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Marc Marquez will nicht lügen: «Das ist nicht normal»

Von Ivo Schützbach
Marc Marquez gewann seinen zehnten Grand Prix in dieser Saison

Marc Marquez gewann seinen zehnten Grand Prix in dieser Saison

Die Besten der Besten wurden auch im Ungarn-Grand-Prix von Marc Marquez (Ducati) vorgeführt, seit 14 MotoGP-Rennen ist der Ducati-Star ungeschlagen. Doch sein Auftritt hätte auch in Kurve 2 vorbei sein können.

Das MotoGP-Rennen auf dem neuen Balaton Park Circuit in Ungarn war für Marc Marquez kein so ein Spaziergang, wie man beim Blick auf die Ergebnisliste meinen könnte. Nach dem Start wurde er in die erste Kurve hinein von Marco Bezzecchi (Aprilia) überrumpelt, beim Konterversuch beim Anbremsen auf Kurve 2 wäre er dem Italiener fast aufs Hinterrad gekracht. Bei dieser Aktion wurde Marquez von Franco Morbidelli (VR46 Ducati) überholt.

In der fünften Runde eroberte Marc den zweiten Platz von «Morbido» zurück, in Runde 11 überholte er den führenden Bezzecchi und gab Platz 1 bis ins Ziel nicht mehr ab. Dort lag der Spanier souveräne 4,314 sec vor seinem Landsmann Pedro Acosta (Red Bull KTM) und 7,488 sec vor dem Dritten Bezzecchi.

Seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft baute «MM93» auf 175 Punkte gegenüber seinem jüngeren Bruder Alex aus, Lenovo-Ducati-Teamkollege Pecco Bagnaia liegt als Dritter bereits 227 Zähler zurück.

Experten wie Gegner sind sich einig: Marc Marquez in dieser Form kann sich nur selbst schlagen. Am Plattensee feierte er seinen siebten Doppelsieg in Folge, es war der 23. Triumph im 28. Rennen dieser Saison. Eine weitere eindrucksvolle Zahl: Es war Marquez’ zehnter GP-Sieg in einer Saison, das gelang ihm zuvor nur in den Jahren 2014 und 2019.

«Ich kann nicht lügen, ich fühlte mich komfortabel», gab der Balaton-Premierensieger zu. «Wir haben aber wieder mal gesehen, dass alles passieren kann. Ich bremste spät in die erste Kurve hinein und konnte gut verzögern. Dann ließ ich die Bremse aber noch mal los, weil ich nicht wusste, wie kontrolliert Bezzecchi und ein anderer Fahrer innerhalb von mir agieren. Ich bog spät in die Kurve ein und mir war klar, dass ich die erste Position einbüßen würde. Aber ich zog es vor, das Risiko nicht einzugehen. Was in Kurve 2 geschah, war mein Fehler. Es ist immer so, dass der Hinterherfahrende aufpassen muss, was der vor ihm Liegende macht. Ich hatte nicht erwartet, dass er so langsam sein würde. In Schräglage konnte ich nicht bremsen, dann gab es die Berührung. Ich versuchte innen über die Kerbs zu fahren, aber es gab den Kontakt. Wir kamen davon – das war ein beängstigender Moment.»

Marc Marquez weiter: «Anschließend versuchte ich cool zu bleiben und achtete auf den Verschleiß meines Hinterreifens. Ich baute mein Rennen Stück für Stück auf, als ich es anführte, hatte ich einen guten Fluss und eine starke Pace. An machen Sonntagen kämpfst du mit dem Motorrad und der Rennstrecke und kommst auf keine gute Rundenzeit. Hier war es andersherum. Ich konnte sogar in der letzten Runde noch ein bisschen mehr Druck machen, um zu verstehen, wo der Grenzbereich ist. Meine Pace passte. Das war ein sehr guter Tag, es ist aber nicht normal, dass ich jedes Wochenende gewinne, dass ich jeden Sprint gewinne. Es sieht so aus, aber das ist es nicht. Es wird der Tag kommen, an dem einer schneller ist als ich. In so einem Fall wird es klüger sein, die Punkte für den zweiten oder dritten Platz für die Meisterschaft mitzunehmen.»

Gewinnt Marc alle Rennen bei den anstehenden Events in Spanien und Italien, und geht sein Bruder Alex leer aus, dann kann er bereits in Misano zum siebten Mal MotoGP-Champion werden.

«Natürlich denke ich daran», räumte der 32-Jährige ein. «Wir müssen aber trotzdem unsere Mentalität und den Fokus beibehalten. Ich wünsche mir, dass ich die erste Möglichkeit für den Titelgewinn in Japan oder Mandalika habe. Gelingt es mir in Misano, dann würde das bedeuten, dass mein Bruder in Katalonien ein desaströses Wochenende hatte, und ich wünsche ihm nur das Beste.»

Ergebnisse MotoGP Balaton Park, Rennen (24. August):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 26 Runden in 42:37,681 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +4,314 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +7,488
4. Jorge Martin (E), Aprilia, +11,069
5. Luca Marini (I), Honda, +11,904
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +12,608
7. Brad Binder (ZA), KTM, +12,903
8. Pol Espargaro (E), KTM, +14,015
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,854
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,473
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +18,112
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,021
13. Alex Rins (E), Yamaha, +22,861
14. Alex Marquez (E), Ducati, +25,938
15. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +26,262
16. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +55,239
– Enea Bastianini (I), KTM, 25 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 22 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 16 Runden zurück
– Raul Fernandez (E), Aprilia, 14 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 4 Runden zurück

WM-Stand nach 28 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 455 Punkte. 2. A. Marquez 280. 3. Bagnaia 228. 4. Bezzecchi 197. 5. Acosta 164. 6. Morbidelli 161. 7. Di Giannantonio 154. 8. Aldeguer 126. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 109. 11. Binder 91. 12. R. Fernandez 73. 13. Marini 72. 14. Vinales 69. 15. Bastianini 63. 16. Ogura 58. 17. Miller 52. 18. Mir 46. 19. Rins 45. 20. Martin 23. 21. P. Espargaro 16. 22. Nakagami 10. 23. Oliveira 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 504 Punkte. 2. Aprilia 228. 3. KTM 215. 4. Honda 175. 5. Yamaha 140.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 683 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 406. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 315. 4. Red Bull KTM Factory Racing 255. 5. Aprilia Racing 228. 6. Monster Energy Yamaha 154. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 148. 8. Trackhouse MotoGP Team 131. 9. Honda HRC Castrol Team 118. 10. LCR Honda 115. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 65.

 

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