Di Giannantonio als «Tavullia 46er» aufs Podium?
VR46-Ducati-Pilot Fabio Di Giannantonio hatte in Argentinien ein starkes Wochenende. Mit zwei fünften Plätzen war er nicht nur schnell, sondern auch konstant. In der Gesamtwertung liegt er derzeit mit 22 Punkten auf Rang 6. Beim Red Bull Grand Prix of the Americas in Austin möchte er seine gute Form bestätigen oder sogar einen weiteren Schritt machen. Daran hindern könnte ihn seine verletzte Schulter, die ihm nach wie vor etwas Sorgen bereitet – beim MotoGP-Test in Malaysia Anfang Februar hatte er sich bei einem Sturz das linke Schlüsselbein gebrochen.
Der Circuit of the Americas gilt mit seiner Länge und dem speziellen Layout als eine der körperlich anstrengendsten Strecken im Kalender. Wie bereit fühlt sich Di Giannantonio für diese Herausforderung? «Ich fühle mich besser – ich hatte eine gute und intensive Trainingswoche. Es ist wichtig, hier in einer besseren Verfassung anzutreten. Äusserlich bin ich jetzt auch wieder etwas athletischer – mit mehr Muskeln», schmunzelte «Diggia». «Wir wissen natürlich, dass diese Strecke körperlich sehr herausfordernd ist. Für mich und auch alle anderen wird es hart werden. Ich möchte das positive Momentum von Argentinien mitnehmen, generell fühle ich mich besser – ich bin bei 90 Prozent.»
In Termas de Rio Hondo zeigte Di Giannantonio besonders im Grand Prix eine starke Leistung. Ist dies das Level, auf dem er in diesem Jahr fahren kann? «Ich hoffe, es ist etwas besser als das, was ich in Argentinien gezeigt habe», betonte er. «Unser Potenzial war dort etwas größer, aber einige Fahrer waren besser was die Rennstrategie und die Manöver anbelangte. Ich denke, dass unser Level in diesem Jahr recht hoch ist und wir um Top-Ergebnisse kämpfen können. Austin ist ein guter Startpunkt dafür – das Ziel ist es, um einen Podestplatz zu kämpfen. Ich möchte auf dem letzten Rennen aufbauen, und ich hoffe, dass wir an diesem Wochenende den besten Fabio sehen werden.»
Als Ducati-Fahrer hat der Römer auch Einblick in die Daten von Marc Marquez, der momentan alles in Grund und Boden fährt. Konnte Di Giannantonio sehen, was der achtfache Weltmeister in diesem Jahr anders macht? «Schwer zu sagen, denn ich konzentrierte mich nicht allzu sehr darauf, welche Verbesserungen er erzielt hatte», grübelte der 26-Jährige. «Ich vergleiche mich mehr direkt mit ihm auf einer täglichen Basis. Aber jeder Fahrer hat seine Stärken und Schwächen. Mit diesem Bike kann er seine Stärken noch mehr ausspielen, aber er hat trotzdem immer noch Schwächen. Wir selbst müssen an unseren Schwächen arbeiten und die guten Punkte noch mehr verbessern.»
Für den Austin-GP hat sich das VR46-Racing-Team etwas Besonderes einfallen lassen: Fabio Di Giannantonio und Franco Morbidelli werden beim Grand Prix am Sonntag in speziellen Farben antreten. Die Ducati der beiden tragen eine «Stars and Stripes»-Lackierung, auch die Lederkombis sind in diesem Look gehalten. Zudem sind die Bikes mit Stickern mit der Aufschrift «Tavullia 46ers» versehen – als Anspielung auf die National Football League (NFL).
«An diesem Wochenende werden Fabio Di Giannantonio und Franco Morbidelli als Hommage an die amerikanische Kultur neue Farben tragen. Es sind Elemente der amerikanischen Flagge und des American Footballs, einer der ikonischen Sportarten der Vereinigten Staaten, darin enthalten. Das Ziel ist es, die amerikanischen Fans zu überraschen», hieß es in einem offiziellen Statement des VR46-Teams, das die Farben für den Austin-GP am Donnerstagabend offiziell vorgestellt hat. Ein Top-Ergebnis der beiden italienischen Fahrer wäre hingegen keine Überraschung.