MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Yamaha-Cheftechniker: «Schritt für Schritt wachsen»

Von Thomas Kuttruf
Massimo Bartolini zwischen Fabio Quartararo und Alex Rins

Massimo Bartolini zwischen Fabio Quartararo und Alex Rins

In fünf Wochen beginnt mit dem ersten MotoGP-Test für die Saison 2025 eine neue Ära bei Pramac Racing. Auch wenn noch einige Personallöcher gestopft werden müssen, gibt sich Yamaha-Cheftechniker Bartolini zuversichtlich.

In gewisser Weise war Yamaha zumindest in Sachen Personalplanung der Zeit voraus. Denn mit der Verpflichtung von Ex-Ducati-Corse-Ingenieur Massimo Bartolini holten sich die Japaner bereits zum Saisonstart 2024 einen Spitzentechniker mit europäischer Denkweise an Bord. Die Einstellung, so eine Erkenntnis aus den letzten MotoGP-Jahren, spielt einen ebenso wichtigen Teil bei der Entwicklung einer Siegermaschine wie ausschließliche technische Exzellenz.

Während es in der kommenden Saison Romano Albesiano mit einem ähnlichen Ansatz bei Honda versuchen wird – sein Platz bei Aprilia wird mit Fabiano Sterlacchini wieder von einem MotoGP-Spezialisten aus Europa nachbesetzt – ist nun auch der Techniker-Transfermarkt zur Ruhe gekommen.

Massimo «Max» Bartolini, der mit großem Einsatz versucht, die Wettbewerbsfähigkeit der M1 zu verbessern, über die aktuelle Personalplanung, auch vor dem Hintergrund der Ausweitung des Projekts bei Yamaha: «Wir sind in einer besonderen Situation, da wir dabei sind, uns breiter aufzustellen. Das wird auch noch weiteres Personal brauchen. Gute Techniker zu finden ist sowieso nicht einfach, aber noch schwieriger ist es, welche mit der richtigen Einstellung zu finden. Das ist sehr wichtig. Deswegen werden wir uns die Zeit nehmen müssen und uns Schritt für Schritt mit den richtigen Leuten verstärken.»

Bartolini bestätigt auch: «Die Spitzenkräfte sind jetzt alle unter Vertrag.» Als sehr positiv schätzt der technische Hauptverantwortliche bei Yamaha die anstehende Partnerschaft mit Pramac ein. «Ich weiß, dass Pramac von Ducati sehr geschätzt wurde als wichtiger Entwicklungspartner. Ohne einen Partner auf Augenhöhe geht es nicht. Yamaha braucht Pramac für die Weiterentwicklung. Und deswegen werden wir auch Pramac auf die gleiche Ebene stellen wie das aktuelle Team. Wir profitieren sehr stark davon, dass hier etliche gute Techniker andocken, welche bereits die richtige Mentalität mitbringen.»

Damit bestätigt Max Bartolini auch die Aussage von Pramac-Manager Gino Borsoi. Im Interview mit SPEEDWEEK.com erzählte Borsoi, dass mehrere Ducati-Techniker der Rennabteilung aus Bologna mit in das Yamaha-Projekt wechseln werden.

Für Yamaha-Cheftechniker Bartolini geht es damit mehr darum, die eigenen Yamaha-Strukturen an die italienische Pramac-Struktur zu gewöhnen als andersherum. Gelingt das Italo-Japan-Manöver, dann dürfte damit zumindest das Entwicklungstempo steigen.

Der Italiener gibt dennoch zu Bedenken: «Auch wenn wir bereits seit einigen Monaten wachsen und auch die Teamzentrale in Italien ausbauen, es wird Zeit brauchen. Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit Pramac. Unweigerlich treffen dort zwei Sichtweisen aufeinander und beide Seiten müssen aufeinander eingehen.»

Als eher unproblematisch schätzt Bartolini die Einarbeitung der Pramac-Mannschaft ein. «Ich kann sagen, die M1 ist ein sehr durchdachtes MotoGP-Bike. Natürlich braucht es Zeit, aber es treffen auf beiden Seiten erstklassige Techniker auf ein Motorrad, mit dem sich sehr gut arbeiten lässt.»

Noch vier MotoGP-Events und fünf Kalenderwochen, dann findet die offizielle Übergabe der Yamaha-Technik an Pramac statt. Miguel Oliveira und Jack Miller werden am Dienstag, 19. November, das offizielle Roll-out von Pramac Yamaha in die Tat umsetzen.

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