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Brad Binder (6.): «Musste nach vorn, wegen der Sicht»

Von Thomas Kuttruf
KTM-Werksfahrer überfuhr den Zielstrich als Sechster

KTM-Werksfahrer überfuhr den Zielstrich als Sechster

Einem ordentlichen Abschneiden auf Platz 6 standen bei KTM-Werksfahrer Brad Binder ernüchternde Fakten gegenüber. Im 18. MotoGP-Event musste sich die #33 Jack Miller und dem in der WM-Tabelle drückenden Acosta beugen.

Nach Startplatz 13 konnte die sechste Position am Zielstrich als großer Erfolg für KTM-Pilot Brad Binder gewertet werden. Wie schon so oft hatte sich die Startnummer 33 nicht lange mit der vierten Reihe aufgehalten. Nach der Startrunde wurde der Routinier bereits an sechster Position gelistet,  nur eine Runde später fuhr Binder an fünfter Stelle.

Dafür gab der Held der MotoGP-Fans aus Südafrika nach dem Regenrennen von Buriram ganz praktische Gründe an. «Die Gischt war enorm und es macht wirklich einen sehr großen Unterschied wo du dich im Nassen im Feld befindest. Ich wollte einfach nur allerschnellstens nach vorne kommen und das hat auch sehr gut funktioniert. Weiter vorne war die Sicht besser.»

Nach dem Abflug von Yamaha-Pilot Fabio Quartararo fand sich Binder dann sogar an vierter Stelle wieder. Während Optimisten Binder schon auf dem Podest sahen, ging es im Laufe der 26 Runden dann immer weiter rückwärts. Im Ziel war Binder als Sechster dann sogar Letzter der RC16-Meute.

Binder fand eine Erklärung. «Ich weiss nicht genau, was ich falsch gemacht habe, aber ich habe mir den Hinterreifen auf der Mitte der Lauffläche zu früh ruiniert. Es war kein gutes Gefühl auf den Geraden nicht mehr vorwärtszukommen. Ich habe dadurch ab Mitte des Laufes deutlich verloren.»

Damit nicht genug der Sorgen mit den Gummis. Binder bestätigte auch die Aussagen seines Teamkollegen Miller, der direkt vor Binder den Zielstrich überfuhr. «Wir haben den Vorderreifen überhitzt. Das Gefühl war sehr vergleichbar mit Kaugummi.»

Dazu kamen dann noch die Spezial-Bedingungen auf nasser Piste. Binder: «Es war außergewöhnlich, speziell Kurve 8 war jedes Mal ein aufregendes Erlebnis. Das war bereits im Warm-up. Die Ecke war definitiv rutschiger als andere Stellen.»

Der offizielle Sturzbericht des Thailand-GP gibt Binder recht. Fünf der Acht Abflüge im GP ereigneten sich eben in Kurve 8.

Brad Binder, der sich selbst nicht als außergewöhnlich guten Regenfahrer bezeichnet, sah einen wichtigen Grund für das gute Abschneiden in der Arbeit seiner Mannschaft. Binder lobte das Team: «Es war sehr beeindruckend, was meine Truppe mit dem Bike angestellt hat. Im Warm-up war mein Gefühl nicht gut – und sie haben an allen Dingen so gearbeitet, das ich viel besser zurecht gekommen bin. Speziell die Abstimmung der Motorbremse war perfekt, sie haben einen Verdienst daran, dass die KTM-Bikes heute so gut dabei waren.»

Spannend: Dank des starken Rennens von Pedro Acosta mit Rang 3 schmolz der WM-Vorsprung von Binder auf den Rookie auf nur noch sechs Punkte zusammen. Binder kommentierte die Lage mit einem Grinsen und einem Schnaufen: «Es ist ganz einfach: Platz 5 ist besser als 6. Und ich werde unbedingt versuchen, die WM in den Top-5 zu beenden.»

Ergebnisse MotoGP Buriram, Rennen (27. Oktober):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 26 Runden in 43:38,108 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +2,905 sec
3. Pedro Acosta (E), GASGAS, +3,800
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,636
5. Jack Miller (AUS), KTM, +5,532
6. Brad Binder (ZA), KTM, +5,898
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,498
8. Johann Zarco (F), Honda, +17,672
9. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +18,588
10. Alex Márquez (E), Ducati, +21,163
11. Marc Márquez (E), Ducati, +22,251
12. Luca Marini (I), Honda, +22,859
13. Taka Nakagami (J), Honda, +24,531
14. Enea Bastianini (I), Ducati, +27,090
15. Joan Mir (E), Honda, +30,870
16. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 50,021
– Augusto Fernandez (E), GASGAS, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 4 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 10 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 19 Runden zurück
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 20 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 23 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Buriram, Sprint (26. Oktober):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 13 Runden in 19:13,131 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,357 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,372
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,402
5. Alex Márquez (E), Ducati, +10,140
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +11,087
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +11,538
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,680
9. Brad Binder (ZA), KTM, +13,692
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,483
11. Jack Miller (AUS), KTM, +18,397
12. Johann Zarco (F), Honda, +18,544
13. Joan Mir (E), Honda, +19,265
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,688
15. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,988
16. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +21,298
17. Alex Rins (E), Yamaha, +21,413
18. Taka Nakagami (J), Honda, +23,400
19. Luca Marini (I), Honda, +23,979
20. Maverick Viñales (E), Aprilia, +29,474
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +39,389
– Pedro Acosta (E), GASGAS, 3 Runden zurück

WM-Stand nach 36 von 40 Rennen:

1. Martin, 453 Punkte. 2. Bagnaia 436. 3. Marc Márquez 355. 4. Bastianini 345. 5. Binder 203. 6. Acosta 197. 7. Viñales 180. 8. Di Giannantonio 165. 9. Morbidelli 155. 10. Aleix Espargaro 143. 11. Bezzecchi 137. 12. Alex Márquez 136. 13. Quartararo 93. 14. Miller 82. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 48. 18. Nakagami 31. 19. Rins 23. 20. Mir 21. 21. A. Fernández 21. 22 Marini 14. 23. Pol Espargaro 12.24. Pedrosa 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 648 Punkte. 2. KTM 302. 3. Aprilia 276. 4. Yamaha 104. 5. Honda 68.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 781 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 608. 3. Gresini Racing 491. 4. Aprilia Racing 323. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 302. 6. Red Bull KTM Factory Racing 285. 7. Red Bull GASGAS Tech3 218. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 116. 10. LCR Honda 79. 11. Repsol Honda Team 35.

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