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Marc Marquez musste den Plan ändern – Risiko zu groß

Von Ivo Schützbach
Marc Marquez ließ sich feiern

Marc Marquez ließ sich feiern

Als erster Ducati-Pilot in der Geschichte der MotoGP konnte Marc Marquez fünf Grand-Prix-Siege in Folge einfahren. Und das, obwohl das Rennen in Brünn nicht nach seinen Vorstellungen ablief.

Casey Stoner, Francesco Bagnaia und Jorge Martin: Sie wurden für Ducati MotoGP-Weltmeister und gewannen zahlreiche Rennen. Doch mehr als vier GP-Siege in Folge gelangen keinem von ihnen.

Marc Marquez eroberte im zwölften Sprint der Saison am Samstag seinen elften Sieg, aber diese Rennen gehen nicht in die GP-Statistik ein. Vor dem Grand Prix am Sonntag war klar: Gewinnt der Spanier erneut, schreibt er für den Hersteller aus Borgo Panigale Geschichte.

Das Kunststück gelang in eindrucksvoller Manier: Nach Aragon, Mugello, Assen und Sachsenring erklomm Marc zum fünften Mal in Folge die oberste Stufe des Podiums. Es war sein achter MotoGP-Sieg in dieser Saison, sein 70. insgesamt, den Vorsprung in der Weltmeisterschaft konnte er wegen der Nullrunde seines Bruders Alex auf komfortable 120 Punkte Vorsprung ausbauen.

«Ich befinde mich in einem der besten Momente meiner Karriere, mein Gefühl ist wie 2019 oder 2014», hielt der 32-Jährige fest. «Ich fahre sehr gut, bin ruhig und kann die Rennen verwalten. Diese Mentalität und den Fokus muss ich behalten, ich kann mich bei meinem Team nur bedanken. Wir dürfen nicht vergessen, dass das ein neues Team für mich ist. Gleichzeitig machte das die ersten Rennen in dieser Saison für mich interessanter. Wir hatten von Anfang an etwas Spielraum – als wir die perfekte Verbindung hatten, konnten wir uns stark verbessern.»

Aus der ersten Runde kam Marquez’ Ducati-Lenovo-Teamkollege Pecco Bagnaia als Führender, der von Startplatz 1 losgebraust war. Die nächsten sechsmal kreuzte Aprilia-Werksfahrer Marco Bezzecchi den Zielstrich als Erster. In der achten Runde nahm Marc das Zepter in die Hand und sah die schwarz-weiß-karierte Flagge nach 21 Runden 1,753 sec vor dem Zweiten Bezzecchi und 3,366 vor dem Dritten Pedro Acosta aus dem Team Red Bull KTM.

«Ich wollte das Rennen von Beginn anführen», verriet der achtfache Champion seine Taktik. «Während meines Kampfs mit Pecco hat mich Marco überholt und war anschließend schneller. Er bremste extrem spät und mir wurde klar, dass ich abwarten muss. Es wäre zu riskant gewesen, ihn zu überholen. Dann sah ich, dass sein Hinterreifen abbaut, ich überholte ihn, konnte einen guten Rhythmus finden und meinen Vorsprung ausbauen. Ich fühle mich supergut mit dem Team und dem Motorrad und weiß zu jedem Moment, was ich brauche – das hilft enorm, um tückische Wochenenden wie dieses zu managen.»

Ergebnisse MotoGP Brünn, Rennen (20. Juli):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 21 Runden in 40:04,628 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,753 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,366
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,879
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +10,045
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,039
7. Jorge Martin (E), Aprilia, +15,820
8. Brad Binder (ZA), KTM, +17,371
9. Pol Espargaró (E), KTM, +10,163
10. Jack Miller (AUS), Yamaha, +18,669
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +19,781*
12. Luca Marini (I), Honda, +20,778
13. Johann Zarco (F), Honda, +20,961
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +21,904
15. Alex Rins (E), Yamaha, +22,563
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +24,729
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +27,640
18. Augusto Fernández (E), Yamaha, +28,310
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 19 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 19 Runden zurück

*3 Sekunden Strafe, weil die Long-Lap-Strafe nicht korrekt absolviert wurde

Ergebnisse MotoGP Brünn, Sprint (19. Juli):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:05,883 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,798 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +1,324
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,409
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,292
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +3,358
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,648
8. Johann Zarco (F), Honda, +3,920
9. Pol Espargaró (E), KTM, +4,748
10. Brad Binder (ZA), KTM, +5,902
11. Jorge Martin (E), Aprilia, +6,000
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +6,379
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +7,081
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,612
15. Luca Marini (I), Honda, +8,681
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,992
17. Alex Márquez (E), Ducati, +9,404
18. Alex Rins (E), Yamaha, +9,871
19. Joan Mir (E), Honda, +11,487
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 5 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), Yamaha, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 24 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 381 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 213. 4. Bezzecchi 156. 5. Di Giannantonio 142. 6. Morbidelli 139. 7. Acosta 124. 8. Zarco 109. 9. Quartararo 102. 10. Aldeguer 97. 11. Vinales 69. 12. Binder 68. 13. R. Fernandez 66. 14. Miller 52. 15. Marini 52. 16. Ogura 51. 17. Bastianini 49. 18. Rins 42. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 430 Punkte. 2. Aprilia 187. 3. KTM 175. 4. Honda 147. 5. Yamaha 133.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team, 594 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 358. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 192. 5. Aprilia Racing 173. 6. Monster Energy Yamaha 144. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 126. 8. Trackhouse MotoGP Team 117. 9. LCR Honda 110. 10. Honda HRC Castrol Team 84. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.

 

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