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KTM-CEO Neumeister: «Keine glücklichen Ausreißer»

Von Thomas Kuttruf
KTM-CEO Gottfried Neumeister neben Red Bull-KTM-Factory-Racing-Teamchef Aki Ajo

KTM-CEO Gottfried Neumeister neben Red Bull-KTM-Factory-Racing-Teamchef Aki Ajo

Nach dem Brünn-GP war KTM-CEO Gottfried Neumeister auch beim letzten Schlagabtausch der MotoGP in Barcelona vor Ort. Der neue Steuermann der Österreicher nahm sich Zeit für einen exklusiven Austausch mit SPEEDWEEK.com.

Auch der Rennsport auf zwei Rädern ist längst ein großes Anliegen des neuen Hauptverantwortlichen in Mattighofen. Gottfried Neumeister ist alles andere als ahnungslos, wenn es um Motorsport geht. Als Weggefährte und Geschäftspartner von Niki Lauda erlebte er im Parallelflug Geschäfts- und Rennsportwelt. Seitdem der in Wien lebende Spitzenmanager die Steuerung des jahrelang im Überschall agierenden Motorradherstellers KTM übernommen hat, taucht Neumeister Schritt für Schritt tiefer in den Werksrennsport der Mattighofener ein.

Bei seinem Auftaktbesuch in Brünn hielt sich Neumeister mit Auftritten in der Öffentlichkeit zurück, Interviewtermine gab es zunächst nicht. Der Nachfolger von Stefan Pierer hatte andere Prioritäten: «Bei meinem Besuch in Brünn ging es nicht darum, mich in den Vordergrund zu stellen. Die Reise war dazu gedacht, mich dem Team zuzuwenden. Ich habe viel mit der Mannschaft kommuniziert, um ihnen Sicherheit und das Wissen um Stabilität zurückzugeben», verriet der KTM-CEO SPEEDWEEK.com in einem ersten Vieraugengespräch.

«Es hat fast elf Monate gedauert, bis ich erstmals bei einem GP vor Ort sein konnte. Davor galt es, sich mit aller Energie für die Stabilität und das sichere Überleben des Unternehmens einzusetzen. In Brünn hat es dann sportlich bestens ausgesehen – und das Team lud mich als Glücksbringer gerne zu allen weiteren Rennen ein. Doch wie ich das MotoGP-Projekt erlebe, können wir nicht von Glück reden. Wir sehen: Wenn man das Team in Ruhe arbeiten lässt und nicht zu viele Stellschrauben auf einmal dreht, dann führt das in kleinen, aber sicheren Schritten zu konstanten Ergebnissen – und diese nachhaltigen Verbesserungen erleben wir jetzt. Das sind keine glücklichen Ausreißer», so Gottfried Neumeister.

Aus den Entscheidungen des größten KTM-Rennsportprojekts hält sich Neumeister bewusst heraus: «Es geht darum, Ruhe und Zuversicht aufzubauen. Ich stehe mit Begeisterung an der Außenlinie und bin für alle da – aber die Mannschaft braucht die Freiheit zum Spielen und soll sich um nichts anderes Gedanken machen müssen. Ich denke dabei nicht allein an die Fahrer. Es geht um Zuversicht und Rückendeckung für jeden Einzelnen.»

Der seit Ende Januar 2025 als alleiniger CEO verantwortliche Neumeister setzt sich dafür ein, dass KTM jetzt und in Zukunft auf die eigenen Fähigkeiten baut: «Wie stark KTM ist, das haben wir auch im letzten Winter gesehen. Trotz drastischer Budgetkürzungen hat KTM die Dakar bestritten und mit Daniel Sanders auch gewonnen – in dieser Situation! Das hat bewiesen, wie gut KTM ist, und diese Erfahrung hat wie ein Nordstern weitere Zuversicht gegeben.»

Darin sieht der aktive Motorradfahrer auch die Überlebensader des Unternehmens und die Rechtfertigung der Rennsportaktivitäten. Neumeister: «Wir sind uns im Unternehmen alle einig, dass wir die Besten sein wollen. Und das weitere Handeln müssen wir dem unterordnen. Das Engagement in der Königsklasse macht nur Sinn, um unter Beweis zu stellen, dass KTM in der Lage ist, eine der besten Technologien der Welt zu liefern.»

Und mit Bezug zur aktuellen Situation der beiden KTM-MotoGP-Teams: «Noch dauert die Saison eine Weile, aber wir sind auf dem Weg und nur noch wenige Punkte von Platz 2 bei den Herstellern entfernt.»

Genau genommen sind es nach dem starken Auftritt von Enea Bastianini und Pedro Acosta in Barcelona noch zwei Zähler, die auf Aprilia fehlen. Beim anstehenden Grand Prix von San Marino könnten sich die Österreicher wieder zwischen die beiden Werke aus Italien schieben.

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