MotoGP: Für Marc Marquez endet eine Ära

Harley-Präsident Zeitz bestätigt MotoGP-Kooperation

Von Thomas Kuttruf
Auch am Montag brüllen die Motoren auf dem Circuit de Catalunya. Harley-Davidson testet die Rennbikes der «King of Baggers» Serie in Europa und hofft laut CEO Jochen Zeitz auf den Ausbau der Kooperation.

Um der Ernsthaftigkeit der Zusammenarbeit zwischen dem amerikanischen Motorrad-Giganten Harley-Davidson und der Marke MotoGP Ausdruck zu verleihen, wurde vor dem Test der King of the Baggers eine Pressekonferenz abgehalten.

In Anwesenheit von Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta und dessen Sohn Carlos (Sportlicher Direktor des MotoGP-Vermarkters) bestätigte Harley-Davidson-Präsident Jochen Zeitz die sportlichen Ambitionen des Traditionsherstellers aus Milwaukee.

Der Deutsche, der bereits seit vier Jahren an der Spitze von Harley-Davidson steht, sagte im Fahrerlager von Barcelona: «Hier in Catalunya treffen zwei global agierende Marken aufeinander und unser Ziel ist es, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen, einen gemeinsamen Wert zu schaffen. Etwas, von dem alle profitieren, besonders auch die Motorrad-Fans auf der ganzen Welt. Auch die Verbindung zu Liberty Media könnte hier weitere Energie freisetzen.»

Zeitz weiter: «Wir hatten bereits die Chance, im Programm der MotoGP in den USA unsere King of the Baggers antreten zu lassen. Wir glauben an diese Serie. Sie ist innovativ, wir haben sie entscheidend mitgeprägt – und wir würden diese Serie auch gerne international sehen.»

Die im Rahmen der amerikanischen Meisterschaft von Veranstalter Moto America  – unter der Regie von GP-Legende Wayne Rainey – stattfindende Rennserie ist kein Markenpokal. Auch Kontrahent Indian ist hier mit einem Werksteam und weiteren hochgerüsteten Rennern aktiv. Wichtigster Bestandteil des Reglements – Koffer. 

Darüber hinaus herrschen enorme Freiheiten. Die rund 240 Kilogramm schweren Maschinen leisten bei über zwei Liter Hubraum gute 200 PS. Mit Prototypen-Chassis, edelsten Fahrwerksteilen und Slicks erreichen die Bagger erstaunliche Rundenzeiten. Beim letzten Einladungsrennen im Rahmen des US-GP in Austin umrundeten die Harley-Werksfahrer Kyle Wyman und James Rispoli, die auch in Barcelona testen, den Kurs rund fünf Sekunden langsamer als die Moto2-Elite. In Catalunya erreichen die spektakulären Riesen-Twin eine Höchstgeschwindigkeit von rund 295 km/h.

Für die MotoGP ergriff CEO Carmelo Ezpeleta das Wort: «Wir sind stolz, nach einem so außergewöhnlichen GP-Wochenende, das ganz im Zeichen unserer Unterstützung für Valencia stand, ein weiteres bedeutendes Ereignis zu erleben. Harley-Davidson ist eine allseits bekannte und begeisternde Marke. Allerdings wird nicht jeder die große Historie des Herstellers auch im Rennsport im Kopf haben – ich darf an die WM-Erfolge von Harley mit Aermacchi in der 250er-Klasse in den 1970er-Jahren erinnern. Richtig ist auch, dass wir die Community von Harley-Davidson bislang nicht als Zielgruppe betrachtet haben. Aber das werden wir ändern. Harley spielt in den USA eine außergewöhnliche Rolle und auch deshalb wollen wir eine langfristige Zusammenarbeit auf den Weg bringen.»

Auch wenn bislang keine konkret formulierten Inhalte der Zusammenarbeit wie eine definierte Rennserie im Umfeld der MotoGP verabschiedet sind, muss die Verbindung auch vor dem Hintergrund der Übernahme des MotoGP-Vermarkters durch den amerikanischen Konzern Liberty Media gesehen werden. Sobald die Übernahme angeschlossen ist, wird der wichtige US-Markt noch stärker in den Fokus der Aktivitäten geraten.

Neben den US-Werksfahrern Wyman und Rispoli, testen auch die ehemaligen GP-Größen und Rennsieger Simon Crafar, Randy Mamola, John Hopkins und Marco Melandri die außergewöhnlichen Rennmotorräder aus Milwaukee.

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