Aprilia: Jorge Martin 2026 ein WM-Anwärter
Mit den Erfolgen in Mandalika und Phillip Island hat Aprilia bewiesen, dass die Ducati-Dominanz in der MotoGP wankt. Für die Verantwortlichen des Aprilia-MotoGP-Projekts ist das eine gute Nachricht. Der entthronte Weltmeister Jorge Martin allerdings dürfte sich momentan viele Gedanken machen, was ohne die Stürze und Verletzungen in diesem Jahr möglich gewesen wäre.
«Er denkt wahrscheinlich dasselbe wie ich»˛ schmunzelte Aprilia-Rennleiter Massimo Rivola nach den Aprilia-Siegen in Mandalika und Phillip Island. Werkspilot Marco Bezzecchi war in Indonesien der schnellste Pilot. Und auch in Australien war Bezzecchi die Benchmark. Markenkollege Raul Fernandez nutzte die Bezzecchi-Strafe und fuhr seinem ersten Sieg entgegen. Aprilia war schwer zu schlagen.
Das wird Jorge Martin zu Denken gegeben haben. «Ehrlich gesagt habe ich in Indonesien und auf den Phillip Island mit ihm gerechnet, weil ich weiß, dass er auf diesen beiden Strecken besonders stark ist. Ich dachte: 'Okay, dort wird er performen und das Selbstvertrauen finden, um Marcos Niveau zu erreichen oder sich anzunähern.' Aber dann wissen wir, was in Motegi passiert ist – also wurde alles verschoben», bedauerte Rivola den Sturz seiner Nummer 1 und die erneute Verletzung.
«Am Ende ist dieser Sport gnadenlos. Nichts ist selbstverständlich», weiß Rivola. «Du musst die Performance jeden Tag neu aufbauen. Nur weil du ein Champion bist und unglaublich talentiert, heißt das nicht, dass dir alles zufliegt. Ich denke, Jorge versteht das jetzt sehr gut.»
Rivola freut sich bereits auf den Start in die MotoGP 2026 und hofft, dass Martin beim Test in Sepang die Basis für eine gute Saison legen kann. Es wird eine Art Neustart für den Weltmeister der Saison 2024 sein.
«Von unserer Seite freuen wir uns auf den Test in Sepang – drei volle Tage ohne Druck, ohne Stress um Rundenzeiten. Einfach fahren, verstehen, warum Marco so schnell ist, warum auch Raul jetzt so schnell ist. Ich habe keinen Zweifel, dass Jorge im nächsten Jahr zusammen mit Marco um die Meisterschaft kämpfen wird», so Rivola.