Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Profiteur Martin (2.) bedankt sich bei Marc Marquez

Von Thomas Kuttruf
Gut verteidigt: Jorge Martin landete beim Thailand-GP auf Position 2

Gut verteidigt: Jorge Martin landete beim Thailand-GP auf Position 2

Mit zwei zweiten Plätzen in Buriram zog sich WM-Spitzenreiter Jorge Martin sportlich gut aus der Affäre. Trotz etlicher Fast-Stürze rettete er die Pramac-Ducati ins Ziel – nicht ohne sich bei Marc Marquez zu bedanken.

Trotz einem bereits nassen Warm-up hatten alle Piloten gehofft, dass der Thailand-GP auf trockenem Asphalt ausgetragen werden kann. Doch es blieb konstant nass und damit wurde der drittletzte GP zu einem noch größeren Risikospiel.

Zunächst schien es, als ob Jorge Martin keinerlei Bedenken hatte. Der Pramac-Pilot schoss in Führung und begann sofort selbstbewusst, einen Vorsprung aufzubauen. Doch nach einem Verbremser in Kurve 3 musste Martin sowohl die #1 als auch den unberechenbaren Marc Marquez passieren lassen.

Der WM-Spitzenreiter bestätigte, dass es keine Spazierfahrt war: «Ich hatte nicht nur eine spannende Situation, ich denke, es waren 15 heikle Momente. Aber ich habe alles gegeben, um nicht zu stürzen und die Konzentration zu behalten. Es hat funktioniert – denn die Mission war maximal eine Position auf Pecco zu verlieren und das haben wir erreicht.»

Den Abflug des Gresini-Piloten in Kurve 8 erlebte Jorge Martin direkt am Hinterrad des Landsmanns. Für den «Marthainator» ein Glücksfall: «Mir tut es leid für Marc, aber ich sage dennoch Danke, denn mir hat es geholfen mit Blick auf die WM. Es waren vier weitere Punkte für mich und ich konnte auch lernen – denn ich habe gesehen wie man an dieser Stelle nicht fahren sollte. Als sein Vorderrad wegging, da war ich sofort gewarnt und als mein Rutscher kam, konnte ich es abfangen. Ich denke, hätte es mir Marc nicht gezeigt, wäre ich sicher gestürzt.»

Als sich der die #89 mit dem zweiten Platz arrangiert hatte, erkannte der Pilot: «Ich bin mit dem sehr guten Gefühl des Warm-ups gestartet und dachte, ich wäre schneller als Pecco – dem war aber nicht so. Heute war Pecco stärker. Und dann ging es darum, die zweite Position zu sichern. Da war schwer genug, denn ich habe mitbekommen, dass Jack aufholt, ich musste das Tempo immer hoch halten, um nicht weitere Plätze zu verlieren.»

Im Ziel war der Abstand zum Mittelfeld dann auch alles anders großzügig. Auf Brad Binder, der als Sechster ins Ziel kam, betrug der Vorsprung von Martin weniger als drei Sekunden.

Das Fazit des souveränen Pramac-Piloten: «Ich bin super happy, wie es gelaufen. Mit den zwei zweiten Plätzen in Thailand und dem letzten Auftritt in Australien waren wir konstant gut und haben nur in drei Rennen nur vier Punkte verloren. Der Vorteil ist weiter bei uns.»

Doch zurück zum Ausgangspunkt – noch glücklicher wäre der Tabellenführer bei vollem Grip gewesen: «Ganz ehrlich, ich habe mir in den letzten Runden gewünscht, es wäre trocken, denn ich weiß, ich hatte gestern eine viel bessere Pace und es hätte es mir viel leichter gemacht.».

Bereits am nächsten Wochenende kommt es in Sepang zur Neuauflage des Duells um die MotoGP-Krone. Bei der Abreise nach Kuala Lumpur liegt der Vorsprung des Spaniers bei 17 Punkten.

Ergebnisse MotoGP Buriram, Rennen (27. Oktober):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 26 Runden in 43:38,108 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +2,905 sec
3. Pedro Acosta (E), GASGAS, +3,800
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,636
5. Jack Miller (AUS), KTM, +5,532
6. Brad Binder (ZA), KTM, +5,898
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,498
8. Johann Zarco (F), Honda, +17,672
9. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +18,588
10. Alex Márquez (E), Ducati, +21,163
11. Marc Márquez (E), Ducati, +22,251
12. Luca Marini (I), Honda, +22,859
13. Taka Nakagami (J), Honda, +24,531
14. Enea Bastianini (I), Ducati, +27,090
15. Joan Mir (E), Honda, +30,870
16. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 50,021
– Augusto Fernandez (E), GASGAS, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 4 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 10 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 19 Runden zurück
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 20 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 23 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Buriram, Sprint (26. Oktober):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 13 Runden in 19:13,131 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,357 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,372
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,402
5. Alex Márquez (E), Ducati, +10,140
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +11,087
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +11,538
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,680
9. Brad Binder (ZA), KTM, +13,692
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,483
11. Jack Miller (AUS), KTM, +18,397
12. Johann Zarco (F), Honda, +18,544
13. Joan Mir (E), Honda, +19,265
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,688
15. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,988
16. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +21,298
17. Alex Rins (E), Yamaha, +21,413
18. Taka Nakagami (J), Honda, +23,400
19. Luca Marini (I), Honda, +23,979
20. Maverick Viñales (E), Aprilia, +29,474
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +39,389
– Pedro Acosta (E), GASGAS, 3 Runden zurück

WM-Stand nach 36 von 40 Rennen:

1. Martin, 453 Punkte. 2. Bagnaia 436. 3. Marc Márquez 355. 4. Bastianini 345. 5. Binder 203. 6. Acosta 197. 7. Viñales 180. 8. Di Giannantonio 165. 9. Morbidelli 155. 10. Aleix Espargaro 143. 11. Bezzecchi 137. 12. Alex Márquez 136. 13. Quartararo 93. 14. Miller 82. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 48. 18. Nakagami 31. 19. Rins 23. 20. Mir 21. 21. A. Fernández 21. 22 Marini 14. 23. Pol Espargaro 12.24. Pedrosa 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 648 Punkte. 2. KTM 302. 3. Aprilia 276. 4. Yamaha 104. 5. Honda 68.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 781 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 608. 3. Gresini Racing 491. 4. Aprilia Racing 323. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 302. 6. Red Bull KTM Factory Racing 285. 7. Red Bull GASGAS Tech3 218. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 116. 10. LCR Honda 79. 11. Repsol Honda Team 35.

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