQSVEKQ1MEICKLAQ8U]

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 22.12., 15:05, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 15:50, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 22.12., 16:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 17:30, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 18:15, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 19:13, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • So. 22.12., 20:30, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • So. 22.12., 20:55, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • So. 22.12., 21:15, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212054515 | 4