MotoGP: Aprilia wartet auf Jorge Martin

Yamaha: Rins hatte das gleiche Problem wie Quartararo

Von Sebastian Fränzschky
Vor allem zu Rennbeginn kommt Alex Rins nicht in Schwung

Vor allem zu Rennbeginn kommt Alex Rins nicht in Schwung

Auch Alex Rins beklagte beim MotoGP-Rennen in Silverstone eine Fehlfunktion des Ride-Height-Device und staunte nach dem Grand Prix, warum seine Markenkollegen zu Rennbeginn so viel schneller sein konnten.

Alex Rins hatte sich beim MotoGP-Wochenende in Silverstone mehr erhofft – am Ende musste sich der Yamaha-Werkspilot mit Platz 13 zufriedengeben und einem Rückstand von 16,3 Sekunden auf Sieger Marco Bezzecchi (Aprilia). Damit stand der Spanier einmal mehr klar im Schatten seines Teamkollegen Fabio Quartararo, der das Rennen lange anführte, bis seine Yamaha streikte. Und das auf einer Strecke, auf der Rins bereits gewinnen konnte.

Der turbulente Rennverlauf machte Rins zu schaffen: «Es war chaotisch, ich verlor viele Positionen», bemerkte Rins mit Blick auf den ursprünglichen Rennstart. «Beim zweiten Start kam ich gut weg und hielt meine Position, beziehungsweise konnte etwas Boden gutmachen. Doch dann war es frustrierend, weil es mir sehr schwer fiel, den Hinterreifen auf Temperatur zu bringen. Das müssen wir verstehen.»

Besonders kritisch sieht Rins den schwachen Start ins Rennen, der sich laut ihm durch die Saison zieht. Während sich seine Markenkollegen – Fabio Quartararo und Jack Miller lagen zwischenzeitlich auf den Positionen 1 und 2 – richtig stark in Szene setzen konnten, kämpfte Rins im hinteren Teil des Feldes.

«Miller und Fabio haben das gleiche Material. Und sie sind zu Rennbeginn schneller als ich. Es war nicht das erste Rennen, in dem es so lief. In Le Mans war es auch so. Ab der Rennhälfte bis zum Rennende kann ich die gleichen Rundenzeiten fahren. Doch in den ersten Runden ist es unmöglich, den Hinterreifen auf Temperatur zu bringen», grübelte Rins.

Dazu kamen heikle Situationen auf der Strecke, wie ein Beinahe-Zusammenstoß mit Francesco Bagnaia: «Ich war in Kurve 9 zwei Mal kurz davor, einen Highsider zu haben. Ich verlor an dieser Stelle viele Positionen. Auch die Szene mit Pecco war super beängstigend. Als er stürzte, traf ich beinahe seinen Oberkörper. Dadurch verlor ich viele Positionen. Das war wirklich beängstigend.»

Auch die Technik ließ den Spanier im Stich. Wie Teamkollege Quartararo kämpfte Rins mit einem defekten Ride-Height-Device: «Ich hatte das gleiche Problem wie Fabio. Meine Vorrichtung ging in der letzten Runde kaputt. Von der Rennhalbzeit bis zum Ende musste ich sehr viel Druck auf die Front ausüben, um das Device zu entsperren. Ich hatte Glück, dass es in der letzten Runde passiert ist.»

«Natürlich ist es eine andere Geschichte als bei Fabio, der das Rennen mit fünf Sekunden Vorsprung anführte und es recht einfach gewonnen hätte. Bei mir ging es erst in der letzten Runde kaputt. Okay, ich verlor Positionen an Fernandez und Binder. Wir müssen diese Sache untersuchen», forderte Rins und ließ durchblicken. «Es ist nicht normal, dass die Devices bei beiden Motorrädern kaputt gingen. Es ist das erste Mal», so der Spanier.

Trotz aller Rückschläge will der 29-Jährige den Kopf nicht hängen lassen. Die Entwicklung bei Yamaha macht Mut: «Ich bin optimistisch, ja. Yamaha arbeitet sehr hart. Wir müssen aber verstehen, warum ich in den ersten Rennrunden so leide. Doch abgesehen davon ist es gut. Man sieht, dass die Rundenzeiten ähnlich sind. Wir haben uns im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Das motiviert mich.»

Technisch will das Yamaha-Werksteam weiterhin nachbessern: «Wir arbeiten noch an den Details. Ich muss die neue Frontverkleidung noch einmal testen. Ich hatte sie zur Verfügung, mochte sie in Misano aber nicht so sehr. Ich blieb bei der Standard-Verkleidung. Dann müssen wir schauen, ob wir beim Motor noch einen Schritt machen können. Und dann gibt es noch die neue Schwinge, die Fabio und ich bisher noch nicht so gut finden.»

Ergebnisse MotoGP Silverstone, Rennen (25. Mai):

1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 19* Runden in 38:16,037 min
2. Johann Zarco (F), Honda, +4,088 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +5,929
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,946
5. Alex Marquez (E), Ducati, +6,024
6. Pedro Acosta (E), KTM, +7,109
7. Jack Miller (AUS), Yamaha, +7,398
8. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +8,584
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +9,764
10. Joan Mir (E), Honda, +10,320
11. Maverick Vinales (E), KTM, +11,318
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +16,175
13. Alex Rins (E), Yamaha, +16,312
14. Brad Binder (ZA), KTM, +16,262***
15. Luca Marini (I), Honda, +23,729**
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +31,641
17. Enea Bastianini (I), KTM, +54,225**
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +56,488**
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +1:04,884 min**
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 7 Runden zurück
– Aleix Espargaro (E), Honda, 16 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 16 Runden zurück

*Renndistanz nach Neustart auf 19 Runden verkürzt
** 16 Sekunden Strafe wegen falschen Reifendrucks
*** 1 Platz Strafe wegen Überfahrens der Streckenbegrezung

Ergebnisse MotoGP Silverstone, Sprint (24. Mai):

1. Alex Marquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:53,657 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +3,511 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +5,072
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +5,668
5. Johann Zarco (F), Honda, +6,707
6. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +7,057
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +7,231
8. Pedro Acosta (E), KTM, +9,186
9. Jack Miller (AUS), Yamaha, +9,923
10. Luca Marini (I), Honda, +10,206
11. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,898
12. Joan Mir (E), Honda, +11,405
13. Maverick Viñales (E), KTM, +11,933
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +15,376
15. Enea Bastianini (I), KTM, +18,135
16. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,213
17. Aleix Espargaro (E), Honda, +20,468
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +20,968
19. Raúl Fernández (E), Aprilia, +24,729
20. Alex Rins (E), Yamaha, +26,919
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +32,532
– Brad Binder (ZA), KTM, neun Runden zurück

WM-Stand nach 14 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 196 Punkte. 2. A. Marquez 172. 3. Bagnaia 124. 4. Morbidelli 98. 5. Zarco 97. 6. Di Giannantonio 88. 7. Bezzecchi 69. 8. Quartararo 59. 9. Acosta 58. 10. Aldeguer 56. 11. Vinales 45. 12. Ogura 43. 13. Marini 38. 14. Binder 34. 15. Bastianini 31. 16. Miller 29. 17. Rins 26. 18. Fernandez 19. 19. Mir 18. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 3. 23. Oliveira 2. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 245 Punkte. 2. Honda 110. 3. Aprilia 93 4. KTM 88. 5. Yamaha 84.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 320 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 228. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 186. 4. LCR Honda 97. 5. Red Bull KTM Factory Racing 92. 6. Monster Energy Yamaha 85. 7. Aprilia Racing 77. 8. Red Bull KTM Tech3 Racing 76. 9. Trackhouse MotoGP Team 62. 10. Honda HRC Castrol Team 56. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 34.

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