Yamaha-Debüt von Oliveira: «Weiß, wo die Räder sind»
Miguel Oliveira erstmals auf der Yamaha
Bei einem Sturz im ersten freien Training in Indonesien zog sich Miguel Oliveira eine Fraktur im rechten Handgelenk zu. Am 30. September wurde er in Lissabon operiert, neben den Rennen auf Lombok verpasste er auch jene in Motegi, Phillip Island, Buriram und Sepang. Erst Mitte November kehrte der Portugiese in Barcelona zurück. Dort erlebte er nicht nur das Saisonfinale, sondern auch sein letztes Wochenende mit dem Team Trackhouse Aprilia.
Am Dienstag pilotierte der 29-Jährige auf dem Circuit de Catalunya erstmals eine Yamaha M1 für seine neue Mannschaft Pramac Racing. «Sie ist etwas ganz anderes, als ich gewohnt war», unterstrich Oliveira, der den Tag mit 1,335 sec Rückstand auf den Besten Alex Marquez (Gresini Ducati) als 17. beendete. «Vor allem auf der Bremse ist dieses Motorrad extrem unterschiedlich, gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass es sehr benutzerfreundlich ist. Das Bike ist leicht zu fahren, es vermittelt gute Rückmeldungen und du weißt immer, wo die Räder gerade sind. Es war ein guter Tag für Abstimmungsarbeit, Yamaha hat uns viele Ingenieure zum Helfen in die Box geschickt, damit der Umstieg so reibungslos wie möglich läuft.»
«Das komfortabelste Motorrad ist nie das Schnellste», ist dem fünffachen MotoGP-Sieger bewusst. «Wir zielen deshalb nicht darauf ab, dass das Bike besonders benutzerfreundlich ist – es muss nur schnell sein. Vor allem auf der Bremse müssen wir besser werden und brauchen mehr Stabilität.»
Oliveira ist beeindruckt vom Einsatz von Yamaha, nach zwei Jahren Pause leistet sich die Firma wieder die Unterstützung eines Satelliten-Teams: «Zum ersten Mal in der Geschichte werden wir erleben, dass alle identisches Material bekommen. Wenn du gegenüber deinen Mitbewerbern aufholen willst, ist das der einzige gangbare Weg. Ich bin bereit, für Yamaha Runden zu drehen und Teile zu testen. Ich weiß, was mich erwartet – es ist mir ein Vergnügen.»
Zum ersten Mal für einen japanischen Hersteller bei der Arbeit, konnte Miguel einige Unterschiede gegenüber den europäischen Marken ausmachen. «Man muss die Dinge sehr direkt sagen», fiel ihm auf. «Sie fragen genau nach, ob das, was du gesagt hast, auch das ist, was du meinst. Das ist gut. Neben den Daten haben sie nur die Fahrerkommentare. Wenn die falsch sind, dann gibt es ein heilloses Durcheinander.»
Bei KTM und Aprilia war Oliveira mit einem V4-Motor unterwegs, bei Yamaha hat er – bis zur angekündigten Umstellung – einen Reihenvierzylinder. «Er hat gute Seiten – und einige Bereiche, die verbessert werden müssen», urteilte er.
Ergebnisse MotoGP-Test Barcelona (19. November):
1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:38,803 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,396 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,595
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,651
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,668
6. Brad Binder (ZA), KTM, +0,705
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,762
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,765
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,768
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,813
11. Jorge Martín (E), Aprilia, +1,056
12. Maverick Viñales (E), KTM, +1,084
13. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,192
14. Aleix Espargaró (E), Honda, +1,204
15. Joan Mir (E), Honda, +1,267
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,279
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,335
18. Luca Marini (I), Honda, +1,429
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,683
20. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,761
21. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,143
22. Jack Miller (AUS), Yamaha, +2,222
23. Somkiat Chantra (TH), Honda, +2,492
24. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +8,793