MotoGP: Marc Marquez über seinen Crash

FP2-Crash-Festival in Jerez: Marc Marquez vor Vinales

Von Thomas Kuttruf
Bei Traumwetter wurde auch das zweite freie Training von einem Ducati-Vertreter angeführt. Marc Marquez behielt die Oberhand in einem FP2-Sturzfestival. Bagnaia, Rins, Morbidelli und Acosta gingen zum Teil hart zu Boden.

Im Gegensatz zum einstündigen Zeittraining stand den Piloten der Königsklasse im FP2 am Samstagmorgen nur die Hälfte der Zeit zur Verfügung. Da etliche Piloten – darunter auch WM-Spitzenreiter Marc Marquez – am Freitag noch mit Problemen zu kämpfen hatten, war die letzte Session vor den Qualifyings alles andere als eine lockere Aufwärmübung. Zugute kam den 23 Piloten eine nun bestens eingefahrene Piste und nahezu ideale Wetterbedingungen mit knapp 20 Grad Lufttemperatur und blauem Himmel.

Große Teile des 4,42 km langen Traditionskurses außerhalb von Jerez de la Frontera waren bereits von Fans bevölkert, als die Athleten die Boxengasse verließen. Ovationen gab es von Schlachtenbummlern besonders für Alex Marquez. Der Pilot der Gresini-Mannschaft hatte sich zum Helden des Freitags gefahren. Eine Bestzeit in beiden Sitzungen und das nach einem 170-km/h-Crash in Kurve 5 – «AM73» lieferte den meisten Gesprächsstoff. Bruder Marc, der vor allem im freien Training auch mit der Technik seiner Bikes haderte, stand als Vierter zunächst im Schatten des jüngeren Marquez.

Den größten Aufholbedarf hatte das Aprilia-Team aus Noale. Kein Pilot der RS-GP konnte das Bike ins Q2 befördern, Marco Bezzecchi schaffte es als eiligster Aprilia-Vertreter lediglich auf Platz 12.

Kaum war die Meute auf den Kurs gegangen, wurden die gelben Flaggen gezückt. VR46-Pilot Morbidelli zertrümmerte seine GP24 in Kurve 4. Wie bereits im Zeittraining musste die Session nach nur drei Minuten unterbrochen werden, um die Streckenbegrenzung wieder in einen sicheren Zustand zu versetzen. Nach fünfminütiger Unterbrechung ging es weiter – mit Morbidelli, der nun auf seinem Ersatzmotorrad ausrücken musste.

In den verbleibenden gut 20 Minuten zeigten sich einmal mehr die Ducati-Asse als Taktgeber. Mit einer 1:37,1 hatte sich Vizeweltmeister Pecco Bagnaia an die Spitze gesetzt. Gemischte Stimmung im Folgenden bei Yamaha. Während Fabio Quartararo auf Platz 2 brauste, rutschte Teamkollege Alex Rins in der Pedrosa-Kurve in den Kies.

Gut in die Session kamen auch die Bikes aus Österreich mit Acosta und Vinales, die sich zunächst in den Top 5 aufhielten.  Zur Halbzeit dann die Doppelführung der Werksmannschaft aus Bologna: Marc Marquez war nochmals 0,095 sec schneller als Bagnaia.

Hektisch wurde es 13 Minuten vor Ende des FP2 in der KTM-Box. Pedro Acosta hatte sich in der Zielkurve unsanft vor der RC16 getrennt, blieb aber unversehrt. Nach kurzem Check konnte auch Acosta nochmals mit seinem zweiten Motorrad auf den Kurs gehen.

Bei Yamaha große Zufriedenheit: Fabio Quartararo hatte die Führung übernommen und dabei als erster Pilot die Marke von 1:37 min unterschritten. Dass Quartararo kein Ausnahmefall war, bestätigte Jack Miller, der die Pramac-Yamaha in der Schlussphase nach vorne brachte. Am Ende wurde es Platz 5 für den Australier.

Derweil ging die große Stürzerei weiter. Nun war es Pecco Bagnaia, der in Sektor 3 abgeflogen war. Als Nächster erwischte – zum zweiten Mal – Yamaha-Pilot Alex Rins.

Um keine Zweifel an seiner Rolle aufkommen zu lassen, war es in den letzten Minuten wieder Marc Marquez, der Reserven hatte. Die Nummer 93 überredete seine GP25-Ducati zu einer 1:36,677 min – genug für Platz 2. Dahinter schaffte es mit einem guten Finale KTM-Tech3-Ass Maverick Vinales. Fabio Quartararo behielt Platz 3 nach einer außergewöhnlich materialmordenden Session, die glücklicherweise keine ersten Verletzungen mit sich brachte.

Bester Honda-Pilot im FP2: Werksfahrer Luca Marini auf Position 10. Einen offensichtlich größeren Schritt nach vorne schien Aprilia vollbracht zu haben. Werksfahrer Marco Bezzecchi büßte als Achter zur Mitte der Session nur noch 0,6 sec auf die Spitze ein.

Bemerkenswert die extrem geringen Zeitabstände: 18 Piloten drängten sich innerhalb einer Sekunde.

Ergebnisse MotoGP Jerez, FP2 (26. April):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 1:36,677 min
2. Maverick Viñales (E), KTM, +0,210 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,306
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,420
5. Jack Miller (AUS), Yamaha, +,543
6. Alex Márquez (E), Ducati,+0,582
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,606
8. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,619
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,626
10. Luca Marini (I), Honda, +0,644
11. Brad Binder (ZA), KTM, +0,663
12. Pedro Acosta (E), KTM,+0,759
13. Joan Mir (E), Honda, +0,796
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,809
15. Aleix Espargaro (E), Honda, +0,838
16. Johann Zarco (F), Honda, +0,915
17. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,206
18. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,099
19. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,123
20. Enea Bastianini (I), KTM, +1,383
21. Alex Rins (E), Yamaha, +2,022
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,172
23. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,610

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