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Trotz Ungarn-Stürzen: Miller bleibt im Yamaha-Sattel

Von Thomas Kuttruf
Ende des Ungarn-GP: Jack Miller im Kies

Ende des Ungarn-GP: Jack Miller im Kies

Der Ungarn-GP war für MotoGP-Urgestein Jack Miller erneut eine harte Bewährungsprobe. Nach einem unharmonischen Event landete der Australier nur auf dem Podium der Sturzstatistik. Millers Zukunft gilt aber als gesichert.

Nach dem der Sommerpause bleibt Yamaha-Pilot Jack Miller zunächst mit Blick auf den Transfermarkt im Gespräch. Bei der Ankunft am Plattensee hatte Miller von seinem Arbeitgeber noch immer keine verbindliche Aussage zur Saison 2026 erhalten. Der Australier sah sich genötigt, seine Alternativen anzusprechen. Bevor es erstmals auf den neuen Balaton Park Circuit ging hatte Miller mit dem angesprochenen potenziellen Abgang ins Superbike

Fahrerlager und zugleich mit seinem Bekenntnis zum Yamaha-V4-Projekt genug Staub aufgewirbelt und die Gespräche mit Yamaha wieder angeschoben.

Während des GP-Wochenendes sickerte durch: Yamaha hat sich gegen eine komplette Rookie-Strategie bei Pramac-Yamaha entschieden. Es ist davon auszugehen, dass Jack Miller bleibt und 2026 an der Seite von Neuzugang Razgatlioglu mit seinem Erfahrungsschatz agieren soll.

Am Balaton brachte der Miller nicht viel. Das Wochenende war im wahrsten Sinne ein weiteres Mal ein konstantes Auf und Ab. Nach einem Start im FP1 im Mittelfeld – Miller fuhr fast die gleichen Zeiten wie Fabio Quartararo – verpasste er im Zeittraining eine schnelle Runde und kassierte zudem eine Grid-Strafe von drei Positionen für den GP. Im Sprint lieferte Miller. Von Platz 14 fuhr er ein fehlerfreies Rennen, schrubbte Pecco Bagnaia und landete als Zwölfter und bester Yamaha-Pilot im Ziel.

Der Sonntag verlief dann wieder zerfahren. Miller startete zwar gut ins Rennen, nahm aber wie andere Kollegen die Sturz-Einladung der Piste an – und zwar doppelt. Ein harmloser Ausrutscher in Kurve 1, der Miller weiterfahren ließ, folgte nur wenig später Einschlag Nummer 2 in der deutlich schnelleren Kurve 11.

Entsprechend zerknittert fasste der Haudegen den Großen Preis zusammen: «Natürlich bin ich nicht zufrieden, denn es war ein weiteres Wochenende der verpassten Chancen. Ich habe mich gleich hinter Pol eingefädelt, mich aber in Kurve 1 in einen Fehler leiten lassen.» Sturz Nummer 2 war der Motivation Millers geschuldet, wieder aufzuschließen: «Ich lag dann fünf oder sechs Sekunden hinten – und bin dann sehr hart gefahren. Ich wollte noch einmal aufschließen. Dazu kam, dass ich ein kleines Problem mit der Kupplung hatte. Das Hinterrad hat etwas gestempelt und in Kurve 11 war ich dann etwas neben der Linie. Sehr schade, denn unser Speed war wirklich anständig.»

Luft anhalten musste der erfahrene Miller auch zu Beginn des Rennens. Die Crash-Situation mit Enea Bastianini in der engen Schikane 13 beschrieb Miller als sehr heikel: «Das war hart, Enea hatte sehr großes Glück. Wir sind rechts und links an ihm vorbei.» Und mit Blick auf die ganze Strecke: «Man muss sich das genau anschauen, es gibt Stellen, die aus meiner Sicht überarbeitet werden sollte, speziell die Passage der Kurven 6-8. Ich habe im Moto2-Rennen dort den Sturz von Alonso Lopez gesehen – er hatte einen Highsider auf dem Randstein und ebenfalls viel Glück, dass er nicht von seinem Bike getroffen wurde.»

Durchaus bemerkenswert: Während Miller nach zwei Abflügen auf Rang 3 in der unrühmlichen Wertung der Abflüge aufstieg – insgesamt 15 Mal flog «Thriller Miller» von der M1 – fuhr der Stand heute 2026 bei Pramac-Yamaha nicht mehr erwünschte Miguel Oliveira ein fehlerfreies Rennen. Platz 12 und WM-Punkte für den Teamkollegen aus Portugal.

Ergebnisse MotoGP Balaton Park, Rennen (24. August):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 26 Runden in 42:37,681 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +4,314 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +7,488
4. Jorge Martin (E), Aprilia, +11,069
5. Luca Marini (I), Honda, +11,904
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +12,608
7. Brad Binder (ZA), KTM, +12,903
8. Pol Espargaro (E), KTM, +14,015
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,854
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,473
11. Ai Ogura (J), Aprilia, +18,112
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,021
13. Alex Rins (E), Yamaha, +22,861
14. Alex Marquez (E), Ducati, +25,938
15. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +26,262
16. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +55,239
– Enea Bastianini (I), KTM, 25 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 22 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 16 Runden zurück
– Raul Fernandez (E), Aprilia, 14 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 4 Runden zurück

WM-Stand nach 28 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 455 Punkte. 2. A. Marquez 280. 3. Bagnaia 228. 4. Bezzecchi 197. 5. Acosta 164. 6. Morbidelli 161. 7. Di Giannantonio 154. 8. Aldeguer 126. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 109. 11. Binder 91. 12. R. Fernandez 73. 13. Marini 72. 14. Vinales 69. 15. Bastianini 63. 16. Ogura 58. 17. Miller 52. 18. Mir 46. 19. Rins 45. 20. Martin 23. 21. P. Espargaro 16. 22. Nakagami 10. 23. Oliveira 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 504 Punkte. 2. Aprilia 228. 3. KTM 215. 4. Honda 175. 5. Yamaha 140.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 683 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 406. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 315. 4. Red Bull KTM Factory Racing 255. 5. Aprilia Racing 228. 6. Monster Energy Yamaha 154. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 148. 8. Trackhouse MotoGP Team 131. 9. Honda HRC Castrol Team 118. 10. LCR Honda 115. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 65

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