MotoGP: Marquez vereitelt KTM-Sieg

Sprint-Analyse: Bezzecchi vergeigte es nach dem Start

Von Manuel Pecino
Vom Start kam Marco Bezzecchi gut weg – aber dann

Vom Start kam Marco Bezzecchi gut weg – aber dann

Was waren die fünf Schlüsselmomente des MotoGP-Sprints in Valencia? SPEEDWEEK.com-Mitarbeiter Manuel Pecino hat sie herausgepickt und liefert die Erklärungen.

Alex Marquez (Gresini Ducati) gewann in Valencia seinen dritten Sprint in dieser Saison nach Silverstone und Portimao, Pedro Acosta (Red Bull KTM) wurde Zweiter und Fabio Di Giannantonio (VR46 Ducati) Dritter. Weshalb sah Polesetter Marco Bezzecchi (Aprilia) die Zielflagge nur als Fünfter und wieso agierte Ducati-Star Pecco Bagnaia chancenlos? Die Analyse von SPEEDWEEK.com.

1. Bezzecchis erste Kurve. Marco erzielte im Q2 eine starke Pole-Position und sein Start war nicht schlecht, aber das Manöver, das er mit Alex Márquez in der ersten Kurve versuchte, führte dazu, dass sich die arretierte Vordergabel beim Bremsen nicht löste und nach oben fuhr. Er kam zu langsam durch die Kurve und verlor auf der folgenden Minigeraden weitere zwei Plätze. «Bezz» kam nach der ersten Runde als Sechster über die Ziellinie, wodurch seine Chancen auf einen Podiumsplatz dahin waren. Auf jeden Fall bestätigte er erneut die Geschwindigkeit, die er in den letzten Rennen gezeigt hat. Wenn er am Sonntag solche Fehler vermeidet, ist er ein heißer Kandidat für mindestens einen Podiumsplatz.

2. Angriff ist die beste Verteidigung. Diese Strategie verfolgte Alex Márquez, als er sah, dass die Aprilia-Piloten – Bezzecchi, Raúl Fernández und Ogura – sich für einen weichen Vorderreifen entschieden hatten, während er mit dem harten ins Rennen ging. Indem er sich an die Spitze setzte und das Tempo vorgab, neutralisierte er den theoretischen Vorteil seiner Rivalen zu Beginn des Rennens – sein Plan ging perfekt auf.

3. Jack Millers Rempler. Dritte Runde des Rennens: Nach dem Start haben Jack Miller und Fermín Aldeguer die Positionen getauscht, mit denen sie aus der Startaufstellung gestartet waren. Der Spanier lag nun auf Platz 8, während der Australier direkt hinter ihm fuhr. In der vierten Runde rammte Miller Aldeguer heftig, der wie durch ein Wunder einen Sturz vermeiden konnte, aber fünf Positionen verlor. Jack wurde von den FIM-Stewards bestraft und hätte sich drei Positionen zurückfallen lassen müssen. Weil er diese Aufforderung ignorierte, erhielt er einen Long-Lap-Penalty.

4. Der riesige Patzer von Ducati mit Bagnaia. Peinlich war der Fehler in der Garage des Ducati Factory Teams, der Pecco Bagnaia im Q1 ohne Benzin mitten auf der Strecke stehen ließ. Pecco hatte im FP2 die zweitbeste Zeit gefahren, sodass seine Chancen, ins Q2 zu kommen, hoch waren. Stattdessen startete er von Platz 16 und wurde dank der Stürze von Mir und Marini schließlich 14. Das hat Bagnaia gerade noch gefehlt.

5. Fabio und Yamaha – die gleiche alte Geschichte. Tatsächlich könnten wir hier einfach das kopieren und einfügen, was wir nach den letzten Rennen über den französischen Fahrer geschrieben haben. Im Q2 schaffte er es in die zweite Startreihe, lag in der ersten Rennrunde auf Platz 4, verlor dann aber Position um Position, ohne sich verteidigen zu können. Dieses Szenario haben wir in dieser Saison schon mehr als einmal gesehen.

Ergebnisse MotoGP Valencia, Sprint (15. November):

1. Alex Marquez (E), Ducati, 13 Runden in 19:37,490 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +1,149 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +2,637
4. Raul Fernandez (E), Aprilia, +3,519
5. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +3,727
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +6,349
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +7,102
8. Brad Binder (ZA), KTM, +7,352
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +7,685
10. Johann Zarco (F), Honda, +9,346
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati +10,067
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +11,148
13. Enea Bastianini (I), KTM, +11,911
14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +11,957
15. Alex Rins (E), Yamaha, +14,264
16. Nicolo Bulega (I), Ducati, +14,951
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +15,597
18. Maverick Vinales (E), KTM, +16,699
19. Aleix Espargaro (E), Honda, +16,885
20. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +18,846
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +23,028
22. Jorge Martin (E), Aprilia, +23,655
– Luca Marini (I), Honda, 12 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 43 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 457. 3. Bezzecchi 328. 4. Acosta 294. 5. Bagnaia 288. 6. Di Giannantonio 246. 7. Morbidelli 231. 8. Aldeguer 203. 9. Quartararo 201. 10. R. Fernandez 152. 11. Binder 147. 12. Zarco 144. 13. Marini 133. 14. Bastianini 106. 15. Mir 93. 16. Ogura 89. 17. Vinales 72. 18. Miller 72. 19. Rins 66. 20. Oliveira 38. 21. Martin 34. 22. P. Espargaro 29. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 7. 27. Bulega 1. 28. A. Espargaro 0. 29. Michele Pirro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 752 Punkte. 2. Aprilia 393. 3. KTM 359. 4. Honda 276. 5. Yamaha 240.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 834 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 660. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 477. 4. Red Bull KTM Factory Racing 441. 5. Aprilia Racing 370. 6. Monster Energy Yamaha 267. 7. Trackhouse MotoGP Team 241. 8. Honda HRC Castrol Team 226. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 207. 10. LCR Honda 151. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 113.

 

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