Wahl in Silverstone: Cecchinello neuer IRTA-Präsident

Lucio Cecchinello: Der Italiener wurde zum Präsidenten der Teamvereinigung IRTA gewählt
Zwei Jahrzehnte hatte Hervé Poncharal den Vorsitz der International Road Racing Teams Association (IRTA) inne. Der Franzose, der 1990 mit seinem eigenen Team ins GP Fahrerlager eingezogen war, hatte sich 2005 der Präsidentschaft der 1986 gegründeten Interessensvertretung angenommen und war seitdem niemals in Frage gestellt worden. Gemeinsam mit den Motorradherstellern (MSMA) und MotoGP-Rechteinhaber Dorna Sports wurden über die Jahrzehnte die heute gültigen Standards der Motorrad-Weltmeisterschaft etabliert.
Wie bereits in der vergangenen Woche auf SPEEDWEEK.com berichtet, hatte Poncharal beschlossen, sich nicht erneut als Kandidat des obersten IRTA-Repräsentanten aufstellen zu lassen. Der Tech3-Besitzer: «Während des Argentinien-GP gab es in Vorbereitung auf unsere Generalversammlung im Mai in Silverstone, bei der es auch um die Wahl des Präsidenten gehen wird, einen Austausch. Von Seiten der Hersteller wurde die Frage aufgebracht, ob nicht einmal ein anderes Gesicht die Rolle des IRTA-Präsidenten übernehmen sollte. Das war der richtige Moment für mich. Ich habe die Mitglieder um Vorschläge gebeten – und meine Posten angeboten.»
Nachdem im weiteren Verlauf kein Vorstoß von Seiten der Mitglieder gekommen war, brachte Hervé Poncharal selbst einen Nachfolger ins Spiel: Lucio Cecchinello. Mit einer ähnlichen Racing-Vita ausgestattet wie Teambesitzer Poncharal, erschien der umtriebige Italiener als idealer Kandidat für den Posten.
Diese Sicht teilte auch der Vorstand der Teamvereinigung. Am gestrigen Donnerstag wurde Lucio Cecchinello ohne weiteren Kandidaten zum neuen IRTA-Präsidenten gewählt. Am Tag nach der Wahl bestätigte der Teambesitzer gegenüber SPEEDWEEK.com: «Ich gebe zu, ich hatte zwar gedacht, dieses Amt könnte irgendwann auf mich zukommen, aber dass es so schnell passiert, damit hatte ich auch nicht gerechnet.»
Cecchinello weiter: «Hervé war es wichtig, dass jemand mit einer ähnlichen Vergangenheit diese Rolle übernimmt.» Ich bin seit 1996 im Fahrerlager mit LCR – seit 2003 habe ich keine Sitzung der Teamvereinigung verpasst. Seit Jahrzehnten bin ich hier verwurzelt und ich kann sagen: Die MotoGP hat mein gesamtes Leben bestimmt und geprägt – der Sport hat mir wahnsinnig viel gegeben und nun ist der Moment gekommen, an dem ich dem Sport etwas zurückgeben kann. Als mir Carmelo Ezpeleta (CEO Dorna Sports) zur Wahl gratuliert hat, war es ein stolzes Gefühl. Ich habe mich bedankt – und freue mich sehr auf die Aufgabe.»