MotoGP: Crash kostet Marquez das Podium

Gefühlloser Zarco nach Platz 12: «Es war einfach weg»

Von Thomas Kuttruf
Honda-Pilot Johann Zarco kam als Zwölfter ins Ziel

Honda-Pilot Johann Zarco kam als Zwölfter ins Ziel

Am Trainingstag hatte die grüne-weiße Honda mit der Startnummer 5 zu den positiven Erscheinungen gezählt. Im MotoGP-Sprint von Buriram ging die Maschine mit Pilot Johann Zarco dann im Renngetümmel unter.

Im einem unglaublich hart umkämpften Zeittraining am Freitagnachmittag hatte LCR-Honda-Fahrer Johann großen Biss gezeigt, der sich bezahlt machte. Um die Winzigkeit einer Tausendstel hatte der Franzose Ex-Kollege Brad Binder auf der Werks-KTM aus dem Rennen um den Q2-Einzug geschmissen.

Im Sprint revanchierte sich Binder und holte als Neunter den letzten WM-Zähler. Zarco hingegen blieb auf Startplatz 12 sitzen und ging damit leer aus. Trotz des Stillstands war Zarco damit immer noch bester Pilot der Honda RC213V und vor der ersten Aprilia im Ziel.

Routinier Zarco, der die WM 2023 als starker Fünfter direkt hinter Binder abgeschlossen hatte, blickte nach dem hitzigen Sprint auf einen wenig erbaulichen Tag zurück. «Sehr schade war, wie es für mich in der Startphase lief. Denn mein Start selbst war gut. Ich habe sehr gut reagiert und erstmals überhaupt auf der Honda habe ich keine Position bei der Anfahrt zur ersten Kurve verloren», sagte Zarco, der auch die Technik ins Spiel brachte: «Das Gefühl mit der Kupplung ist nun besser und wir haben uns entschlossen hier mit einer Übersetzung zu fahren, dass ich bis zur Kurve 1 nur die ersten beide Gänge benutze. Bei der kurzen Anfahrt hat das gut funktioniert.»

Doch danach war der Vorteil gleich dahin: «Der Beginn war kurios, ich habe viel Schwung verloren, wir mussten sehr aufpassen uns nicht gegenseitig abzuräumen. Überall waren Piloten, es war sehr eng und einer Stelle musste ich so hart aufrichten, dass ich mehrere Plätze verloren habe.»

Geknickt berichtete der Franzose weiter: «Schlimmer war aber für mich heute, dass ich nicht das gleiche sehr gute Gefühl vom Freitag hatte. Es war einfach weg. Das gilt besonders für die speziellen Bremsphasen. Dadurch steckte ich fest und konnte nicht nach vorne fahren.»

Die #5 gab mit zerfurchter Stirn weiter zu Protokoll: «Es ist schwer zu verstehen. Denn die Rundenzeiten beweisen, dass wir nahezu gleichschnell waren wie am Freitag. Es war minimal. Aber es fühlt sich an als hätten wir eine kleinen Schritt rückwärts gemacht. Möglicherweise spielten aber auch die Bedingungen eine Rolle. Die Piste konnte etwas mehr Grip bieten, aber schneller sind nur dir anderen geworden.»

Der sensible Rennfahrer wurde noch philosophischer: «Das Bessere ist des guten Feind – und nun muss ich mir die Fragen stellen an welcher Stelle wir versuchen zu arbeiten. Oder aber lassen wir alles wie es am Freitag, als das gute Gefühl kam. Aber das widerspricht der Philosophie von Rennsport. Nichts unternehmen, das funktioniert nicht.»

Hoffnung machte sich Zarco mit dem Ausblick auf dem langen GP und die Option des harten Hinterreifens. «Richtig ist, bisher hat es immer gutgetan wenn wir hinten mit dem harten Gummi fahren konnte. Ich hoffe sehr, dass dann damit das gute Gefühl auf dem Bike zurückkommt und ich mit Jungs weiter vorne kämpfen kann.»

Die Ausgangslage bleibt. Zarco muss den Thailand-GP aus Reihe 4 und von Startplatz 12 aufnehmen. Direkt hinter der Castrol-Honda wird auch am Sonntag die KTM mit Brad Binder stehen.

Ergebnisse MotoGP Buriram, Sprint (26. Oktober):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 13 Runden in 19:13,131 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,357 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,372
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,402
5. Alex Márquez (E), Ducati, +10,140
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +11,087
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +11,538
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,680
9. Brad Binder (ZA), KTM, +13,692
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,483
11. Jack Miller (AUS), KTM, +18,397
12. Johann Zarco (F), Honda, +18,544
13. Joan Mir (E), Honda, +19,265
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,688
15. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,988
16. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +21,298
17. Alex Rins (E), Yamaha, +21,413
18. Taka Nakagami (J), Honda, +23,400
19. Luca Marini (I), Honda, +23,979
20. Maverick Viñales (E), Aprilia, +29,474
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +39,389
– Pedro Acosta (E), GASGAS, 3 Runden zurück

WM-Stand nach 35 von 40 Rennen:

1. Martin, 433 Punkte. 2. Bagnaia 411. 3. Marc Márquez 351. 4. Bastianini 343. 5. Binder 193. 6. Acosta 181. 7. Viñales 171. 8. Morbidelli 155. 9. Di Giannantonio 152. 10. Bezzecchi 137. 11. Aleix Espargaro 136.12. Alex Márquez 130. 13. Quartararo 93. 14. Miller 71. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 40. 18. Nakagami 28. 19. Rins 23. 20. A. Fernández 21. 21. Mir 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 623 Punkte. 2. KTM 286. 3. Aprilia 267. 4. Yamaha 104. 5. Honda 60.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 754 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 588. 3. Gresini Racing 481. 4. Aprilia Racing 307. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 289. 6. Red Bull KTM Factory Racing 264. 7. Red Bull GASGAS Tech3 202. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 116. 10. LCR Honda 68. 11. Repsol Honda Team 29.

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