Stefan Bradl zum Reifendruck: Das ist komplett Banane

ServusTV-Experte Stefan Bradl
Der MotoGP-Sprint von Brünn im frisch asphaltierten Automotodrom sorgte am Samstag für jede Menge Gesprächsstoff, vor allem wegen der Farce um den Reifendruck, der die Fahrer des Ducati-Lenovo-Werksteams plagte. Sowohl der spätere Sieger Marc Marquez als auch Teamkollege Francesco Bagnaia mussten sich hinter Gegner zurückfallen lassen, um mit dem Reifendruck wieder in das erlaubte Fenster zu kommen.
Der deutsche ServusTV-Experte Stefan Bradl (35) fand klare Worte: «Es hat einen Grund, warum das so war. Einerseits neuer Asphalt in Brünn und am Freitag war kein Wetter, damit man das mit den Reifen ausprobieren konnte. Als Team musst du berechnen, welchen Reifendruck du verwendest. Du musst mit dem Reifendruck für ein Rennen generell niedrig gehen. Im Rennen musst du pushen und es kann sein, dass einer vorausfährt. Ist der Druck zu hoch, kannst du nicht performen. Ist der Druck zu niedrig, musst du warten und schauen, dass du jemanden vor dich bekommst, damit der Vorderreifen nicht so abkühlt.»
Der Zahlinger weiter: «Es ist eine Konsequenz aus dem neuen Asphalt, und dass die Teams nicht genügend trockene Zeit auf der Piste hatten, um das richtig einzustellen und es vor allem zu berechnen. Klar ist es doof, wenn du dann so ein Rennen siehst. Ein Fahrer könnte kotzen. Es ist das Schlimmste, wenn du absichtlich Gas wegnehmen musst. Das ist komplett Banane! Aber das sind die Spielregeln.»
Zu seinem einstigen Honda-Kollegen Marc Marquez (32) sagte Bradl anerkennend: «Es ist unglaublich, wie sein Prozessor – sein Gehirn – das Ganze einfach schneller verarbeitet. Du hast eine Anzeige auf dem Dashboard, die dir sagt: Der Sprint hat zehn Runden und du musst sechs oder sieben Runden in der richtigen Zone sein, um den passenden Reifendruck zu haben. Es ist grün hinterlegt, wie zum Beispiel bei Honda, oder auch orange. Du musst schauen, dass du im richtigen Fenster bist. Die anderen Teams haben das besser berechnet und Ducati hat es ein wenig verbockt. Marc hat es aber dennoch über die Ziellinie gebracht. Wenn’s läuft, dann läuft’s!»
Ergebnisse MotoGP Brünn, Sprint (19. Juli):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:05,883 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,798 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +1,324
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,409
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,292
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +3,358
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,648
8. Johann Zarco (F), Honda, +3,920
9. Pol Espargaró (E), KTM, +4,748
10. Brad Binder (ZA), KTM, +5,902
11. Jorge Martin (E), Aprilia, +6,000
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +6,379
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +7,081
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,612
15. Luca Marini (I), Honda, +8,681
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,992
17. Alex Márquez (E), Ducati, +9,404
18. Alex Rins (E), Yamaha, +9,871
19. Joan Mir (E), Honda, +11,487
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 5 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), Yamaha, 9 Runden zurück
WM-Stand nach 23 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 356 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 200. 4. Di Giannantonio 142. 5. Morbidelli 139. 6. Bezzecchi 136. 7. Zarco 106. 8. Acosta 108. 9. Quartararo 92. 10. Aldeguer 92. 11. Vinales 69. 12. Binder 60. 13. R. Fernandez 55. 14. Bastianini 49. 15. Ogura 49. 16. Marini 48. 17. Miller 46. 18. Rins 41. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 405 Punkte. 2. Aprilia 167. 3. KTM 159. 4. Honda 143. 5. Yamaha 123.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 556 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 353. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 168. 5. Aprilia Racing 144. 6. Monster Energy Yamaha 133. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 119. 8. LCR Honda 107. 9. Trackhouse MotoGP Team 104. 10. Honda HRC Castrol Team 80. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 55.