KTM bekräftigt MotoGP-Teilnahme 2025

Plan B: Manager der KTM-MotoGP-Piloten in Sorge

Kolumne von Thomas Kuttruf
Pedro Acosta: Wie Binder, Vinales und Bastianini bei KTM bestätigt

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Während KTM unbeirrt am MotoGP-Einsatz festhält und ab 11. Dezember in Bestbesetzung in Jerez testet, brodelt speziell im Süden Europas die Gerüchteküche. Spekulationen zwischen Fiktion und Wirklichkeit.

Längst gibt es nichts mehr schönzureden: Dass Europas größter Motorradhersteller in einer tiefen und existenziellen Krise steckt, ist kein Gerücht, sondern nüchterne Realität. Das Management in Österreich ist statt in vorweihnachtlichen Freuden in einem Prozess der Runderneuerung. Ein schmerzhafter Weg, der in allen Verästelungen des zum Konzern gewachsenen Unternehmens aus dem Innviertel zu spüren ist.

Das Bewusstsein ist auch im Bereich des Motorsports angekommen. An der Basis der Rennaktivitäten soll aber trotz aller harten Einschnitte nicht gerüttelt werden. Denn, so ist man sich auf allen Führungsebenen einig, ohne Rennsport kein KTM. Es gilt, das Image des leistungsorientierten Wettbewerbers aufrecht zu halten und damit den berühmten Markenkern zu verteidigen.

Mit dem klaren Bekenntnis zum Werksrennsport, und allem voran der MotoGP, gilt das Projekt als gesichert. Hubert Trunkenpolz, Spitzenmanager der Pierer-Gruppe, bestätigte im Exklusiv-Interview gegenüber SPEEDWEEK.com: «Die Marke KTM ist ohne Motorsport nicht vorstellbar. Wir werden auch nächstes und übernächstes Jahr MotoGP fahren. Wir haben einen Vertrag mit der Dorna, den wir erfüllen, und das wird ausschließlich mit der Marke KTM passieren.»

Doch immer dann, wenn die Lage nicht klar einzuschätzen ist, werden Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Das betrifft auch das Netzwerk rund um die Piloten der KTM-Werksmannschaft. Vorne in Sachen Risiko-Management liegt Südeuropa. So wird in Italien derzeit darüber diskutiert, dass in einem Austausch zwischen Pedro Acostas Manager Albert Valera und Ducati Corse über einen Rettungsplan für den hoch gehandelten Spanier gesprochen wurde.

Da KTM aber nicht nur einen, sondern vier MotoGP-Werksfahrer auf der Lohnliste hat, wird in Spanien und Italien auch über mögliche Ausweichszenarien für Enea Bastianini, Maverick Vinales und Brad Binder spekuliert. Wohin mit den «Fantastischen Vier der MotoGP» im Falle eines Kollapses in Österreich – so das Gedankenspiel und die Arbeitsplattform für das Management der Piloten. Denn die werden dafür bezahlt, ihren Athleten einen sicheren und lukrativen Arbeitsplatz zu sichern.

Während im Hintergrund die bestehenden Verbindungen zum Ausloten möglicher Auffangszenarien genutzt werden, bezieht das offizielle MotoGP-Testteam der Österreicher die Boxen in Jerez. Sicher ist, ab 11. Dezember findet im südlichsten Zipfel Spaniens ein großer Test über drei Tage mit den beiden offiziellen Testpiloten Dani Pedrosa und Pol Espargaro statt.

Für die Entwicklung der RC16 hat der letzte Test des Jahres in Andalusien hohen Stellenwert. Dort gilt es, die finale Marschrichtung für 2025 abzustecken – die dann beim großen ersten Test in Malaysia Anfang Februar bestätigt werden müssen. Denn alles, was an Fehlern im Technikkonzept nach der Test-Schlacht in Sepang nicht ausgemerzt ist, wird mangels Zeit mit durch die Rennsaison 2025 genommen.

Es bestehen keine Zweifel, dass KTM wie geplant mit vier Werks-RC16 die Saison 2025 bestreiten wird. Auch deshalb nicht, weil die Rennabteilung schon das ganze Jahr an der Effizienzmaximierung und Kostenreduktion arbeitet und mit dem Ausstieg von Husqvarna bereits ein Tribut entrichtet wurde.

Zu einem Zeitpunkt, in dem alle Verträge für die kommende Saison (und 2026) geschlossen sind, ist es wenig zielführend, gebundene Sportler mit anderen Herstellern oder Teams in Verbindung zu bringen. Welche MotoGP-Struktur käme im Dezember 2024 auf die Idee, die eigenen Pläne zu revidieren, um Acosta, Bastianini, Vinales oder Binder einzuwechseln?

Wie wäre es stattdessen mit einem Blick über den Zaun, um sich von der Lebendigkeit der KTM RC16 zu überzeugen, bevor die nächsten Was-wäre-wenn-Verhandlungen angeleiert werden?

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