Neustart 2027: Was machen Marc und Alex Marquez?
Weltmeister Marc Marquez (li.) neben dem Vizeweltmeister – Alex Marquez
Die MotoGP-WM steuert bereits auf die Saison 2026 zu. Zwei Tage nach dem GP-Finale ging auf dem Circuit Ricardo Tormo der offizielle erste Test für die kommende Saison über die Bühne.
Als die Motoren erst einmal verstummten, wurde in Spanien weiter gefeiert. Die 2025 dominierenden Marquez-Brüder wurden am letzten Samstag für ihr denkwürdiges 1-2-Ergebnis bejubelt und geehrt. Und doch richtet sich der Blick längst auch in die Zukunft.
Das Jahr 2026 wird in der MotoGP-WM eine Übergangssaison, bevor das Reglement der Königsklasse für 2027 unter anderem mit neuen 850er-Motoren sowie Pirelli als neuem Exklusiv-Reifenausrüster grundlegend auf den Kopf gestellt wird.
Zwar sind für 2026 alle Positionen definiert – mit Moto2-Weltmeister Diogo Moreira und Superbike-Champion Toprak Razgatlioglu sind zwei Rookies im Aufgebot. Für die Neustart-Saison 2027 werden im Hintergrund bereits jetzt die Interessen abgeklopft – ein massives Sesselrücken ist für den Beginn der 850er-Ära zu erwarten. Eine österreichische Zeitung setzte soeben erst das Gerücht in die Welt, Vize-Champion Alex Marquez hätte bei KTM Racing angeklopft.
«Das stimmt so nicht», kommentierte KTM-Manager Heinz Kinigadner (65) gegenüber speedweek.com. Österreichs Motocross- und Rallye-Legende relativierte aber auch, was die Phase ab 2027 betrifft: «Nicht nur Alex, sondern alle Fahrer checken, wo es eine Möglichkeit gibt. Es gibt viele lose Gespräche. Jeder klopft jetzt mal überall an.» Verständlich ist: Alex Marquez ist längst nicht der einzige Top-Pilot, der für die Zeit ab 2027 einen Werksvertrag anstrebt. «AM73» hat im Moment bei Ducati trotz der fabelhaften Saison kaum Chancen auf einen Platz im offiziellen Werksteam. Dort ist Bruder Marc gesetzt und die Italiener halten bis auf Weiteres an Pecco Bagnaia fest. Als erster Ducati-Doppelweltmeister hat Bagnaia einen Sonderstatus – wie es für 2027 ausschaut, das wird sich aber erst nach den ersten Wettfahrten 2026 herausstellen.
Gigant Honda könnte ab 2027 bei Marc Marquez wieder ins Spiel kommen. Der Weltmeister hat Ducati Corse bereits die Basis seiner Vorstellungen für die Zeit ab 2027 dargelegt. Ob das italienische Management vor Schreck zusammengezuckte, ist nicht bestätigt. Klar ist: Marquez will angemessenes Geld verdienen, so wie es dem Dominator der MotoGP-WM auch zusteht und so wie es bei Honda der Fall war. Bis zu seinem Ausstieg wurden rund 15 Millionen Jahresgage ausbezahlt.
Zurück zu Bruder Alex Marquez: Der konnte zuletzt in Valencia klar erkennen, dass die KTM RC16 auf bestimmten Streckenprofilen die Ducati-Asse mehr als nur ärgern kann. Pedro Acosta war im finalen Sprint sein einziger Verfolger und beim Großen Preis gleich zu Beginn am Vize-Weltmeister vorbeigezogen.
Mit frühen Entscheidungen der Spitzenpiloten inklusive Alex Marquez ist aber nicht zu rechnen. Zunächst gilt es ein erstes Verständnis für die 850er-Neuentwicklungen aller Hersteller aufzubauen. In der zweiten Jahreshälfte, wenn alle 850er erste Funktionstests absolviert haben, dann steht einem Transfer-Feuerwerk nichts mehr im Weg.










