MotoGP: Das Geständnis von Jack Miller

Trotz Abflug: Luca Marini bestätigt Honda-Meilenstein

Von Thomas Kuttruf
Honda-Werksfahrer Luca Marini steckte mitten in einem Knäuel von vier MotoGP-Bikes. Nach tausend Metern war der Indonesien-GP 2024 für den werdenden Vater gelaufen. Marini verlässt die Insel dennoch zufrieden.

Isoliert betrachtet war der Große Preis von Indonesien vor immerhin 60.000 Fans am Mandalika Street Circuit für Luca Marini eine Katastrophe. Nach nicht einmal einem Kilometer musste er per Scooter zurück ins Fahrerlager. Seine RC213V wurde zerknittert auf einen indonesischen Schandkarren gehievt. Der Pilot war glücklicherweise komplett unverletzt geblieben.

Marini war einer von vier Piloten des Unfalls im ersten Kurvensektor. In der Hektik der Startphase war zunächst KTM-Pilot Jack Miller gestürzt. Die RC16 des Australiers kegelte dann drei weitere Akteure aus dem Feld. Luca Marini war unschuldiger Passagier und entsprechend fiel auch seine Stellungnahme zu dem Crash aus.

Luca Marini: «Wir waren extrem eng beisammen, normal. Gesehen habe ich überhaupt nichts, denn ich fuhr direkt an der Seite von Binder. Ich habe null mitbekommen, was passiert ist. Zuerst dachte ich, dass ich vielleicht weiterfahren kann, aber das Bike war so kaputt, dass es keine Chance gab. Es war ein verrücktes Rennen, die Anzahl der Ausfälle sagt ja alles.»

Dass der schlaksige Pilot aus Urbino, der in wenigen Wochen zum ersten Mal Vater wird, die Region Lombok dennoch gutgelaunt. Denn nachdem zuletzt in Misano Konkurrent Yamaha einen klaren Sprung nach vorne gemacht hatte, und auch Honda bereits den Abstand zur Spitze verkürzt hatte, folgte in Indonesien ein kleiner Durchbruch für das HRC-Projekt.

Eine klare Verbesserung der Honda RC213V ließ sich am besten im wichtigen ersten Zeittraining am Freitag ablesen. Dort, wo alle Honda-Piloten noch über die erste Saisonhälfte hinaus zuverlässig wischen einer und zwei Sekunden auf die Elite aus Bologna verloren hatten, war der Rückstand nun auf 0,4 Sekunden zurückgegangen. Aufgrund der extremen Leistungsdichte bedeutete das zwar auch nur die Plätze 11 und 12 für LCR-Pilot Zarco und dem offiziellen Werksfahrer Marini, doch abgeschlagen schaut anders aus.

Marini: «Es gibt eigentlich nur gute Nachrichten was unsere Entwicklung betrifft. Wenn wir auf Johann schauen, dann sehen wir, dass Honda auch im Rennen konkurrenzfähig ist. Es gab eine klare Verbesserung schon vorab, aber hier hat sich das eher noch mehr bestätigt.»

Die Aussagen des Italieners werden auch von der Statistik bestätigt. Die LCR-Maschine verlor im Sprint weniger als sieben Sekunden auf den Sieger, im Rennen waren es 16, wobei Zarco mit Brad Binder in den Top-10 kämpfte. Unerklärlich bleibt, warum es nur dem Franzosen gelang, auch in den Rennen konkurrenzfähig zu sein. Denn für Marini ging es nach dem Zeittraining nicht weiter mit den Fortschritten. Im Sprint verlor er als 18. auf Sieger Bagnaia soviel Zeit wie Zarco im GP auf Jorge Martin.

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Rennen (29. September):

1. Jorge Martin (E), Ducati, 27 Runden in 41:04,389 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +1,404 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +5,595
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +6,507
5. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +6,772
6. Maverick Vinales (E), Aprilia, +11,330
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +13,203
8. Brad Binder (ZA), KTM, +14,862
9. Johann Zarco (F), Honda, +15,151
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,079
11. Alex Rins (E), Yamaha, +33,633
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +43,696

– Enea Bastianini (I), Ducati, 7 Runden zurück
– Augusto Fernandez (E), KTM, 8 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 15 Runden zurück
– Marc Marquez (E), Ducati, 15 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 18 Runden zurück
– Alex Marquez (E), Ducati, 27 Runden zurück
– Aleix Espargaro (E), Aprilia, 27 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 27 Runden zurück
– Luca Marini (I), Honda, 27 Runden zurück
DNS: Miguel Oliveira (P), Aprilia

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Sprint (28. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden in 19:41,354 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,107 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +1,701
4. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +3,072
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,967
6. Pedro Acosta (E), KTM, +6,210
7. Maverick Vinales (E), Aprilia,+6,664
8. Johann Zarco (F), Honda, +6,938
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,706
10. Jorge Martin (E), Ducati, +9,104
11. Jack Miller (AUS), KTM, +9,618
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +9,843
13. Brad Binder (ZA), KTM, +11,118
14. Alex Marquez (E), Ducati, +12,418
15. Alex Rins (E), Yamaha, +12,579
16. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +12,952
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +13,351
18. Luca Marini (I), Honda, +15,496
19. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,895
– Augusto Fernandez (E), KTM, 2 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 11 Runden zurück
DNS: Miguel Oliveira (P), Aprilia

WM-Stand nach 30 von 40 Rennen:

1. Martin 366 Punkte. 2. Bagnaia 345. 3. Bastianini 291. 4. Marc Márquez 288. 5. Acosta 181. 6. Binder 173. 7. Viñales 162. 8. Aleix Espargaro 127. 9. Bezzecchi 125. 10. Di Giannantonio 122. 11. Alex Márquez 121. 12. Morbidelli 120. 13. Quartararo 82. 14. Oliveira 71. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 55. 17. Zarco 31. 18. Nakagami 25. 19. Mir 20. 20. A. Fernández 20. 21. Rins 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 537 Punkte. 2. KTM 263. 3. Aprilia 247. 4. Yamaha 93. 5. Honda 51.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 636 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 486. 3. Gresini Racing 409. 4. Aprilia Racing 289. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 247. 6. Red Bull KTM Factory Racing 231. 7. Red Bull GASGAS Tech3 201. 8. Trackhouse Racing 126. 9. Monster Energy Yamaha 102. 10. LCR Honda 56. 11. Repsol Honda Team 25.

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