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Luca Marini: MotoGP-Endstation – oder umsteigen?

Von Thomas Kuttruf
Seit 2024 in Hondas Diensten, erholt sich Luca Marini derzeit von seinem großen Crash bei Testfahrten in Japan. Für den Italiener geht es bei der Rückkehr an den MotoGP-Arbeitsplatz sofort um die weitere Karriereplanung.

Luca Marini, neben Fabio Di Giannantonio, Franco Morbidelli, Marco Bezzecchi, Pecco Bagnaia und Enea Bastianini nur einer von sechs Stammpiloten der MotoGP mit italienischem Pass, steckt in jeder Hinsicht in der Krise. Nach der mit dem Wechsel ins Honda-Lager beginnenden Ergebnisflaute erwischte es Marini gleich nach dem Silverstone-GP auch gesundheitlich. Den Crash in Suzuka während eines Tests auf der Langstrecken-Honda bezeichnete Marini selbst als heftigsten Abwurf der Laufbahn.

Der Sturz mitsamt Verletzungen kam zu einem schlechten Zeitpunkt. Luca Marini fährt bereits seit einiger Zeit um seine berufliche Zukunft. Der Zweijahresvertrag mit der Honda-Rennabteilung HRC läuft Ende 2025 aus. Da Teamkollege Joan Mir eine Vereinbarung bis Ende 2026 hat und der Italiener in der WM-Tabelle als 13. weit hinter Johann Zarco auf der Kunden-Honda liegt, stehen die Chancen auf eine Vertragsverlängerung nicht gut.

Soll die Karriere von Rossis Halbbruder im GP-Fahrerlager weitergehen, gilt es, eiligst Empfehlungsschreiben zu verschicken. Im Feld der MotoGP sind aber nur wenige der 22 Briefkästen aufgestellt. Ducati ist bestens besetzt. Verfügbar wäre eine Position in der alten Heimat VR46 – auch Franco Morbidellis Vertrag läuft aus. Doch Morbidelli hält WM-Platz 4 und hat damit aktuell die besseren Karten, trotz familiärer Beziehung.

Yamaha und KTM stehen nicht zur Wahl, alle Plätze sind hier bereits verplant. Bleibt Aprilia. Denn nach dem aktuellen Stand der Dinge wird die Beziehung zwischen Weltmeister Jorge Martin und Aprilia Racing Ende 2025 nach einem Fiasko-Jahr beendet sein. Kommt es zum finalen Split, braucht Aprilia einen Ersatz an der Seite von Marco Bezzecchi – der als VR46-Schützling einer der engsten Kumpels von Luca Marini ist.

Doch Freundschaften zählen weniger als Ergebnisse, und die sprechen mit Blick auf den Ist-Zustand nicht für den 27-Jährigen aus Urbino. Vorweisen kann Marini lediglich die kurze Hochphase während der Saison 2023 – einmal Dritter, einmal Zweiter, zweimal Pole-Position, so die kurze Erfolgsbilanz in der Königsklasse. Grand-Prix-Siege (6) gelangen dem seit 2016 als Stammpilot des GP-Fahrerlagers nur in der Moto2.

Als sicher gilt, dass Luca Marini weit mehr kann, als das, was WM-Rang 13 mit der Honda RC213V widerspiegelt. Doch ob das Leistungsvermögen ausreicht, um dem noch frischen Familienvater eine weitere Chance in der Topliga des Sports zu ermöglichen, ist fraglich.

Für Luca Marini gilt es nun, sich schnellstmöglich wieder so weit zu regenerieren, um seine MotoGP-Visitenkarte zu verteilen. Doch das Zeitfenster ist schmal, das Transferkarussell mit nur wenigen freien Sitzen hat bereits Fahrt aufgenommen.

Alternativen bietet noch das Fahrerlager der Superbike-WM. Hier in einer werksunterstützten Einheit unterzukommen, könnte die Karriere des Italieners auf ein anderes Gleis verlegen. Alvaro Bautista, der frisch erfahren hat, dass er 2026 nicht mehr als offizieller Ducati-Pilot zum Einsatz kommt, hat vorgemacht, wie man sich eine zweite, ebenfalls sehr erfolgreiche Karriere aufbauen kann.

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